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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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Mann war, der zu ihr gekommen war, und nicht der Verführer, der Frauen dazu brachte, ihm ihre Geheimnisse zu verraten.
    »Das kann ich Euch nicht sagen.«
    Konnte er es nicht, oder wollte er es nicht? Verdammt, doch das war nicht die Antwort, die sie hatte hören wollen. »Also schön«, meinte sie und stand auf. Wenn er sich weigerte, ihr die Wahrheit zu sagen, dann würde sie keine Minute länger hier bei ihm sitzen. »Ich werde etwas für Euer Kinn holen. Es sieht aus, als schmerzte es – und dann wartet meine Arbeit auf mich.«
    Er griff nach ihrer Hand und sah unter seinen dichten langen Wimpern zu ihr hoch. »Bleibt! Mein Kinn schmerzt nicht, und Ihr habt schon genug für mich getan. Ich werde in Eurer Schuld stehen, bis ich ein alter Mann bin.«
    Zwei alte Männer.
    Ihr Körper spannte sich an, als er ihre Hand zärtlich an seinen Mund hob. »Eure Hände sind so rau wie die meines Bruders Rob. Ihr arbeitet zu viel.«
    »Ich tue, was von mir verlangt wird.«
    Ihr Atem stockte, als er den Kopf neigte und seine Lippen auf ihre Handknöchel drückte. »Lasst mich Euch helfen, Mädchen!«
    »Bitte, Ihr sollt nicht …« Sie zog sich zurück, ihre Stimme bebte von der Nachwirkung seiner intimen Berührung.
    »Euch helfen?«
    »Mich wieder küssen.«
    Sein Lächeln verschwand, während er sie freigab. »Vergebt mir! Ich weiß, Ihr seid verlobt.«
    Seit wann kümmerte das einen Schürzenjäger? Isobel wich zurück, als er aufstand und dicht vor ihr stehen blieb. »Danke für das Essen. Ich habe versprochen, John bei seiner Arbeit zu helfen, also werde ich das Versprechen jetzt am besten einlösen.« Sein Lächeln blitzte auf, nur für einen Augenblick, und verschwand gleich wieder, bevor auch er fort war.

Kapitel 20
    T ristan stieß die Forke in den Heuhaufen und trug das aufgespießte Bündel in die Scheune. Sein Arm und sein Bein schmerzten zwar noch, aber das Heu war nicht allzu schwer, und Johns und Lachlans endlos viele Fragen lenkten ihn von dem dumpfen Schmerz ab – und von Isobel.
    »Könnt Ihr gut mit dem Schwert umgehen?«
    Tristan nickte, als er wieder aus der Scheune herauskam.
    »Habt Ihr schon viele Männer getötet?«, wollte John wissen und kratzte sich die Nase.
    »Ich habe niemanden getötet.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es nicht immer das Richtige ist, jeden zu töten, der sich gegen einen stellt.«
    Lachlan sah ihn skeptisch an, dann zuckte er mit den Schultern. »Ich treffe mit meinem Pfeil ein Ziel auf hundert Schritte.«
    »Schön«, sagte Tristan trocken und stach die Forke wieder ins Heu. »Du hast also nicht auf mein Herz gezielt, als du auf mich angelegt hast?«
    »Wir hatten nicht die Absicht, Euch zu töten«, versicherte John.
    Tristan grinste ihn an. Er mochte diesen kleinen Burschen. John erinnerte ihn an sich selbst in diesem Alter. »Dann seid ihr auf dem richtigen Weg.«
    »Für Tamas können wir natürlich nicht sprechen«, gab John mit einem Aufblitzen von Mitgefühl zu, das sein Lächeln trübte. »Er ist eine echte Landplage.«
    Tristan wusste das nur allzu gut. »Aye«, bestätigte er und trug das Heubündel in die Scheune. »Das habe ich auch schon gemerkt.«
    »Isobel war fuchsteufelswild, als er auf Euch geschossen hat und Ihr in ihren Garten gefallen seid«, rief Lachlan, der ihm mit einem eigenen Heuballen gefolgt war.
    Ist sie wütend auf ihre Brüder gewesen, weil sie auf mich geschossen hatten?, fragte Tristan sich, oder wütend auf mich, weil ich die Hälfte ihrer Pflanzen zerstört habe? Wütend oder nicht, sie hatte sich um ihn gekümmert und ihn wieder gesund gemacht – um zu verhindern, dass ein MacGregor auf ihrem Land starb.
    »Sie war so wütend, weil Ihr die Pestwurz zerdrückt habt«, führte John einen Moment später zu Isobels Verteidigung an, nachdem Tristan sich wieder zu ihm gesellt hatte.
    »Und warum ist diese Pestwurz kostbarer als die anderen Pflanzen?«
    »Sie hilft ihr im Winter, Luft zu bekommen.«
    Lachlan stieß seinen Bruder mit dem Ellbogen in die Rippen, was Tristan unfair vorkam, schließlich war Lachlan zweimal so groß wie John und hatte so breite Schultern wie ein Highland-Junge aus Camlochlin. Er wollte ihm das gerade sagen, als er an den Jungen vorbeischaute und Isobel und ihren Teufelsbraten von jüngstem Bruder das Haus verlassen und in seine Richtung kommen sah.
    Auf dem Arm trug sie die Kleider, die sie ihm versprochen hatte. Tristans Blick streifte kurz die Stiefel, die in Tamas’ Hand baumelten, ehe er seine Aufmerksamkeit

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