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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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sagtest, du seist auf dem Weg nach draußen.“
    „Oh. Heute ist Elternsprechtag in der Schule. Um halb sechs müsste es eigentlich zu Ende sein, dann gehe ich von dort direkt zu Didi, um ihr zu helfen.“
    „Womit?“
    „Mit dem Dinner.“
    Pierre stöhnte unterdrückt.
    „Ich weiß, ich weiß“, beeilte sie sich zu sagen. „Aber du müsstest sie sehen, wie aufgedreht sie ist! Hör zu, Pierre, ich muss jetzt wirklich los. Entschuldige! Bis später.“
    Verdattert hörte Pierre das Klicken, als Georgie die Verbindung unterbrach. Sie hatte tatsächlich einfach aufgelegt! Mit grimmiger Miene warf er sein Handy auf den Beifahrersitz.
    Er sah sie vor sich, wie sie auf ihrem Fahrrad Richtung Stadt zuhielt, über dunkle, überfrierende Straßen. Die Temperaturen fielen jetzt rasant. Vielleicht würde sie auch in ihren altersschwachen Mini Cooper steigen. Wenn Pierre sich recht erinnerte, protestierte der jedes Mal lautstark, sobald er tun sollte, wofür er gebaut worden war. Keine sehr beruhigende Vorstellung. Aber an dieser Frau war gar nichts beruhigend. Er zog Frauen vor, die weder seinen Blutdruck in die Höhe trieben noch ihm Kopfschmerzen verursachten. Er dachte an Jennifer, souverän, gelassen, beherrscht. Und verdrängte den Gedanken sofort wieder. Sie gehörte nicht mehr zum Gesamtbild. Vor zwei Tagen hatte er ihr bei einer Tasse Kaffee in einem Bistro zwischen ihrem und seinem Büro mitgeteilt, dass er die Beziehung als beendet ansah. Nicht gerade ideal, aber besser als am Telefon – oder noch schlimmer: per E-Mail. Wenn ihnen mal wieder etwas Geschäftliches dazwischengekommen wäre und einer von ihnen die Verabredung hätte nicht einhalten können, wäre das nämlich der übliche Weg gewesen. Natürlich war Jennifer erschüttert gewesen. Aber sie hatte ihre Stimme fest im Griff gehabt, als sie ihn nach dem Grund fragte.
    Die Wahrheit hatte er ihr natürlich nicht erzählt. Erstens hätte es zu lange gedauert. Zweitens war es zu kompliziert. Und drittens hätte sie sich sicher an ihrem Cappuccino verschluckt.
    Es überraschte Pierre, dass die Trennung ihn lange nicht so mitnahm wie gedacht. Er war gern mit Jennifer zusammen gewesen. Er hatte sogar schon überlegt, ob sie nicht vielleicht eine feste Einrichtung in seinem Leben werden könnte. Völlig unverbindlich, natürlich. Doch er verspürte nur die etwas vage Erleichterung, sich nicht auf etwas eingelassen zu haben, das sich langfristig möglicherweise als Desaster entpuppt hätte. Eigentlich hatte Pierre mehr erwartet als nur dieses beschämende Gefühl.
    Es war eine lange, anstrengende Fahrt und erforderte wegen Dunkelheit und überfrierender Nässe ein hohes Maß an Konzentration. Trotzdem bereute Pierre es nicht, seinen Fahrer in London gelassen zu haben. Selbst der zuverlässigste Angestellte konnte Opfer seiner Neugierde werden, und je weniger Leute von dieser irrwitzigen Charade wussten, desto leichter würde es ihm fallen, wieder sein wohlgeordnetes, diszipliniertes Leben aufzunehmen.
    Es war kurz nach acht, als Pierre vor dem Cottage seiner Mutter vorfuhr. Es lag nur wenig außerhalb des Städtchens, am Ende einer malerischen, mit hohen Bäumen bestandenen Allee. Im Sommer bildeten die Bäume ein beeindruckendes grünes Blätterdach; jetzt im Winter jedoch reckten sich kahle Äste wie dürre Finger in den Nachthimmel. Pierre sah die hell erleuchteten Fenster, und er wappnete sich für die Prüfung, die vor ihm lag.
    Didi musste den Wagen gehört haben, denn die Haustür flog schon auf, noch bevor Pierre abgebremst hatte. Seine Mutter stand in der Tür und lächelte.
    „Didi …“ Er ging auf sie zu, die Reisetasche in der einen, die Tasche mit seinem Laptop in der anderen Hand. Er beugte sich vor und küsste sie auf die Stirn. Und war leicht verdutzt, als sie ihn an sich zog und fest umarmte. Dann trat sie zurück, die Hände noch immer auf seinen Schultern liegend, und schaute ihn an, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen.
    „Ich freue mich so, dass du hier bist, Pierre.“
    „Tu nicht so überrascht, Didi. Du wusstest doch, dass ich übers Wochenende komme, das hatte ich doch gesagt.“ Oder besser, sie hatte ihm gesagt, dass er zu kommen hatte.
    „Fast hatte ich damit gerechnet, dass du absagst. Es wäre ja nicht das erste Mal. Aber ich nehme an, dass es da noch jemand anderen gibt, der dich hierher gelockt hat.“
    Pierre grinste schwach. In einer Hinsicht hatte Georgie auf jeden Fall recht. Seine Mutter strahlte und glänzte wie

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