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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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und laut heulte.
    Tristan grinste Tamas unheilvoll an. »Und du hast gedacht, ich würde es nicht tun.«
    »Es wäre bestimmt nicht so wie damals abgelaufen«, entgegnete Tamas mit einem weiteren abfälligen Schulterzucken.
    »O Hölle, er ist kühn!« Will versetzte dem Jungen einen Schlag auf die Schulter, der ihn fast auf Finns Schoß landen ließ. »Verrate uns, was du mit Tristan alles angestellt hast, Junge!«
    »Nun«, begann Tamas und warf Tristan ein triumphierendes Grinsen zu. »Ich habe ihm einen Stein gegen die Stirn geschleudert und ihn so bewusstlos gemacht.«
    Alle vier Highlander wandten sich wie ein Mann zu Tristan und starrten ihn mit offenem Mund an.
    »Und das war noch lange nicht alles.« Ungeniert gestand Tristan seine Leiden ein, die ihm durch die Hand eines so viel schwächeren Gegners zugefügt worden waren. Er wusste, die Männer würden nicht wütend auf Tamas sein, sondern eher dessen Dreistigkeit zu schätzen wissen. Tristan hatte recht damit, und er rückte näher zu Isobel, während seine Familie über die Hornissen und den zerbrochenen Gehstock lachte. Man würde ihn in den kommenden Wochen immer wieder damit aufziehen, aber er lächelte und griff im Dämmerlicht des Feuerscheins nach Isobels Hand.
    »Sie mögen ihn. Das ist ein guter Anfang.«
    Isobel wünschte, sie könnte so optimistisch wie Tristan sein, doch jedes Mal, wenn sie den Laird der MacGregors ansah, hatte sie das Bild vor Augen, wie er sein Schwert in das Herz ihres Vaters trieb – und in Camerons, wenn er je die Wahrheit herausfand. Wie konnte sie ihn da anlächeln oder mit ihm lachen? Sie hatte geschwindelt, als sie ihm gesagt hatte, keine Angst mehr vor ihm zu haben. Sie hatte noch immer entsetzliche Angst vor dem, was er tun könnte.
    Sein Lachen lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Du lieber Gott, aber er war ein beeindruckender Mann! Selbst im Sitzen überragte er die anderen, von seinem Sohn Rob einmal abgesehen. War Tristan wie gemacht für Schnelligkeit und Wendigkeit, waren sein Vater und sein Bruder wie für den Kampf geschaffen. Ihre nackten Beine unter dem knielangen Saum ihrer Plaids waren lang und muskulös. Ihre Schultern waren breit, und die beiden Männer strotzten vor Stolz und Selbstvertrauen.
    Als hätte er ihren Blick gespürt, sah der Chief Isobel direkt an. Sie wandte sich ab.
    »Fühlt Ihr Euch wieder unwohl?«
    Bisher hatte er während der Reise kein Wort an sie gerichtet, und Isobel wollte auch jetzt nicht mit ihm reden. Sie schüttelte den Kopf. »Es geht mir gut.«
    »Ihr seht so blass aus wie der Mond«, bemerkte er, womit er die anderen einlud, sie ebenfalls anzusehen.
    Isobel zuckte zusammen. »Ich bin erschöpft, das ist alles.« Kurz begegnete sie wieder dem Blick des Chiefs und bemühte sich, ihn resolut anzusehen. Er lächelte ihr zu, weder mitleidig noch spöttisch. Es war auch nicht das hinreißende Lächeln Tristans, aber es machte die unnachgiebigen Kanten seines Gesichts weicher. Man glaubte, den Mann zu ahnen, der sich hinter all der Schroffheit verbarg.
    »Dann solltest du besser ein wenig schlafen, Bel.« Sie blinzelte und wandte sich Tamas zu, der das gesagt hatte. »Du weißt, wie übel gelaunt du am Morgen bist, wenn du nicht genug Schlaf bekommen hast.«
    Sie wollte ihn rügen, als Will ihm schon in die Schulter zwickte. »Sprich nicht so mit deiner Schwester, Zwerg!«
    Isobel spannte das Kinn an. Zu seinem Glück hatte William MacGregor etwas an sich, das ihr gefiel. Er besaß das gleiche unbekümmerte Lachen wie sein Cousin Tristan, nur lag in Wills etwas Unbarmherziges – als könnte er lachen und eine fröhliche Highland-Weise singen, während er seinem Feind die Kehle durchschnitt. Sie sollte Tamas allein schon aus diesem Grund von ihm fernhalten, doch wenn er ihren Bruder noch einmal züchtigte, ob er im Recht war oder nicht, würde sie ihm mit einem Stock eins über den Schädel geben.
    Instinktiv streckte sie die Hand aus, um Tamas von seinem Tun abzuhalten, als der einen Käfer vom Boden aufnahm und vorsichtig auf Wills Brot setzte. Der Highlander hatte sich abgewandt, um Rob beizupflichten, der etwas gesagt hatte. Tristan hatte Tamas’ Treiben bemerkt und rief Will eine Warnung zu, als der sein Brot zum Mund führte. Aber es war zu spät. Der Käfer krachte, Will wurde um drei Grade blasser, und Tamas drehte sich zur Seite und lachte schadenfroh.
    »Aye, mach nur so weiter und amüsier dich!«, meinte Will zu ihm und spie ein Käferbein aus. »Morgen wirst du

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