Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
Vom Netzwerk:
menschlichen Frau zu schlafen– mit Carson Philips im Besonderen. Schade nur, dass sie absolut tabu war. Und als wirklich menschlich konnte man sie wohl auch nicht mehr bezeichnen. Aber welche rein menschliche Frau wäre wohl bereit, seine » Eigenheiten« hinzunehmen?
    » Mein Freund«, sagte Iskander nun, » dieses Klingeln ist ausgesprochen lästig.«
    » Das ist der Klingelton bei Nummern, die ich nicht kenne. Wer auch immer anruft, wird schon aufgeben, oder die Mailbox springt an.« Wie aufs Stichwort hörte das Handy auf zu klingeln. » Siehst du?«
    Kynan war schlecht gelaunt. Manche würden sogar behaupten, dass er beständig schlechte Laune hatte. Was im Grunde stimmte. Na und? Selbst schlechte Laune war immer noch besser als die Hölle, die sein Leben einmal gewesen war. Das Problem war, dass er sein Verlangen nach Carson nicht einfach abschalten konnte.
    Damals, als sie noch ein kleines Kind war, hatte Magellan ihm befohlen, ihre Eltern umzubringen, das Mädchen zu entführen und zu ihm zu bringen. Er hatte zugesehen, wie Carson aufgewachsen war, er wusste, dass Magellan sie absichtlich von anderen ferngehalten und belogen hatte, und dennoch hatte sie sich nicht unterkriegen lassen. Er hatte miterlebt, wie Magellan sie vergiftet hatte, hatte ihr manchmal sogar selbst das Gift gegeben.
    Und er hatte beobachtet, wie sie sich zu einer schönen jungen Frau entwickelte, hatte sich in ausgeschmückten Fantasien verloren, in denen es ihm stets gelang, Magellans Verbote zu umgehen und sie in sein Bett zu bekommen, wo er Stunden damit verbrachte, sie entweder zu töten oder für immer an sich zu binden.
    Ersteres wäre ihm beinahe gelungen. Und trotzdem, nach allem, was er ihr angetan hatte, hatte sie ihn aus Magellans Sklaverei befreit. Mit Magellans Tod hatte er nur einen kleinen Teil seiner Schuld bei ihr bezahlt. Er hatte Nikodemus Treue geschworen, aber was lag ihm schon daran? Er stand ganz allein in Carsons Schuld, und sie würde ihm niemals gehören.
    » Bitte, nimm beim nächsten Mal das Gespräch an«, sagte Iskander. Die kobaltblauen Streifen auf der linken Hälfte seines Gesichts glühten nun stärker.
    » Suchst du Ärger?«, blaffte er Iskander an.
    » Nicht mit dir, Warlord. Es wäre mir nur lieb, dass du rangehst, wenn dein Telefon klingelt.«
    Iskander zog Magie, und das brachte Kynan nur noch mehr auf Touren. Ein bisschen Gewalttätigkeit käme ihm jetzt gerade recht, um ihn von seinen Gedanken abzulenken.
    Kynan blickte auf sein Handy, das ganz unschuldig und still auf dem Tischchen lag. Dann neigte er den Kopf zur Seite, als würde er über Iskanders Bitte nachdenken. » Nein!«
    » Und wenn das Xia war, der dich von einem anderen Telefon aus angerufen hat?«
    Das konnte durchaus sein, doch Kynan störte sich nicht daran. » Geh du dran, wenn es noch mal klingelt.«
    » Mit allem Respekt, Warlord, ich nehme von niemandem als Nikodemus Befehle an.«
    Das musste man ihm lassen: Iskander war kein Feigling. Nur wenige hätten den Mut aufgebracht, einem Warlord zu widersprechen, denn das war Kynan, auch wenn er Nikodemus Gefolgschaft geschworen hatte.
    Für einen Irren war Iskander ziemlich gelassen; so schnell ließ er sich nicht beleidigen. Er lebte eben in einer Welt mit anderen Regeln. Und doch hegte Kynan keine Zweifel daran, dass Iskander sein Missfallen über klingelnde Telefone schließlich auch durch körperlichen Einsatz ausdrücken würde. Ein Kampf mit ihm würde ihm, Kynan, vielleicht die Ungeduld nehmen, die ihn so verrückt machte.
    » Was du nicht sagst.« Was er an Iskander so mochte, war dessen Art von Verrücktheit. Seine mentale Instabilität zeigte sich auf so vielfältige, interessante Weise, egal, wo sich Iskander gerade befand.
    Iskander zuckte mit den Schultern. Man wusste nie, woran genau man bei einem Blutzwilling war. Oder mit einem Ex-Blutzwilling. Vielleicht ließ ihn diese Telefon-Sache doch noch ausrasten.
    Er würde ja sehen, wie es weiterging.
    Kynan und Iskander sollten auf Nachrichten von Xia warten, was auch immer mit ihm passiert war. Kynan machte keinen Hehl daraus, dass er persönlich glaubte, Xia sei mit Harshs Schwester in Streit geraten und habe sie anschließend umgebracht. Wenn man Xias Einstellung Hexen gegenüber in Betracht zog, samt der Tatsache, dass ihre Wohnung völlig verwüstet war– wovon er sich selbst überzeugen konnte, als er nach Xia hatte schauen wollen–, dann würde er wohl jede Wette gewinnen, dass Xia Alexandrine Marit ins Jenseits

Weitere Kostenlose Bücher