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Verführerischer Weihnachtstraum

Verführerischer Weihnachtstraum

Titel: Verführerischer Weihnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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gelungen, sich aus den Geschichten über all die erfundenen Rendezvous und Nächte liebestrunkener Leidenschaft herauszuwinden.
    Das war alles Georgies Schuld. Zum ersten Mal hatte er keine Kontrolle mehr über sein Leben. Er hatte die gesamte Woche damit zugebracht, sich zu verfluchen. Warum hatte er sie nicht in der gleichen Sekunde weggeschickt, in der er sie im Foyer des Fitnessclubs erblickt hatte? Wie hatte er nur vergessen können, wie unglaublich chaotisch sie war!
    Er hatte keine Ahnung, wie er eine Beziehung mit einer Frau vortäuschen sollte, die ihn jenseits aller Vorstellungskraft aufregte. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen. Etwas Gutes. Denn seine Mutter würde ihn mit Argusaugen beobachten. Sie würde auf diese kleinen Gesten warten, die bewiesen, dass zwei Menschen ineinander verliebt waren. Da Pierre bisher noch nie verliebt gewesen war, würde er sich auf sein Improvisationstalent verlassen müssen. Allerdings knirschte er jedes Mal, wenn er an Georgie dachte vor Frustration mit den Zähnen – und in der letzten Woche hatte er oft an sie gedacht.
    Pierre stellte das Radio ab und wählte Georgies Telefonnummer. Sie hatte sie ihm vernünftigerweise aufgeschrieben, bevor sie letzte Woche sein Haus verlassen hatte. Es hätte wohl ziemlich dumm ausgesehen, wenn er seine Mutter nach der Telefonnummer der Frau hätte fragen müssen, in die er angeblich seit Monaten hoffnungslos verliebt war.
    Sie nahm nach dem dritten Klingeln ab und hörte sich ein wenig atemlos an, so als wäre sie zum Telefon gerannt.
    „Hab ich dich von irgendwo weggeholt?“, setzte Pierre an. Er stellte sich vor, wie sie schlitternd vor dem Telefon zum Stehen gekommen war, die blonden Locken wirr in alle Richtungen abstehend, die Lippen leicht geöffnet, die grünen Augen empört über die Störung. Lehrer müssten doch eigentlich die organisiertesten Menschen der Welt sein. Und seine Mutter konnte nicht aufhören, sich in endlosen Lobeshymnen über Georgie zu ergehen – angeblich war sie eine wunderbare Lehrerin. Also musste doch irgendwo in ihr etwas von diesem Organisationstalent stecken; Pierre hatte es nur noch nicht entdeckt. Bisher hatte Georgie auf ihn gewirkt, als würde sie sich lieber vom Leben überraschen lassen. Er dagegen war der überzeugten Auffassung, dass man die Überraschungen des Lebens generell besser vermied.
    „Ich war gerade auf dem Weg nach draußen.“ Georgie hatte mit seinem Anruf gerechnet. Es war also eigentlich völlig unmöglich, dass ihr Puls zu rasen begann, kaum dass sie seine tiefe Stimme am anderen Ende hörte. „Wo bist du?“
    „Im Auto. Unterwegs nach Greengage Cottage. Hattest du gehofft, ich würde mir eine Ausrede einfallen lassen, um das Wochenende abzusagen?“
    „Deine Mutter würde dir das nie verzeihen. Seit dem Tode deines Vaters gab es nichts, auf das sie sich so gefreut hat.“
    „Ich weiß. Das hat sie mir gesagt.“
    „Tut mir leid.“
    Pierre ignorierte das. Entschuldigungen nützten jetzt nichts mehr. Das Kind war schließlich schon in den Brunnen gefallen. „Was erwartet mich, wenn ich bei Didi ankomme?“
    Irgendwie schien ihr das nicht die Art von Konversation zu sein, die man im Stehen führte, also setzte Georgie sich im Schneidersitz auf den Boden ihrer kleinen Diele. Den dicken, Wasser abweisenden Anorak, den sie in der Hand hielt, weil sie ihn hatte anziehen wollen, legte sie sich auf den Schoss. „Oh, das Übliche eben.“
    „Komm schon, Georgie. Ich werde plötzlich wie der verlorene Sohn behandelt, da ist das Übliche wohl eher nicht zu erwarten.“
    Sie räusperte sich nervös. „Ein nettes Abendessen.“ Wenn sie daran dachte, was Didi alles aufgefahren hatte …! Trotz Georgies Einwänden. Das ist doch nicht nö tig, nein, wirklich nicht. Mach dir doch bitte keine sol chen Umstände. Pierre wird nicht begeistert sein. „Ich glaube, sie will einfach nur, dass wir es uns zusammen gemütlich machen.“
    „Hohe Erwartungen, angesichts der Umstände.“
    „Es hilft nicht unbedingt, wenn du noch immer wütend auf mich bist.“
    „Ich bin nicht wütend. Ich habe mich damit abgefunden.“
    „Wie: Man findet sich damit ab, dass aus dem Kratzen im Hals eine dicke Erkältung wird?“
    „Nur in diesem Fall wird der Virus sich wahrscheinlich länger als zwei Wochen halten.“ Obwohl es erst kurz nach vier war, war es schon dunkel. Zu dunkel, um noch irgendetwas von der Landschaft zu erkennen. „Wohin gehst du?“
    „Wie bitte?“
    „Du

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