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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihren Damen und Kammerfrauen, ihren Ehrenjungfern und besonders den Damen der Kleiderkammer für ihre ergebenen Dienste zu danken. Dir ist doch klar, dass alles der neuen Königin gehören wird, wenn sie eintrifft?«
    Isobel riss die Augen auf. »Daran habe ich nicht gedacht. Deine Idee hat ihre Vorzüge, aber viele der königlichen Gewänder sind mit Edelsteinen bestickt.«
    »Nur mir Halbedelsteinen, Mutter«, warf Catherine ein, »mit Kristallen, Jett, Granat und Karneolen. Diamanten, Rubine, Smaragde oder echte Perlen sind nicht darunter.«
    »Der Hof zerbricht sich bereits den Kopf über die Roben für die Krönung von König James. Das Geschenk eines königlichen Kleides würde ihren Damen viele Unkosten ersparen, Isobel«, hob Philadelphia hervor.
    »Die Krönung?« Isobel war entsetzt. »Ihre Majestät ist noch nicht beigesetzt worden. Wie können die Menschen so herzlos sein? Es herrscht Hoftrauer. Und ich werde den Rest meines Lebens in Trauer sein.«
    Philadelphia sah Cat mitleidig an, bewies aber Geduld. »Es gibt viel zu tun. Man muss den Hof von Richmond Palace zurück nach Windsor verlegen. Danke, Isobel, dass du einwilligst, die Damen der Königin mit ihren Roben zu beschenken. Elizabeth sieht mit einem Lächeln auf dich herab.«
     
    »Elizabeth, lässt du deinen Zorn an mir aus?« Robert Carey hatte für seinen Eilritt nach N o rden vorgesorgt und sich die besten Pferde an den Stationen entlang der Straße von London nach Edinburgh gesichert, und doch verlief nicht alles nach Plan.
    Mit jeder Meile, die er weiter nach Norden vordrang, verschlechterte sich das Wetter, und just ehe er das Wirtshaus erreichte, wo ein frisches Pferd ihn erwartete, glitt sein Tier auf der eisigen Straße aus, und er wurde aus dem Sattel geworfen. Vorsichtig raffte er sich auf und untersuchte sein Bein, das bedrohlich anschwoll. »Hoffentlich ist es nicht gebrochen«, stieß er stöhnend hervor, während er in der Finsternis nach den Zügeln seines Pferdes tastete. Vorsichtig strich er über die Vorderbeine des Tieres. »Gottlob, du hast offenbar nichts abgekriegt, mein Alter.«
    Er hinkte in den Stall des Wirtshauses und eröffnete dem Wirt, dass er gezwungen sei, seine Pläne zu ändern. »Ich brauche einen Wagen, ein kräftiges Gespann und einen Kutscher.«
    »Nach Eurem Bein zu schließen benötigt Ihr einen Arzt, Sir.«
    »Leider keine Zeit.« Er steckte dem Mann Geld zu. »Während Ihr den Wagen bereitmacht, gehe ich hinein und esse etwas Warmes.«
    Als die Kutsche nordwärts durch die Nacht holperte, konnte Robert nur wenig schlafen, bis der Whisky, den er sich besorgt hatte, seinen Schmerz betäubte. Am fünfundzwanzigsten März zu Mittag bekam er beim nächsten Pferdewechsel auch einen neuen Kutscher und wieder eine warme Mahlzeit. Um zu baden oder die Kleider zu wechseln, blieb ihm keine Zeit. Sein schmerzendes Bein auf den Sitz gegenüber gestützt, fuhr er eilends weiter.
    Frühmorgens am sechsundzwanzigsten März traf er in Carlisle ein und meldete Philadelphias Mann Lord Scrope Elizabeths Tod. Scrope wusste, dass Robert unterwegs war, um die schicksalsträchtige Nachricht Englands neuem König zu überbringen. Robert verlangte einen Boten und kritzelte rasch eine Nachricht an seine Frau Liz, in der er sie bat, sich mit ihm im Holyrood Palace zu treffen.
    »Warum ruht Ihr Euch nicht für ein paar Stunden aus? Ihr seid erschöpft.«
    »Nein, wenn ich jetzt aufbreche, könnte ich James noch erreichen, ehe er sich zur Nachtruhe zurückzieht.«
    Wie es sich zeigen sollte, verfehlte Robert sein Ziel um eine Stunde. Es war fast Mitternacht, als er mit einer königlichen Wache an seiner Seite durch die Gänge von Holyrood eilte. An der Tür zum Schlafgemach erklärte er der Garde, James hätte Befehl gegeben, die Nachricht, die es zu überbringen galt, bei Tag oder bei Nacht unverzüglich zu melden. Nach einigen Augenblicken wurde Robert Carey zu James Stuart vorgelassen.
    Verletzt und beschmutzt vom Staub der Reise, fiel es Carey schwer, sein Knie zu beugen. »Die Königin ist tot, es lebe der König!«
    »He, Jungchen, ist das auch wirklich wahr?« James zupfte an seinem dünnen Bart.
    »Meine Kusine Elizabeth verschied am vierundzwanzigsten März, zwei Stunden nach Mitternacht, Sire. Ich grüße Euch mit dem rechtmäßigen Titel König von England, Schottland und Frankreich und Irland.« Er legte Elizabeths Ringmedaillon in James Stuarts Hand.
    James' Kammerherren beeilten sich nun, dem König einen Schlafrock zu

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