Verfuehrt in Las Vegas
ging auf einen großen Armsessel zu, der in der Ecke stand. Auch hier war das Polster des verblichenen Rosenmusters bereits völlig abgeschabt.
„Ich werde hier schlafen.”
Caitlin sah ihn erstaunt an. „Aber warum denn? Das Bett ist doch breit genug für uns beide.”
Graham schüttelte den Kopf. „Nein, ich nehme den Sessel.”
Sie sah ihn stumm, aber vorwurfsvoll an.
Nervös fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. „Cait, bitte versteh mich recht. Wir haben ein Abkommen, oder hast du das etwa schon wieder vergessen?”
„Nein, natürlich nicht, Graham. Doch das heißt doch nicht, dass sich einer von uns beiden quälen muss.” Sie sah ihn an und lachte. „Du bist viel zu groß für diesen Sessel.”
Das war Graham egal. „Ich kriege das schon hin, keine Sorge.”
„Nein, das kommt gar nicht in Frage.” Caitlin wusste, sie hätte die ganze Nacht kein Auge zumachen können, wenn Graham in diesem unbequemen Sessel schlafen würde.
„Wenn du Angst hast, neben mir zu liegen, kann ich das nicht ändern. Aber dann erlaube mir wenigstens, dass ich in diesem verdammten Sessel schlafe. Ich bin schließlich kleiner als du.” Wütend nahm sie eines der Kopfkissen vom Bett und warf es auf den Sessel. Dann wollte sie ins Badezimmer marschieren.
„Cait…” Graham hielt sie auf.
Sie wandte sich zu ihm um, und er sah, dass sie Tränen in den Augen hatte. „Was?”
Verdammt, er hatte ihr wehgetan. Schon wieder. Das war wirklich nicht seine Absicht gewesen. Er wollte keine Komplikationen, er wollte diese Nacht nur möglichst schnell hinter sich bringen.
Aber als er Caitlin in diesem aufgewühlten Zustand sah, ging ihm dies so zu Herzen, dass er alle seine Bedenken plötzlich vergaß. Ohne ein weiteres Wort zog er sie an sich und küsste sie so stürmisch, dass sie kaum noch Luft bekam.
Alle Gefühle, die er so lange versteckt gehalten hatte, kamen plötzlich an die Oberfläche und verschmolzen zu einer Sehnsucht, die nur einen Namen trug. Ihren Namen.
Der Hunger nach ihr, nach ihrer Wärme, nach ihren Zärtlichkeiten, ergriff Besitz von ihm und war stärker als alles andere. Wie rasend streichelte er ihren Körper. Allein ihre Nähe machte ihn verrückt.
Am liebsten hätte er ihr die Kleider vom Leib gerissen und sie dann genommen, ohne Vorspiel, einfach nur seinen Trieben folgend. Was ist nur los mit mir, fragte sich Graham verzweifelt. Er kannte sich selbst nicht wieder.
Dies ist Wahnsinn, dachte er. Wahnsinn, aber es war stärker als alle Bedenken.
Caitlin war so unendlich froh über seine Umarmung, dass sie sich ihm rückhaltlos hingab. Ihr Atem ging stoßweise, sie erwiderte seine Küsse mit einer Leidenschaft, die sie selbst erstaunte. Wahrscheinlich hing es damit zusammen, dass sie sich nun schon so lange nach ihm verzehrte. Und mehr noch, sie wünschte sich die Befreiung, die allein der Sex aufgestauten Gefühlen verschaffen konnte. Es kam ihr so vor, als hätte sie seit dem letzten Mal nichts anderes getan, als den Atem anzuhalten und darauf zu warten, dass es wieder geschehen würde. Sie hatte Angst davor und sehnte sich gleichzeitig danach.
Wenn er darauf brannte, sie zu berühren, sie zu schmecken, so übertraf sie ihn noch in dieser Ungeduld. Ja, dies war es, was sie wollte, ihn anfassen und von ihm angefasst werden. Sie wünschte sich nichts so sehr wie die ekstatische Begegnung mit diesem Mann, der ab heute ihr Mann war.
In fliegender Eile knöpfte sie sein Hemd auf und riss es ihm fast vom Körper. Er hatte bereits ihre Bluse geöffnet und machte sich jetzt am Verschluss ihres BHs zu schaffen.
Dabei küsste er sie unaufhörlich, kleine heiße Küsse, die eine Feuerspur auf ihrem Nacken hinterließen. Auf hunderterlei Weise zeigte er ihr, dass er sie verehrte, dass er sie liebte, dass er sie über alles begehrte.
Innerlich verachtete Graham sich dafür, dass er nicht mehr Kraft hatte, der Versuchung zu widerstehen. Aber schließlich war er auch nur ein Mensch und dazu noch ein Mann. Er wusste, er hätte damit aufhören müssen, jetzt in diesem Moment, aber er konnte es einfach nicht. Caitlin hatte die Macht, seinen Willen zu untergraben, in ihren Händen war er weich wie Wachs.
Für einen Kuss von ihr hätte er alles getan. Er hatte immer nur sie gewollt. Sie war die eine Frau, die ihm mehr bedeutete als sein Leben.
Und sie kam ihm entgegen, ja mehr noch, sie drängte sich praktisch in seine Arme, brennend darauf, sich ihm hinzugeben. Was konnte er anderes tun. als diese
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