Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
Vom Netzwerk:
Ihre eigene Angst würde mit Sicherheit nicht von selbst verschwinden.
    Natürlich war es nicht einfach, einer Frau gegenüberzutreten, die sich entschlossen hatte, sie nicht zu mögen.
    Nur der Gedanke an Graham half ihr dabei, ihren Entschluss in die Tat umzusetzen.
    Sie wollte, dass ihre Ehe ein Erfolg würde. Und der erste Schritt bestand offensichtlich darin, seine Mutter von der Richtigkeit seiner Wahl zu überzeugen.
    Caitlin klopfte sanft an die Tür. Das Herz schlug ihr bis zum Halse, aber sie gab sich alle Mühe, ihre Nervosität zu ignorieren. Als niemand antwortete, wollte sie ein zweites Mal anklopfen.
    „Kommen Sie herein!” Grahams Mutter hatte eine sanfte Stimme, aber man merkte ihr ihre Autorität an.
    Caitlin holte tief Luft, öffnete die Tür und trat ins Zimmer.
    Lily Redhawks Schlafzimmer glich einer Mönchszelle. Die bunte Patchworkdecke auf dem Bett bildete den einzigen Farbfleck. Ansonsten war der Raum nur spärlich möbliert. Lily hatte den Rücken zur Tür gewandt. Auf dem Bett lag ein alter Lederkoffer. Anscheinend war sie gerade am Packen.
    Caitlin fuhr sich nervös über die Lippen. Sie waren ungewöhnlich trocken, genau wie ihre Kehle. „Mrs. Redhawk …”
    Lily blickte auf und sah sie scharf an. Sie hielt ein Kleid in der Hand. „Früher war ich Mrs. Warren”, korrigierte sie Caitlin ungerührt. „Redhawk ist der Name meines Vaters.
    Und der meine.”
    Wie sollte sie sie dann nennen? Etwa Mom? Irgendetwas sträubte sich in Caitlin dagegen. Sie hatte auch nicht den Eindruck, als wäre dies in Mrs. Redhawks Sinn gewesen. Außerdem wollte sie natürlich wissen, was Grahams Mutter plante.
    „Wollen Sie … haben Sie vor, zu verreisen?”
    Lily faltete das Kleid sorgfältig zusammen und legte es ebenfalls in den Koffer.
    „Natürlich. Ich reise ab. Ich gehe zurück ins Reservat zu meiner Familie.”
    Obwohl sie es nicht eilig zu haben schien, musste sie diesen Entschluss doch erst in den letzten Minuten gefasst haben. In Caitlins Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Sie wusste nicht, wie sie ihre Frage in richtige Worte fassen sollte.
    „Wollen Sie dort jemanden besuchen?”
    Lily schüttelte den Kopf. Während der ganzen Zeit hatte sie vermieden, Caitlin anzuschauen.
    „Nein. Ich gehe zurück, um wieder dort zu leben.”
    Oh, das war ja phantastisch! Sie war erst seit zehn Minuten da, und schon entschloss sich Grahams Mutter, ihretwegen das Haus zu verlassen. Caitlin konnte sich vorstellen, wie Graham diese Neuigkeit auffassen würde. Aber das durfte nicht geschehen! Sie musste seine Mutter dazu kriegen, ihre Meinung zu ändern.
    „Etwa meinetwegen?”
    Lily hielt kurz an, dann packte sie weiter. „Sie sind jetzt die Frau hier. Eine Mutter wird nicht mehr gebraucht.”
    Caitlin wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Verwirrt fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar. Natürlich hatte sie nicht erwartet, mit offenen Armen aufgenommen zu werden. Dafür war die Hochzeit ja auch viel zu plötzlich gekommen. Aber mit dieser feindseligen Haltung hatte sie nicht gerechnet. Es lag ihr völlig fern, irgendjemanden zu vertreiben. Im Gegenteil, sie wünschte sich ja eine intakte Familie, und da gehörte die Großmutter unbedingt mit zu.
    Was sollte sie nur tun? Wie konnte sie die andere Frau nur von ihren guten Absichten überzeugen?
    Entschlossen ging sie ums Bett herum und stellte sich vor Lily auf. Jetzt konnte ihre Schwiegermutter nicht anders, sie musste sie ansehen. „Eine Mutter wird immer gebraucht”, widersprach sie warm.
    Lily Redhawk hob die Augen und sah Caitlin unverwandt an. Der Blick schien eine Ewigkeit zu dauern. Caitlin hatte das Gefühl, als würde sie bis auf den Grund ihrer Seele hin geprüft.
    Mit dem Mut der Verzweiflung fuhr sie fort: „Graham würde es bestimmt nicht gefallen, wenn er zurückkäme, und Sie wären verschwunden. Und auch Jake braucht Sie. Ich weiß, es kommt alles ein bisschen überraschend, aber ich möchte hier wirklich nicht der Eindringling sein. Trotz unserer Hochzeit werde ich natürlich weiter in meinem Geschäft arbeiten. Und ich bin mir sicher, auch Graham wünscht, dass es keinerlei Veränderungen gibt.” Bittend sah sie die ältere Frau an. „Deshalb bin ich auch hier. Damit alles so bleiben kann, wie es ist.”
    Lily hatte mit dem Packen aufgehört. „Ist das der einzige Grund?” fragte sie ruhig.
    Achselzuckend erwiderte Caitlin: „Das ist jedenfalls der Hauptgrund, was Graham betrifft.”
    Lily machte eine kurze Pause. Alles,

Weitere Kostenlose Bücher