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Verfuehrt in Las Vegas

Verfuehrt in Las Vegas

Titel: Verfuehrt in Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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ihr neuen Mut.
    „Danke sehr”, sagte sie erfreut. Dann gab sie ihm die Figur zurück. „Aber ich glaube, im Moment ist sie bei dir besser aufgehoben. Würdest du sie für mich aufbewahren?”
    Jake nickte ernsthaft und verstaute sie wieder in seinem Kasten. Caitlin verspürte so etwas wie Bedauern. Wenn Graham und sie damals geheiratet hätten, hätten sie jetzt vielleicht einen Sohn in seinem Alter.
    „Hättest du … hast du etwas dagegen, wenn ich dich kurz umarme?” fragte sie verlegen.
    „Warum?” entgegnete Jake überrascht.
    „Weil ich das so gern tun würde.” Der Junge ist weit für sein Alter, erkannte sie. Aber war das überraschend bei Grahams Sohn?
    Er überlegte, dann zuckte er mit den Schultern. „Na gut, wenn du willst.” Vorsichtig packte er auch die anderen Figuren weg.
    Dann zog Caitlin ihn an sich und hielt ihn lange umfangen. Es war wundervoll, ein Kind im Arm zu halten, ein Kind, dem auch Grahams ganze Liebe gehörte. Sie schwor sich, alles zu tun, damit aus ihnen eine glückliche Familie wurde.
    Dann ließ sie ihn ganz langsam los. Die beiden lächelten sich an, doch es war auch etwas Verlegenheit dabei.
    „Du riechst gut”, meinte er bewundernd.
    Lachend erhob sich Caitlin. „Vielen Dank!”
    Plötzlich hörte sie einen Gesang. Er kam direkt durchs Fenster aus dem Innenhof. Eine solche Melodie hatte sie noch nie gehört.
    „Was ist das?” fragte sie Jake erstaunt.
    „Grandma.” Als er sah, dass sie ihn nicht verstand, packte Jake Caitlin bei der Hand.
    „Komm mit, ich zeige es dir.”
    Er führte sie durch den langen Flur in den Hinterhof. Ein hoher, ausgeblichener Holzzaun schützte den Hof vor den Augen ungebetener Besucher. Doch genau so kam Caitlin sich in diesem Augenblick vor - wie ein Eindringling.
    Lily trug das zeremonielle Kleid, das sie vorhin hatte einpacken wollen. Sie sang etwas in einer fremden Sprache. Caitlin konnte sie nicht verstehen, und dennoch kam es ihr sehr vertraut vor. Staunend sah sie der älteren Frau dabei zu, wie sie eine Art Puder auf den Boden streute. Das Puder hatte verschiedene Farben, und nach und nach entstand dabei ein Gemälde.
    Caitlin beugte sich zu Jake hinab und flüsterte ihm ins Ohr: „Was macht sie denn da?”
    „Sandmalerei”, erklärte er ihr mit fachmännischer Miene und schüttelte den Kopf über Caitlins Unwissenheit. Aber woher sollte sie das auch kennen? Sie war ja schließlich nur ein Bleichgesicht. „Grandma bittet die Geister um Segen. Sie ist eine Medizinfrau.
    Das hat sie von ihrem Vater gelernt.”
    Caitlin beobachtete Lily fasziniert bei ihrer Arbeit. Während sie sang, streute sie weiter das farbige Pulver aus, bis ein interessantes Muster entstanden war. Falls ihr auffiel, dass Caitlin und ihr Enkel sie beobachteten, ließ sie sich davon jedenfalls nichts anmerken.
    Etwas in ihrem Gesang sprach Caitlin sehr direkt an und tröstete sie sogar. Die Zeit verrann, ohne dass sie dessen gewahr wurde. Schließlich war Lily mit der Sandmalerei fertig. Sie schüttelte das Puder von den Händen und trat einen Schritt zurück, um ihr Werk zu begutachten. Dann erst erwiderte sie Caitlins Blick. Diese trat einen Schritt näher und meinte bewundernd: „Das ist ja wunderschön!”
    Lily nickte. „Ich habe es geschaffen, um den Großen Geist um Segen für eure Ehe zu bitten.” Danach wandte sie sich um und ging wieder ins Haus zurück.
    Staunend beugte Caitlin sich über das Kunstwerk. Es war ihr zwar fremd, aber seine Schönheit ging ihr zu Herzen.
    Lächelnd fragte sie Jake: „Meinst du, das bedeutet, deine Großmutter heißt mich willkommen?”
    Er zuckte die Achseln. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Bei Grandma kann man das nie so genau sagen.”
    Wie bei deinem Vater, dachte Caitlin. Sie ergriff Jakes Hand und folgte Lily ins Haus.
    Es war ein langer Tag gewesen, besonders nach so wenig Schlaf. Aber Graham war aufgefallen, dass er unnötig lange auf der Wache blieb und sich mit seinen Papieren beschäftigte, obwohl er eigentlich schon damit fertig war. Sonst hätte er wahrscheinlich einen anderen Vorwand gefunden, um nicht nach Hause fahren zu müssen.
    Alles war so schnell und übereilt gegangen, dass er noch überhaupt keine Zeit gehabt hatte, die Sache mit Caitlin richtig zu verarbeiten. Dabei war es schließlich ein entscheidender Schritt gewesen. Er wusste, von rechts wegen hätte er eigentlich glücklich sein müssen. Caitlin war seine Frau. Konnte er sich noch mehr wünschen?
    Schließlich bedeutete dies

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