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Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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während sie sich von ihm zum Rand der Tanzfläche geleiten ließ.
    „Aber sie hat mir einen Korb gegeben“, wandte er ein.
    Grace zuckte darauf nur mit den Schultern. „Sie sollten netter zu ihr sein“, wiederholte sie. Dann knickste sie und ging. Thomas blieb allein zurück, was auf einer Veranstaltung wie dieser nie sehr angenehm war.
    Er war verlobt, er befand sich auf einer lokalen Tanzveranstaltung, und seine Zukünftige war allen bekannt. Was eigentlich hätte heißen sollen, dass sich diejenigen, die ihre Töchter, Schwestern oder Nichten schon als Herzogin an seiner Seite sahen, ein wenig zurückhielten. Doch leider konnte ihn auch Lady Amelia nicht ganz vor seinen Nachbarn bewahren.
    Obwohl er festgestellt hatte, dass sie allgemein beliebt war, kam keine Mutter, die etwas auf sich hielt, an dem Gedanken vorbei, dass mit der Verlobung irgendetwas schiefgehen könnte , der Herzog folglich wieder frei sein könnte und dann Ausschau nach einer neuen Braut halten könnte .
    Das jedenfalls hatte man ihm erzählt. Normalerweise bekam er derartige Gerüchte ja nicht mit. (Wofür er seinem Schöpfer von Herzen dankte.)
    Zwar gab es auch Einwohner von Lincolnshire, die keine unverheiratete Tochter, Schwester oder Nichte hatten, aber es gab immer irgendwen, der sich bei ihm einzuschmeicheln suchte. Es war verdammt ermüdend. Er gäbe seinen Arm – na ja, vielleicht einen Zeh –, wenn er einmal einen Tag erleben dürfte, an dem niemand nur deswegen etwas zu ihm sagte, weil er dachte, er wolle es hören.
    Herzog zu sein brachte eine ganze Menge Vorteile mit sich, aber Ehrlichkeit seitens der Mitmenschen gehörte nicht dazu.
    Was auch der Grund war, warum er sofort zur Tür strebte, nachdem Grace sich am Rand der kleinen Tanzfläche von ihm verabschiedet hatte.
    Zu irgendeiner Tür, um genau zu sein. Welche, das war ihm relativ gleichgültig. Hauptsache, raus hier.
    Kurz darauf atmete er die kühle Nachtluft ein und fragte sich, was er mit dem restlichen Abend anfangen wolle. Ursprünglich hatte er nach Hause zurückkehren wollen: Bevor seine Großmutter ihn mit ihren Plänen für die Tanzgesellschaft überfallen hatte, hatte er sich auf einen ruhigen Abend gefreut.
    Aber mittlerweile dachte er, dass jetzt vielleicht ein Besuch in Stamford angebracht sein könnte. Celeste wäre da, eine Witwe, eine sehr kluge und sehr diskrete Dame. Das Arrangement kam ihnen beiden zupass. Er brachte ihr Geschenke – reizende Liebespfände, mit denen sie ihren Haushalt und das bescheidene Einkommen aufstocken konnte, die ihr Ehemann ihr hinterlassen hatte. Und sie bot ihm angenehme Abwechslung, ohne Treue von ihm zu erwarten.
    Thomas hielt einen Augenblick inne, um sich zu orientieren. Ein kleiner Baum, ein Vogelbad und ein zu stark zurückgestutzter Rosenstrauch … anscheinend hatte er nicht die Tür gewählt, die auf die Straße führte. Ah ja, der Garten. Stirnrunzelnd blickte er zurück. Er war sich nicht sicher, ob man von dort auf die Straße kam, ohne noch einmal in den Tanzsaal zurückzumüssen, aber – in diesem Augenblick glaubte er zu hören, wie irgendjemand seinen Namen kreischte, dazu die Worte Tochter , muss und vorstellen – lieber Gott, er würde es versuchen.
    In der Absicht, um das Gebäude herumzugehen, näherte er sich dem Vogelbad, doch gerade als er den malträtierten Rosenstrauch erreicht hatte, glaubte er, aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrzunehmen.
    Er wollte nicht hinsehen. Er wollte weiß Gott nicht hinsehen.
    Einen Blick zu riskieren konnte nur zu Unannehmlichkeiten führen. Es gab nichts Lästigeres, als jemanden zu entdecken, wo er (oder eher sie ) nichts zu suchen hatte. Aber natürlich sah er hin, denn dieser Abend war wirklich nicht sein Tag.
    Er sah hin, nur um sich im nächsten Moment zu wünschen, er hätte es nicht getan.
    „Euer Gnaden.“
    Es war Lady Amelia, und sie befand sich ganz entschieden an einem Ort, an dem sie nichts zu suchen hatte.
    Abweisend sah er sie an und überlegte dabei, wie er sich verhalten sollte.
    „Drinnen war es so stickig“, sagte sie und erhob sich. Sie hatte auf einer steinernen Bank gesessen, und ihr Kleid – nun, um die Wahrheit zu sagen, konnte er sich nicht erinnern, welche Farbe es hatte, und im Mondlicht war es nicht zu erkennen. Aber es schien mit dem Hintergrund zu verschmelzen, was vermutlich der Grund war, warum er sie nicht gleich gesehen hatte.
    Aber all das spielte keine Rolle. Wichtig war, dass sie draußen im Garten war, allein.
    Und

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