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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Anstalten zu gehen, änderte dann jedoch seine Absicht, als wollte er nicht ohne sie gehen.
    Worte waren nicht nötig, Cat folgte ihm.
    Zunächst kam es ihr im Garten so finster vor, dass sie die Hand auf den Rücken des großen Hundes legte und ihm vertrauensvoll folgte. Der Geruch der nachtduftenden Blumen erfüllte die Frühlingsluft, und als sie tief einatmete, wurde ihr schwindlig, und sie fühlte sich wie berauscht. Das süße Schlagen einer Nachtigall verwandelte den Garten in einen verzauberten, magischen, ja unirdischen Ort. Zuerst konnte sie seine Nähe nur spüren. Dann aber, als ihre Augen sich an den Indigoschatten gewöhnt hatten, sah sie seine hohe, dunkle Gestalt unter der Blutbuche. »Sabbath hat mich zu Euch geführt.«
    »Satan brachte Euch.« Seine Stimme war tief und von geradezu hypnotischer Faszination.
    »Man sagt, Satan leiste den Schotten immer Beistand.«
    »Eine Legende.«
    »Ich glaube an Legenden und Ihr auch, Lord Stewart.« Sie trat näher und schaute zu ihm auf »Ihr haltet die Hände hinter dem Rücken, damit Ihr nicht versucht seid, mich zu berühren.«
    »Wenn ich Euch berühre, verfliegt der Traum.«
    »Darf ich Euch denn berühren?«
    »Es ist Euer Traum und Eure Entscheidung ... Es steht Euch frei, alles zu tun.«
    »Noch nie bin ich jemandem wie Euch begegnet.«
    »Ich weiß. Darin liegt meine Faszination.«
    Ihr Blick glitt über seine breiten, muskelbepackten Schultern. »Ist Euch klar, dass Schaffell eine unpassende Kleidung ist?«
    »Wenn es Euch stört, steht es Euch frei, das Fell zu entfernen.«
    Der Impuls, ihn zu berühren, wurde so stark, dass sie nicht widerstehen konnte. Tollkühn und beherzt ging sie auf Zehenspitzen näher, um die Schaffellweste auseinander zu ziehen und seine Brust zu entblößen. Sie schaute wie gebannt zu, als das derbe Kleidungsstück seine Arme hinunterglitt und ins Gras fiel. Dann fiel ihr ein, dass es ein Traum war und sie alles bewirken konnte, eine Erkenntnis, die ihr Schauer der Erregung über den Rücken jagte.
    Sie streckte die Arme aus und ließ ihre Fingerspitzen auf den großen Muskelpaketen seines Oberkörpers ruhen, dann folgte sie deren Umrissen und strich langsam über den Brustkorb. »Euer Körper ist hart und glatt wie Marmor.«
    »Du hast ja keine Ahnung, Teufelsbraten.«
    Sie lachte ihm in sein dunkles Gesicht. »Warum nennt Ihr mich so?«
    » Weil der Name ideal zu Euch passt.«
    Sie benetzte ihre Lippen. »Aber wir passen nicht ideal zusammen. Ich reiche mit meinem Ohr gerade mal bis an Euer Herz.« Impulsiv drückte sie ihr Ohr an seine Brust und fühlte den langsamen, stetigen, kraftvollen Schlag darin.
    Sie rieb ihre Wange an seinem festen Fleisch und atmete tief ein. »Hmm, Ihr riecht nach Leder.« Nun merkte sie, dass ihr eigenes Herz wild pochte, und sie trat von ihm zurück.
    »Wenn dies mein Taum ist und ich ihn bestimmen kann, wieso habe ich dann keine Gewalt über meinen eigenen Herzschlag? Meiner rast, während der Eure langsam und stetig ist. Das verrät mir, dass Ihr derjenige seid, der hier bestimmt, verfluchter Lord Stewart, dass Ihr Euch und auch mich beherrscht, Ihr dominanter Teufel!«
    »So sollte es aber sein zwischen Mann und Frau, Cat. So wird es immer sein zwischen dir und mir.«
    »Es gibt kein dir und mir, Hepburn. Zwischen uns wird es außer Feindseligkeit und Hass nichts geben.«
    »Irrtum. Es regt sich bereits Trotz und Begehren.«
    Cats Zorn explodierte. Impulsiv stellte sie sich auf Zehenspitzen und fuhr ihm mit den gespreizten Fingernägeln über die Wange. Dann drehte sie sich um und ergriff die Flucht.
     
    Als sie am Morgen erwachte, standen ihr die Einzelheiten des seltsamen Traumes noch ganz lebendig vor Augen, und sie empfand tiefen Ekel vor sich. Wie konnte sie sich zu ihm hingezogen fühlen, und sei es nur im Traum? Allein die Idee war schon monströs. Er war der hassenswerteste, verachtenswerteste Mann, dem sie je begegnet war, und sie schwor sich, ihn zu meiden wie die Pest.
    Da sie wenig Lust zu einem Besuch auf Hunsdon Hall hatte, entschloss sie sich, auszureiten. Ihr und Jasmine würde ein frischer Galopp gut tun. Sie zog ihr jagdgrünes Reitkleid an und legte eine gestärkte weiße Halskrause um. Ihr Haar fass-te sie zu einem französischen Knoten zusammen, den sie mit Elfenbeinnadeln und einem hellgrünen Band sicherte. Sie konnte nicht begreifen, warum Maggie sie so lange hatte schlafen lassen. Meist zog sie die Vorhänge schon bei Tages-anbuch zurück und half ihr beim

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