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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Wand bestand fast vollständig aus einer großen Glasfront, die den Blick in den nächsten, wesentlich größeren Raum freigab. Die Atmosphäre war kalt und unfreundlich.
    Caitlin wappnete sich für das, was nun kommen würde.
    „Hab keine Angst”, flüsterte Graham ihr zu, als er sie hineinführte. Er sah sie beruhigend an. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass ihr Magen sich zusammenkrampfte.
    Außer ihnen war noch ein weiterer Polizist im Zimmer, der bei der Identifikation Zeuge sein würde. Caitlin schenkte ihm keinerlei Beachtung. Sie sah mit gemischten Gefühlen auf das kleine Podest, wo sich in Kürze acht Männer aufstellen würden, unter ihnen der Mörder.
    „Keine Angst”, sagte Graham noch einmal. „Sie können dich nicht sehen.”
    „Aber er wird es trotzdem wissen”, erwiderte Caitlin fest. Mit angehaltenem Atem beobachtete sie, wie eine junge Polizistin die Männer ins Zimmer führte. Noch hatten sie ihr den Rücken zugewandt.
    Graham wusste, es hatte keinen Zweck, ihr etwas vorzumachen. „Ja, er wird es wissen.”
    Die Männer trugen Nummern um den Hals und stellten sich jetzt der Reihe nach auf.
    Sie hatten alle in etwa die gleiche Größe und das gleiche Gewicht. Altersmäßig variierten sie etwa um zehn, vielleicht fünfzehn Jahre. Caitlin sollte also ganz sicher sein, dass sie die richtige Wahl traf.
    Es kostete sie all ihre Selbstbeherrschung, um die Männer einen nach dem anderen zu studieren. Als sie bei Nummer sechs angekommen war, stockte ihr plötzlich der Atem.
    Nach einer halben Ewigkeit, so schien es ihr wenigstens, konnte sie dann zum nächsten übergehen.
    Graham hatte sie dabei beobachtet. „Nimm dir Zeit, Caitlin”, sagte er ihr. „Du darfst jetzt nichts übereilen.”
    Er hatte den Mann sofort erkannt. Aber natürlich brauchten sie Caitlins Zeugenaussage.
    Caitlin wollte sich keine Zeit nehmen, im Gegenteil, sie wollte das Ganze so schnell wie möglich hinter sich bringen. Sie wollte weg von diesem Raum, diesen Männern, wollte wieder zurück in ihr Geschäft und in ihr normales, sicheres Leben.
    Sie zwang sich, alle durchzugehen, dann kehrte sie wieder zu Nummer sechs zurück.
    „Nummer sechs.” Ihre Stimme klang unnatürlich hoch. Sie räusperte sich. „Das ist er”, wiederholte sie.
    Graham zeigte keinerlei Reaktion. „Bist du sicher?” fragte er nur.
    Sie nickte, das Herz schlug ihr noch immer bis zum Halse. Horace Taylor starrte die Spiegelwand an, und sie hatte das Gefühl, als könnte er sie sehe n. „Ich bin mir ganz sicher”, sagte Caitlin tonlos.
    Graham nickte und sprach in ein Mikrofon, das auf einem kleinen Tischchen stand.
    Es verband sie mit dem anderen Raum.
    „Führen Sie Nummer sechs wieder in seine Zelle”, sagte er zu der jungen Polizistin.
    „Die anderen können gehen.” Er schaltete das Mikro aus und sah Caitlin besorgt an.
    „Alles okay mit dir?”
    Sie nickte schwach. Nummer sechs ließ sich abführen, aber vorher warf er noch einen Blick des puren Hasses in ihre Richtung. Er kam ihr überhaupt nicht vor wie ein Mann, der Angst hatte. Im Gegenteil - ihr war, als plante er schon jetzt seine Rache.
    „Wer ist dieser Mann, Graham?”
    Graham nahm sie fürsorglich beim Arm. „Ein kleiner Krimineller, der dich nie wieder belästigen wird. Dafür werde ich schon sorgen.”
    Caitlin machte sich von ihm frei und schüttelte den Kopf. „Du brauchst mich nicht mit Glacehandschuhen anzufassen, Graham. Ich bin schon ein großes Mädchen. Ein großes Mädchen, das gestern fast von einem verrückten Irren umgebracht worden wäre. Daher frage ich dich noch einmal: Wer ist dieser Mann?”
    Graham zögerte und sah kurz zu seinem Kollegen hinüber. Taktvoll verließ der Polizist das Zimmer.
    „Sein Name ist Horace Taylor”, sagte Graham widerstrebend. Er gab ihr eine kurze Zusammenfassung von seinem Strafregister. Anscheinend hat er gerade bei einem neuen Drogenkartell angefangen. Es gibt eigentlich nichts, bei dem er nicht seine Finger mit im Spiel hat.”
    Caitlin blieb stumm. Sie war noch eine Spur blasser geworden.
    „Denk nicht mehr darüber nach”, sagte Graham beruhigend. „Es ist vorbei.”
    Aber sie beide wussten, dass dem nicht so war. Noch nicht. Zuerst mussten sie noch die Gerichtsverhandlung hinter sich bringen.
    Caitlin hatte nichts dagegen, dass Graham sie nach Hause fahren wollte. Sie war mit ihren Kräften am Ende. Aber als sie in den Sedan einsteigen wollte, winkte Graham ab und führte sie zu seinem pinkfarbenen

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