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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eure Schönheit rührt mir Herz und Seele, holder Mond, so nah und hell.«
    »Charlie, Ihr schmeichelt mir, auch wenn die Worte nicht von Euch stammen.«
    Während sie ihre Schritte de m Rhythmus der Lavolta anpasste, beobachtete sie zu ihrer Verwunderung, wie Patrick Hepburn sich unter die Tanzenden mischte. Sie beobachtete ihn verstohlen und sah, dass seine Bewegungen geschmeidig und fließend und von geradezu animalischer Anmut waren. Als er seine Partnerin höher hob als alle anderen Damen, war seine große Kraft unübersehbar.
    Beim Partnerwechsel landete Cat in den wartenden Armen Henry Somersets. »Vielen Dank für das Gedicht, das du mir gesandt hast, Hai.«
    »Heute blendet mich deine Schönheit geradezu, Cat. Darf ich dich am Mittwoch wieder ins Theater ausführen?«
    »Man kommt sehr schwer vom Hof fort«, sagte sie voller Zweifel und belohnte ihn mit einem Lächeln, als er sich aufs Bitten verlegte. Er wirbelte sie in einem silbernen Bogen hoch in die Luft, und in dem Moment, als ihre Füße das Tanzparkett berührten, bemerkte sie, dass ihr nächster Partner Patrick Hepburn war. Panik erfasste sie. Sie spürte, dass sie bei seiner Berührung aufschreien würde. Dieser ungehobelte Tölpel hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie aufzusuchen und ihr zu ihrem Auftritt zu gratulieren, ja, er hatte sie an diesem Abend weder eines Grußes noch eines Blickes gewürdigt.
    Als sie nach dem Partnertausch vor ihm stand, fühlte sie unvernünftigen Zorn sie erfassen, nur weil sie ihren Kopf in den Nacken legen musste, um zu ihm aufblicken zu können. Warum bist du so verdammt groß? Sie wartete auf sein Kompliment, das nie kam. Da bemerkte sie das Emblem auf seinem schwarzen Samtwams. Der Pferdekopf aus solidem Silber hatte ein Smaragdauge. Pferdekopf... pah! Pferdearsch wäre passender!
    Verächtlich hob sie die Hand und tippte mit der Fingerspitze darauf. »Nun ... wurde das Wappen Eures geächteten Vaters nicht angespuckt, Bothwell?«
    »Das wagt niemand. Ich trage stets ein Messer bei mir.« Sein Grinsen war wölfisch.
    »Sagt, Lord Stewart, hat Euch das Maskenspiel gefallen?«
    Sein dunkler Blick überflog sie belustigt. »Nicht wirklich. Götzenanbetung ist nicht so nach meinem Geschmack. Eure Königin hat Euch für Heldinnenverehrung anfällig gemacht. Erwartet diese nicht von mir, Lady Catherine.«
    »Dafür verdient Ihr eine Ohrfeige«, zischte sie wütend.
    »Mein Ohr ist außer Eurer Reichweite, Teufelsbraten.«
    Enttäuscht sah sie, dass es stimmte. Einmal hatte sie es geschafft, ihm einen Kratzer zuzufügen, doch nur im Traum. Oder?
    Die letzten Takte der Lavolta steigerten sich zu einem Crescendo. Seine großen Hände umspannten mit Leichtigkeit ihre schmale Taille, und er schwang sie so hoch, dass man ihre seidenen Unterröcke und ihre Fesseln sehen konnte. Mit seiner schieren tierhaften Kraft hielt er sie reglos in der Luft und zwang sie, sich auf seine breiten Schultern zu stützen. Ihre Bernsteinaugen sprühten goldenes Feuer, als sie außer sich um Atem rang und er sie scheinbar reumütig auf den Boden stellte.
    Ehe sie auf dem Boden auftraf, schwang er sie jedoch abermals in die Höhe und zeigte ihr damit, dass er es war, der hier bestimmte.
    Als er sie endgülig losließ, war sie an ihrer Wut beinah erstickt. »Eure respektlose Kritik werde ich vor Ihrer Majestät der Königin wiederholen.«
    »Nicht nötig, mapetite. Ich werde ihr selbst davon Mitteilung machen.« Er bedachte sie mit einem knappen Nicken und ging auf den Thronhimmel zu. Sich auf ein Knie niederlassend, verbeugte er sich galant vor Elizabeth und stand erst auf, als sie es ihm mit gekrümmtem Finger bedeutete. Protokollarisch korrekt wartete er respektvoll, bis sie ihn ansprach.
    »Ich hieß den Admiral, Euren Vater, oft an meinem Hof willkommen und nun begrüße ich Euch. Was führt Euch nach London, Lord Stewart?«, fragte sie ohne Umschweife.
    »Handelsgeschäfte, Euer Majestät. Eure schöne Stadt ist das Handelszentrum der Welt. Um meine leeren Truhen zu füllen, will ich hier Pferde verkaufen und Wein einkaufen.«
    »Apropos Wein, leistet mir bei einem Glas Gesellschaft.« Elizabeth gab einer Hofdame, die neben ihr an einem Tischchen mit Erfrischungen saß, ein Zeichen. Ihre Aufgabe war es, der Königin zu servieren und zugleich Speisen und Wein für die Monarchin vorzukosten. Die junge Dame füllte zwei Gläser und brachte sie ihnen zusammen mit einer Leinenserviette.
    »Gestattet, Euer Majestät.« Patrick nahm der

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