Verfuehrt von einem Highlander
sehen. Er blieb an der Tür stehen, als er Isobels Stimme hörte. Sie erzählte ihrem Bruder leise, was mit den Cunninghams geschehen war. Tristan hörte einen Augenblick zu und erfreute sich an der leicht atemlosen Art, mit der sie beschrieb, wie er, Tristan, John gerettet hatte. Und wenn er fünfzig Jahre alt würde, er würde nie vergessen, wie sie ihn angelächelt hatte, als alles vorüber gewesen war. Doch allzu bald waren die Schatten des Zweifels und des Misstrauens in ihre Augen zurückgekehrt, und als sie das Morgenmahl beendet hatten, war sie wieder an dem Punkt gewesen, dass sie ihn hasste.
Tristan stieß die Tür auf und lächelte, als sowohl Isobel als auch ihr Bruder bei seinem Auftauchen zusammenzuckten.
»Guten Tag, Tamas«, sagte er und betrat das Zimmer. »Wie geht es dir?«
Der Junge starrte ihn an und hob seine bandagierten Füße vom Bett hoch, um sie ihm zu zeigen. »Bei der ersten Gelegenheit, die sich mir bietet, werde ich es Euch zeigen.«
»Tamas!«, tadelte Isobel ihn.
»Dann freue ich mich auf den Tag, an dem du wieder wohlauf sein wirst und wir da weitermachen können, wo wir aufgehört haben.« Das teuflische Zucken um Tristans Mund rief einen ärgerlichen Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen hervor. »Miss Fergusson«, sagte Tristan und wandte sich an Isobel, »kann ich allein mit Euch sprechen?«
Über Isobels Züge huschte der gleiche erboste Ausdruck, doch sie nickte und folgte Tristan zur Tür. »Sobald er mit seiner Morgenarbeit fertig ist«, sagte sie im Hinausgehen zu Tamas, »wird Patrick dich in dein eigenes Bett zurücktragen.« Sie schloss die Tür und maß Tristan mit ihrem eisigsten Blick.
»Ich will nicht, dass Ihr ihm droht, ihm Schaden zuzufügen.«
»Ich habe vor, mit Euch und Patrick später darüber zu reden. Jetzt geht es um uns.«
»Uns?« Sie hob die Hand an die Brust, als könnte sie durch diese Geste ihre Entschlossenheit gegen die Macht wahren, die auf sie zukam.
»Aye.« Er trat näher. Sie wich einen Schritt zurück. »Sagt mir, was ich tun muss, um Eure Gunst zu gewinnen!«
»Was würdet Ihr damit anfangen, würde ich sie Euch gewähren?«
»Ich würde Euch zeigen, wer ich bin. Den Mann, den ich vor jedem verberge.«
Ihr Atem streifte sein Kinn, als er sein Gesicht zu ihrem neigte. Er wusste, dass sie verlobt war. Wie könnte er finden, was er verloren hatte, wenn er die einzige Frau entehrte, die in ihm einen Funken des Menschen gesehen hatte, der er einst hatte sein wollen? Doch daran wollte Tristan jetzt nicht denken. Er konnte es nicht, da ihre Lippen seinen so nah waren und ihn das Verlangen, sie zu küssen, in den Wahnsinn trieb. »Ihr fesselt mich mit Eurem kecken Mund und Euren wiegenden Hüften, doch was ich bewundere, ist Euer Wille, mich zu hassen. Denn er beweist, dass Euer Herz Eurer Familie treu ergeben ist.«
»Und was ist mit Eurem Herzen?«, fragte sie leise und wandte das Gesicht ab. »Ist es Euren Leuten ebenso treu?«
Was sollte er darauf antworten? Würde es ihn in ihren Augen so oder so verdammen? Er sagte ihr die Wahrheit. »Das sollte es, aber an erster Stelle steht für mich, meinen Überzeugungen treu zu bleiben.«
»Und welche sind Eure Überzeugungen?«
Er legte die Fingerspitze an ihr Kinn und drängte sie sanft, ihn anzusehen; fast berührte ihr Mund den seinen. »Isobel, sagt mir, dass ich noch eine Weile bleiben soll …« Sein Atem vereinte sich mit ihrem, als seine Finger über die pulsierende Stelle an ihrer Kehle glitten und sich dann um ihren Nacken schlossen. »… und ich verspreche, sie Euch zu nennen.«
Tristan nahm ihren Mund mit quälender Zärtlichkeit in Besitz. Was ein rühmenswertes Meisterstück war, wenn er bedachte, dass er sie mit der Kraft seines Kusses am liebsten gegen die Wand gedrängt und dabei seine Hose geöffnet hätte. Er legte den Arm um ihre Taille und zog Isobel an sich und öffnete ihre Lippen mit kurzen, hungrigen Küssen. Als seine Zunge in sie eindrang, schlang sie die Arme um seinen Nacken und beantwortete seine Leidenschaft mit der gleichen Glut. Er wurde hart, als er ihren weichen Körper spürte, der sich an ihn schmiegte, und er war froh, dass genug Stoff ihn unter Kontrolle hielt. Er wollte mehr als einen Sieg bei ihr. Ihr Mund war so heiß, ihre Küsse waren so schamlos süß, dass er seine Hüften an sie presste und seine harte Erektion gegen ihren warmen Schoß drängte.
Sie stöhnte leise, und er verlor fast die Beherrschung. Aber er würde sie nicht nehmen, als
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