Verfuehrt von einem Highlander
oder? Tristans Herz wurde kalt, als einer der Angreifer ausholte und mit seinem Schwert auf Patricks Arm schlug. Ihm fiel der Dolch aus der Hand. Cameron rannte zu seinem Bruder und wehrte einen zweiten Hieb mit der Forke ab, die zuvor Lachlan geschwungen hatte.
Johns Pfeil flog heran und traf Patricks Angreifer in den Oberschenkel. Der Mann hielt sich im Sattel, brüllte jedoch einen Fluch, bei dem ihm der Speichel aus dem Mund spritzte. Er starrte wütend auf John und griff ihn an.
Tristan pochte das Herz heftig in der Brust. Es brachte sein Blut zum Rauschen und stählte seine Sinne. Die Cunninghams waren gekommen, um zu kämpfen, und Tristan war mehr als glücklich, ihnen diesen Gefallen zu tun. Er holte tief Luft und genoss das nahe Entzücken, diesen Bastard zu besiegen, der vorhatte, einen Jungen zu töten. Es zählte nicht, dass er kein eigenes Schwert hatte. Tristan würde sich das seines Gegners nehmen. Es würde sich nur ein kurzer Moment bieten, in dem er das bewerkstelligen konnte. Und dazu musste er dem Reiter den ersten Schlag überlassen.
Der Bastard war fast an ihn herangekommen, als Tristan ihm den Weg verstellte. Der Angreifer schwang sein breites Schwert. Tristan duckte sich rechtzeitig weg und hörte die Klinge über seinen Kopf hinwegzischen. Er griff nach dem Pfeil, der aus dem Oberschenkel des Mannes ragte, und zog sein Opfer mit aller Kraft vom Pferd. Als der Mann fiel, packte Tristan dessen Schwert, holte aus und versetzte dem Gestürzten einen krachenden Hieb auf die Nase. Lachlan machte ein schnelles Ende mit ihm, indem er ihm mit einem großen Stein einen Schlag auf den Kopf verpasste.
Tristan schaute nicht zurück, sondern eilte mit seinem erbeuteten Schwert Patrick und Cam zu Hilfe, die sich noch immer gegen die zwei verbliebenen Cunninghams wehrten. Ein dritter Mann, es war der, den Patrick als Ersten von seinem Pferd gerissen hatte, schlich sich hinter deren Rücken heran; seine Klinge blitzte in der Morgensonne.
Einer der Jungen hinter Tristan schrie Patrick eine Warnung zu. Der Chieftain der Fergussons fuhr herum, als das Schwert schon auf ihn heruntersauste. Aber es regnete nur Funken auf seine Schultern, weil es Tristan gelang, nur Zentimeter vor Patricks Gesicht den Schlag zu parieren.
Mit einem wütenden Knurren, das den Angreifer zurückzucken ließ, wandte Tristan sich zu ihm um. »Seid Ihr sicher, dass Ihr weitermachen wollt? Ich lasse Euch die Wahl.«
Der Mann stürzte sich auf ihn; das Aufeinanderprallen ihrer Schwerter schallte weithin über das Tal. Mit zwei Schwertkämpfern, die noch immer Patrick und Cameron bedrohten, war keine Zeit, dem Bastard eine Lektion darin zu erteilen, wie man mit Würde verlor. Er musste schnell zu Fall gebracht werden.
Tristan machte einen Ausfallschritt, täuschte einen Schlag gegen die Schulter an, änderte die Richtung und versetzte seinem Gegner mit der flachen Seite seiner Klinge einen Hieb in die Kniekehlen. Der Mann ging rücklings zu Boden und fand sich mit Tristans Schwert an seine Kehle gedrückt wieder, als er die Augen aufschlug.
»Ruft Eure Leute zurück!«, befahl Tristan ihm, dicht vor dessen Gesicht. »Sofort!« Er grub die scharfe Schwertspitze tiefer in die Haut seines Widersachers. »Oder ich schwöre, ich werde Euren Kopf abtrennen, damit die anderen ihn Eurem Chief bringen.«
Der Mann zögerte nicht, sondern tat, wie ihm befohlen, und die beiden anderen Reiter zogen sich zurück.
»Steht auf.« Tristan zerrte ihn hoch. Er hielt sein Schwert auf Cunninghams Brust gedrückt, als er dem Mann alle Waffen abnahm und sie Patrick zuwarf. »Warum greift Ihr diese Familie an und zerstört deren Land?«
»Wer zum Teufel will das wissen?« Der Mann sprach ziemlich kühn. Tristan ließ ihn noch einmal die Schwertspitze spüren, um ihn daran zu erinnern, wer hier das Sagen hatte.
»Tristan MacGregor will das wissen. Muss ich noch einmal fragen?«
»Ich bin John Cunningham, Sohn von …«
Tristan pikste ihn ein weiteres Mal. »Ich habe nicht nach Eurem Namen gefragt. Oder habe ich das, Cameron?« Er schaute kurz zu Cam, dann wieder zu Cunningham, als der Junge den Kopf schüttelte. »Seht Ihr? Doch Eure Zeit zu antworten ist vorbei.« Er ließ den Blick über die beiden anderen Cunninghams auf ihren Pferden gleiten. »Alles, was Ihr wissen müsst, ist, dass Ihr nicht lebend zu Euren Angehörigen zurückkehren werdet, solltet Ihr noch einmal hierherkommen.«
»Seit wann halten es die MacGregors mit den Fergussons?«,
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