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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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wünschte sofort, sie hätte es gelassen. Sein Blick war so intensiv und machtvoll, dass er ihre Nerven vibrieren und ihren Atem schneller gehen ließ. Sie verstand jetzt, warum Armeen vor diesem Mann flohen, warum selbst Oliver Cromwell ihn nie verfolgt hatte.
    Es erforderte ihren ganzen Mut, mit ihm zu sprechen, doch sie war entschlossen, sich zu behaupten – auf die Art, wie sie es für ihren Vater nicht hatte tun können. »Sagt ihm, dass er sofort seine Hände von meinem Bruder nehmen soll!« Sie wusste, dass Tristan hinter sie getreten war, als der Blick seines Vaters sich auf ihn richtete. Doch sie wollte Tristans Schutz nicht. Nicht in dieser Sache.
    »Ich habe keine Angst mehr vor Euch.«
    Callum MacGregor sah sie an. »Ich bin froh, das zu hören. Rob, lass den Burschen los!«
    Täuschte sie sich, oder blickten seine Augen nun weicher auf sie? Wenn es so war, dann dauerte es nur einen kurzen Moment. »Tristan, warum stehst du noch hier herum? Pack deine Sachen zusammen und lass uns nach Hause reiten!«
    »Ich verlasse sie nicht.« Tristan zog Isobel an sich und griff nach ihrer Hand.
    Sein Vater bemerkte diese Geste mit einem Befremden, das seinen glühenden Blick kälter machte. »Du kannst nicht …«
    »Doch, ich kann. Sie wird meine Frau werden.«
    Isobels Knie gaben bei Tristans unerwartetem Bekenntnis fast nach. Es wäre ihr lieber gewesen, er hätte sich Zeit gelassen, seine Familie auf das vorzubereiten, was er vorhatte, aber Tristan war nicht für die Vorsicht geschaffen. Sie wandte sich langsam um und starrte ihn vorwurfsvoll an – weil er dieses ganze Debakel in Gang gesetzt hatte. Dass er sie beruhigend anlächelte, beschwichtigte ihre aufgewühlten Nerven ein wenig.
    Sein Vater war nicht so leicht zu besänftigen. Der Mund des Chiefs stand offen, der Rest seiner Worte war gefangen zwischen Unglauben und Zorn. Sein Blick strich über sie, ihre beiden Brüder und dann zurück zu Tristan. »Von allen Frauen …« Er spannte sein Kinn an und verschluckte die Worte, die er hatte sagen wollen. »Wachst du eigentlich des Morgens auf und denkst darüber nach, wie du mir trotzen kannst?«
    Tristans humorloses Lachen kühlte die Luft und zog an Isobels Herzen. »Natürlich nicht, Vater. Es gibt viele interessantere Dinge an einem Tag zu tun, als deine Erwartungen nicht zu erfüllen.«
    In der Gaststube war es still – bis auf den vierten der Highlander, der jünger als die anderen war und bis jetzt geschwiegen hatte. Aber nun flüsterte er irgendetwas vor sich hin, ungläubig, dass Tristan sich endlich eine Frau nehmen würde.
    »Du erfüllst deine eigenen Erwartungen nicht, Sohn, nicht die meinen«, erklärte Callum.
    »Damit hast du recht, Vater«, erwiderte Tristan unerwartet. »Aber ich habe mich geändert, und sie ist der Grund dafür. Ich verlasse sie nicht.«
    Sein Vater sah aus, als wollte er noch etwas hinzufügen, doch er schüttelte den Kopf und schaute gen Himmel. »Reicht es denn nicht, dass die Wahl deines Bruders Rob mich schon Jahre meines Lebens gekostet hat?«
    Erstaunlicherweise kehrte Tristans Humor zurück. »Zumindest musst du dir in diesem Fall keine Sorgen machen, dass eine holländische Armee auf der Jagd nach deiner Schwiegertochter Camlochlin angreifen könnte.«
    Sein Vater erwiderte das Lächeln nicht. »Ich würde lieber einer Armee gegenübertreten als deiner Mutter.«
    Tristans Lächeln verblasste. »Ich weiß.«
    »Gut, weil nicht ich es sein werde, der ihr sagen wird, dass du dein Herz einer Fergusson geschenkt hast. Das wirst du schön selbst erledigen. Holt jetzt beide eure Sachen, damit wir diese Höhle presbyterianischer Halsabschneider verlassen können!«
    »Nein, Tristan!«, protestierte Isobel sofort. Er konnte nicht erwarten, dass sie so einfach mit ihm nach Camlochlin gehen würde. Oh, sie hatte gedacht, sie könnte ihn heiraten. Sie hatte sich gesagt, sie könnten das Glück zusammen finden, selbst wenn er die Wahrheit erführe. Sie wusste in ihrem Herzen, dass er Cam niemals etwas antun würde. Aber seinen Vater vor sich zu sehen, ebenso riesig und bedrohlich wie damals, als sie ein zehnjähriges Mädchen gewesen war, überzeugte sie, dass es zwischen ihren Familien niemals etwas anderes als Hass geben konnte. Jedes Jahr Vorräte zu schicken war eine nette Geste, doch es war nicht das Gleiche wie Vergebung. »Ich kann nicht mit dir gehen!«
    »Isobel, meine Liebe …« Er hielt noch immer ihre Hand und führte sie an sein Herz.
    »Vergib mir!«, bat sie.

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