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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, nach Camlochlin zu gehen und seiner Mutter in die Augen zu sehen. Was würde sie darin finden? Anklage und noch mehr bitteren Hass. Seine Familie, sie alle würden über ihre Anwesenheit unglücklich sein. Darüber hatte sie bis jetzt nicht nachgedacht. Und selbst wenn sie es getan hätte … Vermutlich hätte sie sich um Tristans willen eingeredet, sie könnten allem trotzen. Jetzt jedoch, nachdem sie erlebt hatte, welches Maß an Selbstbeherrschung es den Chief gekostet hatte, überhaupt mit ihr zu reden, ganz zu schweigen davon, höflich zu sein, wusste sie, dass sie es nicht tun konnte.
    »Ich werde nicht dort hingehen, damit auf mich gespuckt wird«, sagte sie zu Tristan und legte die Hand auf ihre ineinander verschränkten Finger. »Ich weiß, deine Familie hat sehr viel verloren, doch keiner von uns ist ohne Verletzungen aus dieser Sache herausgegangen.«
    »Du hast recht. Und genau deshalb musst du mit mir kommen. Damit auch sie das erfahren. Es ist der einzige Weg, um neu zu beginnen, Isobel. Für uns alle.«
    Sie schüttelte den Kopf, aber sie wusste, dass sie die Schlacht soeben verloren hatte. Denn sie begriff in diesem Moment, wer Tristan war und warum es für ihn so nötig war, die Dinge zu richten. Sie wollte es für ihn tun. Er verdiente es. Fast liebte sie seinen Onkel Robert dafür, dass er Tristan gelehrt hatte, der Mann zu sein, der er war, altmodisch und ehrenhaft. Sie würde mit ihm gehen und sich nach Kräften bemühen, ihm bei seinem Kreuzzug zu helfen, doch sie würde ihn niemals heiraten. Ihre Verbindung würde ihre Familien einander näherbringen, vielleicht so nah, dass sie von sich aus die Wahrheit herausfanden – und das durfte sie niemals riskieren.
    Als sie zustimmend nickte und dieses wunderschöne Lächeln über Tristans Gesicht gleiten sah, wusste Isobel, dass niemals wahr sein konnte, was sie zu haben glaubten. Nicht, wenn das Geheimnis ihrer Familie beständig all das zu zerstören drohte, was Tristan vollbracht hatte.
    »Ich gehe auch mit.«
    Isobel wischte sich die Tränen aus den Augen und starrte Cameron an. »Auf keinen Fall. Geh nach Hause mit …«
    »Natürlich nur mit der Erlaubnis des Lairds.«
    Callum MacGregor kniff die Augen zusammen und nickte, als Cameron sich leicht vor ihm verbeugte. Dann spannte sich sein Kinn an, als bedauerte er bereits, seine Zustimmung gegeben zu haben, doch er konnte sie nicht mehr zurücknehmen.
    »Cameron, ich verbiete es!« Isobel schob Tristan zur Seite, aber Cam war bereits die Hälfte der Treppe hinaufgegangen.
    »Ich muss Annie sagen, dass sie sich keine Sorgen machen soll. Alles wird gut.«
    Callum MacGregor sah Cameron nach, als er davonging.
    »Tamas!« Isobel schob ihren Bruder zur Treppe. »Geh mit ihm und sag den Kennedys, dass sie dich nach Hause bringen zu Pat …«
    »Damit ich es verpasse, eine Burg zu sehen?«, schnaubte Tamas. »Ich gehe mit euch.« Als sie den Mund öffnete, um ihm den Kopf zurechtzurücken, unterbrach er sie. »Ich wollte dir das nicht sagen, doch Roger Kennedy hat mich gestern Abend hart gegen den Kopf geschlagen. Zwei Mal. Ich glaube nicht, dass er mich sehr mag und …«
    »Mr. Fergusson!« Die Stimme des Chiefs hallte durch das Wirtshaus, als er nach Cameron rief, und ließ Isobel und Tamas zusammenzucken. »Wir brechen auf! Jetzt!«

Kapitel 35
    W as ist mit ihr?«
    Tristan schaute erst auf Isobel, die erschöpft gegen einen Baum gelehnt saß, und dann auf seinen Vater, der neben ihr stand.
    »Sie hat Probleme mit dem Atmen.« Er wandte sich wieder dem Pestwurztee zu, der über den Flammen kochte, und war froh, dass sie daran gedacht hatte, welchen für ihre Fahrt nach Dumfries einzupacken. Dieser Anfall war nicht allzu stark – nicht wie jener, den sie in der Nacht gehabt hatte, als Andrew sie aufgeregt hatte –, aber Tristan wollte ihr etwas von dem Tee geben, bevor ihre Atemzüge noch flacher wurden.
    »Er ist fast fertig«, sagte Cam und hockte sich neben ihn.
    »Sie ist also kränklich«, murmelte Callum MacGregor und schüttelte den Kopf, als er auf sie hinuntersah. Isobel starrte ihn an.
    »Nein.« Auch Tristan bedachte ihn mit einem harten Blick. »Sie bekommt diese Atemnot nur manchmal. Ich denke, den ganzen Tag im Sattel zu sitzen hat ihre Lunge zu sehr angestrengt.« Und im Gasthaus zu erleben, wie seine Familie über sie hergefallen war, hatte auch nicht geholfen. »Es wird ihr bald besser gehen.«
    Sein Vater stieß einen leisen brummigen Ton

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