Verfuehrt von einem Highlander
der Umarmung, als sie Johns Stimme hörte. Sie errötete und lächelte dann über die deutliche Wirkung, die sie auf Tristans sonst so lässige Haltung hatte.
»Habt Ihr in Glasgow auch etwas für mich gekauft?«
»John!«, tadelte Isobel ihn, doch Tristan lächelte nur und zeigte wieder die Unerschütterlichkeit, die er vor einem Augenblick noch verloren gehabt zu haben schien.
»Natürlich, John. Ich habe es nicht vergessen.«
Isobel blinzelte die Tränen zurück, die ihr in den Augen brannten. Sie wusste nicht, warum Tristans Erklärung sie zum Weinen brachte, außer dass er an sie alle gedacht hatte und sie ihm endlich vertraute.
»Komm!«, forderte er John auf. »Ich werde dir im Haus zeigen, was ich für dich mitgebracht habe.«
Als Cam näher kam, um ihm beim Tragen seiner Einkäufe zu helfen, legte Tristan seinen freien Arm um ihn. »Und wie geht es bei dir voran, Cameron? Hast du meinen Rat befolgt?«
»Habe ich.« Cameron grinste ihn an, ein bisschen verlegen noch, aber mit dem Aufblitzen eines Selbstvertrauens, das er zuvor nicht besessen hatte.
»Und?«
»Sie war einverstanden, dass ich ihr den Hof mache.«
Isobel sah die zwei an, wie sie zusammen lachten, als sie ins Haus gingen. Sie hätte sich denken können, dass Tristan etwas mit Camerons kühnem Auftreten zu tun hatte. Ihr Bruder musste ihn um Hilfe gebeten haben, was Annie anging, und Tristan hatte sie ihm gewährt. Offensichtlich hatte Tristan keine Schlüsse daraus gezogen, das Andrew Camerons Namen genannt hatte. Oder, wenn doch, war es ihm gleichgültig. Oh, es war fast zu viel, darauf zu hoffen!
»Ich liebe es, wenn ich recht habe.«
Sie schaute zu Patrick und lächelte, als sie seine Hand nahm und sich von ihm ins Haus führen ließ.
»Er ist nicht das, was wir erwartet haben, aye, Bel?«
Nein, das war er nicht. Obwohl sie Spuren seines ritterlichen Charakters von Anfang an erkannt hatte, hatte sie sich niemals erlaubt zu glauben, dass ein MacGregor so freundlich sein könnte, so fürsorglich, so … ehrenhaft. Aber Tristan MacGregor war ein Mann, der anders dachte. Nein, er war nicht das, was sie erwartet hatte. Er war unendlich viel mehr.
Kapitel 28
T ristan blieb stehen und atmete tief durch, nachdem er das Haus betreten hatte. Hölle, aber er hatte von Isobels Kochkünsten geträumt, während er fort gewesen war! Er hatte von diesem Haus geträumt mit seinen behaglichen kleinen Zimmern und von seinem Bett, das eigentlich zu kurz war, um ihn zu beherbergen. Und er hatte von Isobel geträumt, von der Frau, die hinter die Fassade geschaut hatte, die er aller Welt zeigte, und die ihm einen Weg nach Hause gewiesen hatte. Nicht nach Camlochlin, denn auch wenn er den Ort seiner Geburt liebte, so hatte er nie richtig dort hingehört. Er wollte es nicht. Was er wollte, war fort, und er hatte sich selbst zu einem Ausgegrenzten gemacht, der niemals wieder zu irgendjemandem oder irgendwohin hatte gehören wollen. Bis er Isobel begegnet war. Es jagte ihm eine Höllenangst ein, solche Gefühle wieder zuzulassen, doch er hatte keine Möglichkeit der Verteidigung, wenn er in Isobels Augen schaute, wenn er ihr Lächeln sah und sein Zuhause darin fand.
Tristan lächelte, als sie das Haus betrat und an ihm vorbeiging. Er wollte jeden Abend zu ihr nach Hause kommen. Er wollte wissen, dass sie sein war, und am Ende des Abends wollte er sie mit in sein Bett nehmen. Nur sie, für den Rest seiner Tage.
Er weigerte sich, an seine Familie zu denken oder an das, was sie alle von ihm sagen oder denken mochten, weil er einer Fergusson den Hof machte. Er hatte ebenso viel verloren wie sie, sogar noch mehr, denn er hatte sich selbst verloren, als Robert Campbell gestorben war. Und jetzt hatte er sich wiedergefunden, hier, bei Isobel und ihrer Familie, und er würde seiner Sippe nicht erlauben, ihr oder ihren Brüdern die Schuld an allem anzulasten. Sie waren unschuldig, und es war Zeit für die MacGregors, den alten Hass zu vergessen. Dafür würde er sorgen.
»Setzt Euch ins Esszimmer!«, sagte Isobel und ging in die Küche. »Ich werde Euch etwas zu essen bringen.«
Hatte sie wirklich befürchtet, er wäre nach Camlochlin zurückgegangen? Hieß das, sie wollte, dass er blieb?
»Öffne das lange Paket, John!«, meinte er und setzte sich an den Tisch. Eines Tages wollte er einen Tisch genau wie diesen haben, einen, an dem er mit Isobel und ihren Kindern sitzen würde. Sein Blick ließ sie nicht mehr los, als sie zurückkam. Sie trug eine Schüssel
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