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Verführt im Harem des Scheichs

Verführt im Harem des Scheichs

Titel: Verführt im Harem des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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heute schockiert?“
    Statt zu antworten, betrachtete er Celia nachdenklich. Ihr Haar wirkte jetzt dunkler als im Kerzenschein oder im grellen Sonnenlicht der Wüste, hatte dabei aber einen sehr verführerischen Glanz. Wenn sie lachte, veränderten sich ihre Augen, und ihre Lippen wirkten voller. Sie war schön.
    Und sie hatte gewagt, ihn zu necken und seine Worte zu hinterfragen. Sie scheute sich nicht einmal, ihm Ratschläge zu erteilen. Wusste sie nicht, dass sie sich damit über die Etikette seines Landes hinwegsetzte? Sie redete tatsächlich wie ein Mann, selbstbewusst und überzeugt davon, dass man ihren Worten Beachtung schenken würde. Aber sie konnte auch wunderbar zuhören. Sie war verständnisvoll und hilfsbereit, ohne sich auch nur im Geringsten herablassend zu geben.
    „Akil möchte, dass ich heirate.“
    „Deshalb hat er Ihnen eine Liste mit geeigneten Heiratskandidatinnen vorgelegt.“
    „Woher wissen Sie das?“
    „Es scheint überall in der Welt so zu sein. Dem Prince of Wales hat man auch so eine Liste gegeben. Leider hat er eine Entscheidung getroffen, die …“ Nein, sie konnte jetzt unmöglich erzählen, dass der Prinzregent seine Gattin fortgeschickt und sich eine Mätresse nach der anderen genommen hatte. „Die weder ihn noch seine Gattin glücklich gemacht hat“, vollendete sie ihren Satz lahm.
    „Der britische Prinzregent ist meiner Meinung nach ein Mann, der die Vorteile der Macht ausnutzt, ohne sich der damit verbundenen Verantwortung zu stellen“, erklärte Ramiz.
    „Leider ja. Deshalb würde ich nicht im Traum daran denken, Sie mit ihm zu vergleichen. Sie stellen sich Ihren Pflichten. Es ist eine schwere Bürde, ein Land zu regieren, nicht wahr? Man könnte fast sagen, dass der Herrscher seinem Land untertan ist.“
    „Sie meinen, ich muss tun, was A’Qadiz von mir verlangt?“
    „Ja. Dazu kommt die Einsamkeit, die die Mächtigen umgibt. Es wird schön für Sie sein, eine Gattin an Ihrer Seite zu haben.“
    „Wenn ich heirate, wird meine Gattin nicht gemeinsam mit mir regieren. Das ist hier nicht üblich.“
    „Aber …“ Celia biss sich auf die Unterlippe, ehe sie etwas Falsches sagen konnte. Was sie über die Mitglieder königlicher Familien wusste, hatte nicht dazu geführt, dass sie einen besonders guten Eindruck von ihnen hatte. Viele waren nicht besonders intelligent, sondern starrsinnig, selbstsüchtig und arrogant. Statt sich für ihr Land und seine Bewohner einzusetzen, nutzten sie ihre Macht rücksichtslos aus. Ramiz allerdings war anders. Sie hatte ihn als tatkräftigen, klugen und verantwortungsbewussten Menschen kennengelernt. Mit aller Kraft setzte er sich für das Wohl seines Volkes ein – was jedoch nicht bedeutete, dass er gelassen auf Kritik reagieren würde.
    „Was wollten Sie sagen? Bitte, sprechen Sie!“, drängte er. „Keine Angst, ich werde schon nicht nach dem Siaf rufen!“
    „Nach dem Siaf?“
    „Das ist unser Wort für Henker.“ Ramiz lachte.
    „Oh, ich muss Ihnen sagen, dass ich sehr an meinem Kopf hänge.“
    „Eine gute Antwort … für eine Frau.“
    „Das ist aus Ihrem Munde, Hoheit, ein großes Kompliment. Offen gesagt, ich glaube, da in A’Qadiz Ihr Wort Gesetz ist, können Sie ruhig etwas tun, was nicht der Tradition entspricht.“
    „Unsere Traditionen sind wichtig. Sie verbinden in gewisser Weise die verschiedenen Stämme.“
    „Das ist nachvollziehbar. Ich rate Ihnen ja auch nicht, A’Qadiz in eine Miniaturausgabe des Britischen Reiches zu verwandeln. Aber gegen ein paar fortschrittliche Ideen ist nichts einzuwenden, nicht wahr? Warum sollte Ihre Gattin sich darauf beschränken, Ihnen Erben zu gebären? Eine kluge Frau könnte eine viel bedeutendere Rolle übernehmen.“
    Dass er ihre Ansicht teilte, beunruhigte ihn. „Eine Frau ist in erster Linie ihren Kindern verpflichtet.“
    „Eine Frau ist in erster Linie ihrem Gatten verpflichtet“, korrigierte Celia. „Wie aber kann sie dieser Pflicht gerecht werden, wenn sie in einen Harem eingesperrt ist?“
    „Ich habe Ihnen doch schon gesagt, dass der Harem zu ihrem Schutz da ist.“ Es gefiel ihm nicht, dass sie etwas kritisierte, das ihr fremd war, obwohl er selbst den Sinn des Harems insgeheim schon oft infrage gestellt hatte. Überhaupt war er nicht daran gewöhnt, dass man ihm widersprach. „Nicht alle Frauen sind so … selbständig wie Sie, Lady Celia. Nicht ohne Grund spricht man vom zarten Geschlecht. Bei uns gibt es ein Sprichwort: Eine gute Frau lauscht mit

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