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Verfuehrt von einem Highlander

Verfuehrt von einem Highlander

Titel: Verfuehrt von einem Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Quinn
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abzuhalten versuchte, aus dem Haus zu stürmen. Isobel hatte nicht wegschauen können, als Archibald Fergusson sich vor dieses große, schnaubende Kriegsross gestellt hatte. Sie hatte gedacht, ihr Vater würde vor ihren Augen von dessen Hufen zertrampelt werden, doch sie hatte nicht wegschauen können. Als Callum MacGregor abgestiegen war, hatte sie versucht, Cam die Sicht zu versperren. MacGregor war so sehr groß im Vergleich zu ihrem Vater, so stark und so stumm, als er sein Schwert gezogen hatte.
    Sie wandte ihren Blick jetzt Andrew zu. Die MacGregors hätten niemals Grund gehabt zu vermuten, dass der tödliche Pfeil nicht aus Archibalds Köcher gekommen war, wenn Andrews Vater nicht gewesen wäre. Kevin Kennedy war mit ihrem Vater zur Burg Campbell geritten. Er hatte gewusst, dass es Cams Pfeil gewesen war, und er hatte Archie zugerufen, sich zu retten, indem er vor Callum MacGregor seine Unschuld geltend machte. Aber ihr Vater hatte sich geweigert, seinen Sohn preiszugeben.
    Entsetzt hatte Isobel gesehen, wie MacGregors Schwert in die Brust ihres Vaters gefahren war. Sie konnte sich nicht erinnern, geschrien zu haben, musste es jedoch getan haben, weil jene mordlustigen Augen durch das Fenster in ihre gesehen hatten. Sie hatte gedacht, er würde ins Haus kommen und sie alle umbringen, aber nachdem ihr Vater zu seinen Füßen zusammengebrochen war, war er fortgeritten.
    Oh, wie hatte sie in ihrer Wachsamkeit gegenüber Tristan nachlassen können? Sie wollte nicht glauben, dass sie die ganze Zeit über recht gehabt hatte, was ihn anging, dass er hergekommen war, weil sein Vater den Namen des wahren Mörders erfahren wollte. Aber warum hatte er sein Pferd und für einige Tage Proviant genommen und war noch vor der Dämmerung ohne Abschiedsgruß davongeritten? Und warum ausgerechnet, nachdem Andrew Cameron mit diesen schrecklichen Ereignissen in Verbindung gebracht hatte?
    »Du hast doch als Letzter mit ihm gesprochen, Cam. Hat er nicht gesagt, wohin er wollte?«
    Cameron schüttelte den Kopf. »Er hat gesagt, er würde zurückkommen. Mehr nicht.«
    Aber mit wem würde er zurückkommen? Mit seinem Vater? Mit einer ganzen Armee? Isobel schloss die Augen, um der Panik Herr zu werden, die bitter wie Galle in ihr hochstieg.
    Sie war fast schon in der Küche, als Cameron noch etwas sagte; seine Worte ließen sie verharren. Sie wandte sich um und trocknete die Tränen, die sie vor ihm zu verbergen versucht hatte.
    »Er wird uns nicht schaden.«
    »Wie kannst du das wissen, Cam? Seine Familie hasst uns seit zehn Jahren.«
    »Weil er ein guter Mensch ist.«
    »Das weiß ich, doch er hat gesagt, die Dinge würden anders liegen.«
    Ihr Bruder sah sie fragend an. »Was für Dinge? Wie sollten sie anders liegen? Bel, deine Worte ergeben keinen Sinn.«
    »Ich habe ihn gefragt, ob er Rache an dem Mann nehmen würde, der seinen Onkel getötet hat – würde dieser Mann noch leben. Und das war seine Antwort: Dann lägen die Dinge anders.«
    »Das heißt nicht, dass …«
    »Cam, siehst du nicht, wie nah er gestern Abend davor war, Andrew zu töten, weil er abfällig über Robert Campbell gesprochen hat? Ganz egal, was er für uns getan hat oder wie sehr wir ihn inzwischen mögen, er hat seinen Onkel mehr geliebt als sonst jemanden in seinem Leben. Das hat er mir gesagt. Ich habe Angst, er wird ihn rächen.«
    »Er liebt dich, Schwester. Das hat er mir gesagt. Er ist die ganze Nacht an deiner Seite geblieben.«
    Isobel wischte sich die Tränen ab. Sie wollte glauben, dass Tristan sie liebte. Gestern Abend hatte sie es fast geglaubt, als er davon gesprochen hatte, dass sie nicht Kennedys Frau werden dürfe. Aber wenn sie sein Herz wirklich gewonnen hatte, dann hätte er sie nicht an dem Morgen nach ihrem heftigen Anfall verlassen – an dem Morgen, nachdem er die Wahrheit herausgefunden haben könnte. »Was immer er dir, mir oder einem anderen von uns gesagt hat, Cam – wo ist er jetzt?«
    Ihr Bruder wandte den Blick ab. Er konnte ihr keine Antwort geben.

Kapitel 27
    S tunden reihten sich an Stunden und wurden zu Tagen, die für Isobel mit Schrecken erfüllt waren. Sie versuchte, nicht an Horden von MacGregors zu denken, die über die Hügel gestürmt kamen, bereit, sie alle in Stücke zu schlagen, um dafür zu sorgen, dass sie dieses Mal den richtigen Mann töteten. Aber wohin zur Hölle war Tristan geritten, wenn nicht nach Hause? Oh, wenn er sie verraten hatte, dann würde sie ihn umbringen! Sie würde den Drink vergiften, den

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