Verfuehrt von einem Highlander
alles andere und lächelte über die bezaubernde Linie ihres Kinns und ihre Augen, die so strahlend leuchteten wie üppig grüne Wiesen in der Sommersonne. Hölle, sie war es wert.
»Ich habe Euch gar nicht herunterkommen hören.« Ihre Augen wurden groß, als sie über seinen Oberkörper glitten.
»Vergebt mir!« Er zupfte an seinem Plaid, um seinen nackten Bauch zu bedecken, aber er hatte ihn sich zu fest um die Hüften geknotet. Er gab es auf und ließ die Arme hängen. »Vielleicht könnt Ihr mir meine Kleider zurückgeben? Ich will nicht, dass Ihr meinen Anblick für zu barbarisch haltet.«
»Das würde ich nicht denken.« Ihre Stimme enthielt einen angenehmen Klang, der Tristan gefiel. »Ich …« Sie blinzelte und errötete in einem noch dunkleren Rot. »Ich habe nur gerade bemerkt, wie gut Eure Hornissenstiche heilen.«
Er war machtlos gegen das Lächeln, das sich auf seine Lippen stahl. »Und meine Kleider?«
»Natürlich – ich werde sie Euch bringen … Was ist mit Euch passiert?«, fragte sie plötzlich und schlug die Hände vor den Mund.
Unglücklicherweise erinnerte er sich nur allzu schnell wieder daran. »Euer Bruder ist mir passiert, Isobel. Ich schwöre, der kleine Bastard will mich umbringen. Ich werde nicht …«
»Tamas hat das getan?«, unterbrach sie ihn und wies mit dem Finger auf sein Kinn. »Mit was um alles in der Welt hat er Euch geschlagen?«
»Er hat mich nicht geschlagen; das war Patrick.« Ihre Augen wurden noch größer, doch Tristan gab ihr nicht die Chance, noch weitere Fragen zu stellen. Stattdessen hielt er seinen zerbrochenen Gehstock hoch. »Seht Ihr das? Er wurde durchgesägt! Tamas hat das getan und ihn dann neben das geöffnete Fenster gestellt.«
Als sie ihn verwirrt ansah, spannte er das Kinn an und fluchte insgeheim vor Schmerz.
»Er hat ihn dort stehen lassen, scheinbar heil und ganz, neben dem Fenster, in der Hoffnung, ich würde zu Tode stürzen, wenn er bricht! Und fast wäre das auch so gekommen!« Seine Stimme erhob sich gemeinsam mit seinem Zorn. »Und das war ihm noch nicht genug! Nein! Er hat den Strick, den ich als Gürtel benutzt habe, genommen, sodass ich nackt sein würde bei meinem Sturz! Er ist ein kluges, böses Werk des Teufels und … Findet Ihr das komisch?«
Sie schüttelte den Kopf, aber Tristan war sicher, dass er sie hinter der Hand hatte kichern hören.
»Er muss bestraft werden, Isobel.«
Sie nickte und ging auf ihn zu. »Ich werde mit Patrick darüber reden.«
Als sie direkt vor ihm stehen blieb, erfüllte ihr Duft seine Lunge und berauschte seine Sinne. Er schüttelte den Kopf, um ihn klar zu bekommen.
»Ich werde John sagen, dass er Euch einen neuen Gehstock holt.«
»Ich brauche keinen«, sagte er, und seine Stimme strich tief und heiser über ihren kastanienbraunen Kopf. »Meinem Bein geht es besser.« Gut genug, um Isobel hochzuheben, ihre Beine um seine Taille zu schlingen und sie auf dem Weg zur Wand zu nehmen.
»Ihr werdet also bald nach Hause zurückkehren?«
War das Enttäuschung, die er in ihrer Stimme hörte? Hölle, es gefiel ihm, das zu denken. »Vermutlich sollte ich das.« Aber er konnte es nicht. Noch nicht. Es gab noch zu viel zu tun. Sie mochte ihn noch immer nicht. Ihre Brüder vertrauten ihm noch nicht. Dank seiner Verletzungen hatte er bis jetzt nichts tun können, um seine Ehre wiederherzustellen.
»Euer Kinn schimmert dunkelrot.« Sie betastete es mit einer Fingerspitze, um es genauer zu untersuchen. »Warum hat Patrick Euch geschlagen?«
Als sein Mund zur Wölbung ihres Brustansatzes glitt, zog sie sich zurück und ließ ihn in der Kälte stehen. »Er war wütend, weil ich Euch geküsst habe.«
Sie zuckte entsetzt zurück. »Ihr habt es ihm gesagt?«
»Nein, das wart Ihr; Cameron war auch dabei.« Er sah sich in der Küche nach etwas Essbarem um. Es schien, als hätten alle bereits gegessen.
»Ihr seid verrückt! Ich habe ihnen niemals so etwas …«
»Ihr wart schon halb eingeschlafen, und Ihr habt Cameron gewarnt, sich nicht von mir küssen zu lassen. Den Rest konnten sie sich denken.«
Ihr Gesicht wurde blass, als sie zum Fenster sah und ihre Schürze zu einem heillosen Chaos zwirbelte. »Warum hat Patrick heute Morgen kein Wort darüber zu mir gesagt?«
»Ich habe ihm versichert, dass es Euch nicht gefallen hat. Er ist wütend auf mich, nicht auf Euch.«
Ein Hauch Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück, und sie atmete tief durch. »Ihr habt meinen Dank dafür, dass Ihr es ihm so dargestellt
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