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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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gekränkt.
    Seine Mutter hatte ihm berichtet, dass Celia an diesem Tag aufgekreuzt war, um nach Jake zu sehen. Glücklicherweise war er bei einem Freund zum Spielen gewesen, und sie hatte unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen.
    Falls Graham noch irgendwelche Zweifel bezüglich der Richtigkeit seiner Entscheidung gehabt hätte, so waren diese damit verschwunden. Er wusste, wenn er Jake behalten wollte, hatte er gar keine andere Wahl.
    Daher waren sie die dreihundert Meilen von Phoenix nach Las Vegas fast in einem Stück durchgefahren. Während der Pause nahmen sie Hamburger und Coca Colas zu sich und brausten dann weiter.
    Sechseinhalb Stunden später waren sie vor dem Haus von Henry Richards, einem Friedensrichter der Vereinigten Staaten, erschienen, und hatten den guten Mann aus dem Bett geworfen. Es war bereits nach elf Uhr, und nach einigem Hin und Her hatte der Richter eingewilligt, die Trauung zu vollziehen.
    Caitlin hätte sich natürlich gewünscht, dass das Ganze etwas romantischer wäre, aber es gefiel ihr trotzdem. Besonders musste sie über die dickliche Gattin des Friedensrichters schmunzeln, die ebenfalls in einem alten Morgenrock erschienen war und ihr im allerletzten Moment noch einen Strauß Plastikrosen sowie einen altmodischen Schleier in die Hand gedrückt hatte, den sie während der Zeremonie tragen sollte.
    Caitlin war alles egal, sie heiratete Graham, und das war schließlich die Erfüllung ihrer Träume.
    Um dreiundzwanzig Uhr fünfzehn sagte dann Henry Richards, nachdem er sein Geld eingesteckt hatte, die entscheidenden Worte zu ihnen.
    „Den Ring, bitte”, meinte er zu Graham gewandt und unterdrückte erneut ein Gähnen.
    Graham sah Caitlin an, sie erwiderte seinen Blick bestürzt. Ihr Entschluss war so übereilt gewesen, dass sie nicht einmal daran gedacht hatten, sich Ringe zu besorgen.
    „Sie haben keinen Ring?” fragte Flora Richards mitfühlend. „Sekunde mal!” Sie kramte in ihrem Schmuckkästchen und holte triumphierend zwei rote Plastikringe daraus hervor. „Das ist zwar nur Modeschmuck, aber besser als gar nichts”, meinte sie lachend. „Für jetzt dürfte es reichen. Später müssen Sie Ihrer Braut natürlich einen richtigen Ring kaufen.”
    Es freute sie, den beiden jungen Leuten helfen zu können. Rora liebte Hochzeiten über alles und konnte gar nicht genug davon bekommen. Aber dieses Paar hat etwas ganz Besonderes, dachte sie bei sich. Selten hatte sie eine so strahlende Braut neben einem so muffligen Bräutigam gesehen.
    Trotz der vielen Hochzeiten, bei denen sie, als Trauzeugin fungiert hatte, war sie immer jedesmal aufs neue gerührt. Mit dem Zipfel ihres Taschentuchs wischte sie sich verstohlen die Tränen aus den Augen winkeln.
    „Vielen Dank”, entgegnete Graham verlegen und kramte in seiner Tasche nach seinem Portemonnaie. „Wieviel schulde ich Ihnen? “
    „Aber nicht doch”, meinte Flora empört und schob seine Hand fort. „Behalten Sie Ihr Geld, junger Mann. Und die Ringe auch. Sie sollen Ihnen Glück bringen.” Ihr Blick fiel auf die Braut an seiner Seite. Ihr beide werdet es brauchen.
    Henry gähnte und dachte bedauernd an sein schönes, warmes Bett. „Prima! Dann kann’s ja endlich losgehen. Stecken Sie Ihrer Braut den Ring an den Finger und erklären Sie: „Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau.’”
    Es tut mir so leid, Caitlin, dachte Graham, als er die Worte wiederholte: „Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau.”
    Ja, Graham, ja. Caitlin hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Ihr Traum war erfüllt worden. Nun lag der Rest bei ihr.
    Henry lächelte. Den nächsten Teil der Zeremo nie mochte er besonders gern. „Kraft meines Amtes, das mir durch den Staat Nevada verliehen worden ist, erkläre ich Sie jetzt zu Mann und Frau.” Er schlug den dicken schwarzen Folianten zu und setzte seine Brille ab. „Jetzt dürfen Sie die Braut küssen.”
    „Nur zu!” sagte Flora aufmunternd, als Graham keine Anstalten machte, den Worten ihres Mannes zu folgen, „Unseretwegen brauchen Sie sich nicht zu schämen. Wir haben das schon oft miterlebt.” Sie kicherte. „Noch vor einer Woche standen hier an der gleichen Stelle zwei junge Leute, die mit ihren Flitterwochen anscheinend sofort beginnen wollten. Stellen Sie sich vor, hier bei uns im Wohnzimmer! Es war gar nicht so leicht, sie loszuwerden, kann ich Ihnen verraten.” Sie seufzte.
    Caitlin hatte das Gefühl, als wäre es ihr gar nicht so unlieb gewesen, wenn die beiden ihre Ehe direkt

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