Verfuehrt in Las Vegas
Verkehr zu konzentrieren.
„Weil du Jake liebst, und weil wir nicht zulassen dürfen, dass er noch einmal enttäuscht wird. Ich kenne Celia ja nicht, aber sie klingt nicht gerade wie die ideale Mutter.” Als er immer noch nichts sagte, fuhr sie fort: „Ich habe gehört, wie du am Telefon mit Jake gesprochen hast. Ich habe den Ausdruck in deinen Augen gesehen, wenn von ihm die Rede ist. Endlich hast du einen Menschen gefunden, den du lieben kannst, einen Menschen, der auch dich liebt. Ich möchte dir dabei helfen, dass das so bleibt, weiter nichts.”
Caitlin holte noch einmal tief Atem. „Vielleicht existiert das, was wir damals miteinander hatten, ja nicht mehr.” Das glaubte sie zwar nicht, aber es klang wenigstens realistisch. „Doch eines steht fest, Graha m - ein Sohn braucht seinen Vater.
Und Jake braucht dich.”
„Aber dein Leben …”
Caitlin hatte sich entschlossen, diese Sache durchzuziehen, und nichts, was Graham sagte, würde sie davon abbringen können.
„Ach komm, du tust geradezu, als würde ich ein Riesenopfer bringen. Mein Leben geht natürlich weiter. Außerdem”, meinte sie lächelnd, „hat die Sache auch noch einen anderen Pluspunkt.”
„Und der wäre?”
„Ich kann meiner Mutter davon erzählen”, sagte sie lachend. „Und das wird mir ein Hauptvergnügen sein.”
Graham musste selbst lachen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so schadenfroh bist, Caitlin.”
„Ich auch nicht.”
Mit angehaltenem Atem wartete sie auf seine Antwort. Ach, warum machte er es einem immer nur so schwer? Er sollte derjenige sein, der sie überzeugen wollte, nicht umgekehrt. Aber das verbot ihm wahrscheinlich sein verflixter Stolz.
„Na, was denkst du, Graham?” bohrte sie nach. „Vergiss nicht, es ist für Jake.”
Graham hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Es war die perfekte Lösung. Wenn er Jake behalten wollte, gab es gar keine andere Möglichkeit, als Caitlins Angebot anzunehmen.
Graham hielt vor Caitlins Haus an. Jetzt erst sah er, dass sie die Hand ausgestreckt hielt. Sie wollte den Handel anscheinend besiegeln.
Hatte er überhaupt eine Wahl?
Graham zögerte kurz, dann nickte er und streckte ihr die Hand hin. „Also gut”, sagte er und schüttelte sie. „Die Sache steht. Für Jake. Ach, übrigens …”
„Ja?”
„Tut mir leid, dieser Heiratsantrag klingt leider nicht sehr romant isch”* sagte er mit schiefem Grinsen.
„Ja, beim ersten Mal hat es mir auch besser gefallen”, erwiderte Caitlin mit einer Spur von Ironie.
„Ich war damals eben noch ziemlich naiv”, meinte Graham verlegen.
Caitlin lächelte traurig und nickte. „Stimmt”, entgegnete sie und beließ es dabei. Die Form war jetzt nicht wichtig. Sie würde Graham heiraten, das war das Allerwichtigste.
Nein - es gab dabei durchaus noch einen Haken. Ihr Sieg schmeckte ein wenig bitter.
Denn Graham heiratete sie nicht aus freien Stücken. Er dachte, er hätte keine andere Wahl.
12. KAPITEL
So hatte sich Caitlin ihre Hochzeit eigentlich nicht vorgestellt.
Entgegen allem, was sie sich erträumt hatte, stand sie plötzlich an Grahams Seite vor einem älteren, völlig verschlafenen Friedensrichter, der unaufhörlich gähnte. Seine Frau, eine dickliche Blondine, fungierte als Trauzeugin.
Graham machte den Eindruck, als würde er einer Beerdigung beiwohnen, nicht seiner eigenen Hochzeit. Ihrer beider Hochzeit!
Das große Zimmer, anscheinend auch das Wohnzimmer der beiden älteren Leute, war voller geschmackloser Accessoires. Verblichene gelbe Plastikrosen standen in zwei Vasen rechts und links auf dem Tisch und ließen die Köpfe hängen. Der
„Hochzeitswalzer” ertönte im Hintergrund von eine m Plattenspieler, der auch schon bessere Tage gesehen hatte. Das ganze Zimmer hätte einmal kräftig durchgelüftet werden müssen.
Sie hatten sich schließlich darauf geeinigt, nach Las Vegas zu fahren, um dort zu heiraten. Dies war die schnellste und billigste Lösung. Caitlin war sofort dafür gewesen. Sie hätte alles getan um zu verhindern, dass Graham seine Meinung noch einmal ändern würde.
Unterwegs hatten sie nur eine kurze Pause gemacht, in der Graham seine Mutter angerufen hatte, um ihr mitzuteilen, dass er an diesem Abend nicht nach Hause kommen würde und sie nicht auf ihn warten sollte. Von seiner Hochzeit sagte er kein einziges Wort.
Caitlin, die während des Gesprächs neben ihm gestanden hatte, hatte so getan, als würde es ihr nichts ausmachen. Aber in Wirklichkeit war sie sehr
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