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Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Verführerischer Dämon: Roman (German Edition)

Titel: Verführerischer Dämon: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolyn Jewel
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Buch vor ihr. Und sie konnte immer noch ziehen. Stärker noch als vorhin, als sie unten war und sich überlegt hatte, wie sie die Duftlampe löschen könnte. Sehr viel stärker sogar. Seine Nähe steigerte ihre magische Fähigkeit. Was überhaupt keinen Sinn ergab. Alexandrine ließ Xias Magie über sich fließen, durch sich hindurch, nahm sie in sich auf.
    Ein paar Türen weiter gab es ein Badezimmer, und Alexandrine suchte es auf, um sich das Gesicht zu waschen. Wieder wurde sie von Angst erfasst, wenn auch nicht so heftig wie bei der Panikattacke, die sie vorhin im Erdgeschoss überfallen hatte. Seltsam. Ein weiteres Mal fühlte sie sich an das erinnert, was sie empfunden hatte, wenn sie von dem Talisman getrennt gewesen war.
    Schnell wusch Alexandrine ihr Gesicht und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. In dem Schränkchen über dem Waschbecken entdeckte sie eine unbenutzte Zahnbürste und Zahnpasta, und so putzte sie sich auch gleich die Zähne. Schon besser. Hier gab es keine teuren Cremes. Gott sei Dank. Es gab also keine Frau, die sich in Xias Schlafzimmer zu Hause fühlte.
    Als sie zu Xia zurückgekehrt war, setzte sie sich auf die Bettkante und blickte ihn nachdenklich an. Schmerz hatte sich in sein Gesicht gegraben, er bewegte sich unruhig. Einmal zischte er und bleckte die Zähne, behielt jedoch seine menschliche Gestalt. Sein Schlaf, so Xia denn schlief, schien nicht erholsam zu sein.
    Alexandrine erinnerte sich daran, dass er behauptet hatte, es gehe ihm besser, wenn sie ihn berührte. Wohl, weil sie ihm durch den engen körperlichen und geistigen Kontakt, der dann zwischen ihnen bestand, einen Teil seiner Schmerzen abnahm.
    Lediglich mit den Fingerspitzen berührte sie Xias Wange, doch das reichte schon, denn augenblicklich spürte sie seine Schmerzen wie ein Echo. Und je länger sie ihn berührte, desto intensiver wurde der Kontakt. Seine chaotisch wirbelnde Magie, in der sie hin und wieder den Talisman wahrnahm, drängte in ihren Geist.
    Mit ihrem Körper jedoch fing sie einen Teil des physischen Schmerzes auf, der ihn quälte und der wie eine Woge über ihr zusammenbrach. Xias Körper entspannte sich.
    Alexandrine jedoch wurde von einem Schmerz davongetragen, der schlimmer als jeder Albtraum war.

18 n
    Kynan Aijan starrte auf sein Handy, das auf dem kleinen Tisch lag. Laut erklang die Melodie von Linus and Lucy aus den Peanuts, und er wünschte sich plötzlich, er hätte einen anderen Klingelton für solche Gespräche gewählt.
    » Willst du nicht endlich abnehmen?«, fragte Iskander.
    Wenn man bedachte, welchen Ruf sie beide sich erworben hatten– der eine ein verrückter Killer, der andere ein durchgeknallter Ex-Blutzwilling–, dann musste man feststellen, dass diese Frage ausgesprochen höflich gestellt worden war, fand Kynan.
    Iskander war irre, klar, aber ein Irrer, der verdammt gut wusste, wie man sich eine tolle Zeit machte. Er war immer bereit, etwas Neues auszuprobieren, und er stürzte sich mit Begeisterung hinein.
    Er verband sich nicht allzu oft mit anderen Dämonen, doch wenn er es tat, dann wirkte diese geistige Verbindung wie loderndes Feuer. Manchmal, wenn sie in dieser Art von Kontakt miteinander standen, fing Kynan Iskanders sexuelle Wünsche auf, er kannte also dessen Neigung auch zu männlichen Partnern.
    So wusste er, dass Iskander Nikodemus ausgesprochen begehrenswert fand, genau wie er wusste, dass er sowohl mit Nikodemus als auch mit Carson zusammen gewesen war, sozusagen, und dass er erotische Erinnerungen an Harsh hatte.
    Wie also zum Teufel gelang es Iskander mit seiner ganz persönlichen Verrücktheit, sich unter Kontrolle zu halten? Es wäre schön, wenn er das herausfände, denn er selbst war dabei nicht so erfolgreich.
    Ebenjetzt spielte Iskander voller Hingabe ein Videospiel und machte sich nicht die Mühe, seinen Blick von dem wandhohen Bildschirm abzuwenden. Auf dem Schirm hatte er gerade einen weiteren animierten Fisch gefangen. Glücklicher Bastard.
    Er hielt auch jetzt nicht im Spiel inne, als er sagte: » Dein Telefon klingelt, Warlord.«
    » Ich will aber nicht drangehen.«
    Auch Kynan hatte Wünsche, und im Moment sehnte er sich vor allem danach, endlich wieder mit einer Frau zu schlafen. Der sexuelle Akt an sich bedeutete ihm nicht sonderlich viel, jedenfalls nicht derzeit, doch er fürchtete, wenn er weiterhin so zölibatär lebte, irgendwann genauso durchzudrehen wie Iskander.
    Immer häufiger ertappte er sich dabei, wie er davon träumte, mit einer

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