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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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es ihm von Tag zu Tag besser gehe und er sich mit seinem Arzt besprechen werde, ob er die vermaledeiten Pillen nicht endlich absetzen könne.
    „Und dann, Sie Besen, können Sie wieder in die Tretmühle im Krankenhaus zurückkehren und eine andere arme Seele quälen. Sie werden mich vermissen, glauben Sie mir, auch wenn Sie mir bestimmt nicht fehlen werden.“
    Das übertriebene Gezeter von Alberto nutzte Caroline, um hastig die Treppe anzusteuern und die Stufen hinaufzueilen.
    Sie ließ sich Zeit, nahm ein luxuriöses Schaumbad und sah dann sorgfältig ihre Garderobe durch. Selbst die unscheinbarsten Sachen schienen ihr plötzlich schamlos offenherzig. Ihre T-Shirts betonten ihren Busen, die Jeans schmiegten sich viel zu eng um ihre Beine, ihre Blusen waren alle zu weit ausgeschnitten, und die Röcke … wie leicht wäre es für Giancarlo, seine Hand unter den Saum zu schieben und die Haut ihrer bloßen Schenkel zu streicheln …
    Schließlich wählte sie ein Paar Leggings und ein schwarzes Top, das man eigentlich nur als „matronenhaft“ bezeichnen konnte. Doch als sie dann endlich im Salon zu den beiden Männern stieß, würde sie von lastender Stille empfangen.
    Alberto saß in seinem Sessel beim Fenster, Giancarlo auf einem Stuhl mit einem Glas Whiskey in der Hand. Unsicher blieb Caroline in der Tür stehen, bis Alberto sie ungeduldig hereinwinkte.
    „Ich habe keine Lust, heute Abend im Esszimmer zu essen.“ Er zeigte auf die Platten, die auf dem Sideboard standen. „Das Mädchen ist gekommen und hat uns etwas Leichtes zubereitet. Herrgott, steh da nicht rum wie eine Statue. Nimm dir einen Aperitif, du weißt doch, wo alles ist.“
    Caroline blickte zu Giancarlo. Er hatte die langen Beine ausgestreckt und lässig an den Knöcheln über Kreuz geschlagen. Er sah aus, als wäre er völlig entspannt, aber dass er überhaupt nichts sagte, machte sie nervös.
    Ihre Nervosität wuchs, als Alberto auch noch ansetzte: „Mein Sohn und ich haben uns über Gott und die Welt im Allgemeinen unterhalten und über meine Welt im Besonderen.“
    Giancarlo beobachtete Carolines Reaktion genau. Die Katze war aus dem Sack. Wenn der Tanz irgendwann beginnen musste, war es wohl besser, wenn die Musik gleich aufspielte. Und warum dann nicht derjenige sein, der den Taktstock führte? Es war immer gut, die Kontrolle zu behalten, darauf legte er schließlich großen Wert.
    „Du siehst mitgenommen aus“, wandte sie sich besorgt an Alberto, um dann Giancarlo anzusehen. „Vielleicht ist das nicht unbedingt der richtige Moment, um …“
    „Es gibt weder einen richtigen noch einen falschen Moment, um über Geld zu reden, meine Liebe. Aber vielleicht sollten wir unser Gespräch später fortsetzen, oder, mein Sohn?“ Alberto bedeutete Caroline ungeduldig mit einem Handwink, die vorbereiteten Platten zu holen, ohne jedoch Giancarlo aus den Augen zu lassen.
    Er hatte es also getan. Giancarlo war es leid gewesen, um den heißen Brei herumzureden, und hatte das Motiv für seinen Besuch in der Villa offengelegt. Vielleicht hatte ihre Zurückweisung den Gedanken an eine Abreise beschleunigt. Vielleicht hielt er es nicht mehr für nötig, Rücksicht zu nehmen, jetzt, da Alberto behauptete, es gehe ihm besser.
    Bittere Enttäuschung wollte Caroline niederdrücken. Insgeheim hatte sie darauf gehofft, Giancarlo würde sein Vorhaben aufgeben. Sie hatte einen Einblick in das komplexe Wesen des Mannes erhalten und gedacht, dass da mehr in ihm steckte. Gott, was für eine Närrin sie doch war.
    Sie setzte sich in den Sessel beim Kamin und rollte sich zusammen, um der Unterhaltung zwischen Vater und Sohn zu lauschen. Das Thema Geld wurde mit keinem Ton erwähnt, dennoch hing es in der Luft, sie konnte es spüren. Wie die Büchse der Pandora, die nur darauf lauerte, dass jemand den Deckel hob.
    Alberto erkundigte sich nach dem Segeltörn. Giancarlo nannte es eine Freude, wieder einmal auf dem Wasser sein zu können, da es ihm als kleiner Junge eine solche Leidenschaft gewesen war. Nur sei mit den knapp bemessenen Mitteln damals an einen solchen Luxus nicht mehr zu denken gewesen. Dann stellte Giancarlo Fragen über die Villa und zählte in kühl-höflichem Ton die Notwendigkeiten auf, um ein altes Haus zu erhalten, denn alte Häuser hatten die unangenehme Angewohnheit, immer schneller zu zerfallen, wenn man sich nicht um sie kümmerte. Natürlich verschlang so etwas Unsummen, gerade bei großen Anwesen …
    Nach anderthalb Stunden hielt Caroline

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