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Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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verführte sie. Die Erkenntnis erregte und verwirrte sie in gleichem Maße. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er dazu kam, schließlich hatte er bis jetzt nie die geringste Neigung in diese Richtung gezeigt. Außerdem war es wohlüberlegt. Er setzte jede Waffe in seinem Arsenal ein, zumindest jede, die in einem öffentlichen Garten erlaubt war.
    Und er erreichte sein Ziel. Bestimmt verfolgte er einen höchst skrupellosen Plan – sie glaubte nicht, dass sie im Verlauf eines einzigen Abends plötzlich unwiderstehlich geworden war –, aber trotzdem, es kribbelte sie überall, und als sie atmete (was sie nicht so oft tat, wie es gut für sie gewesen wäre), schien ihr Körper leichter zu werden und zu schweben, und selbst wenn sie nicht viel wusste über die Beziehungen zwischen Mann und Frau, so wusste sie doch eines: Er weckte die albernsten Neigungen in ihr.
    Ihr Verstand funktionierte noch, ihre Gedanken waren voll und ganz auf Trab, aber er konnte das nicht wissen – schließlich sah sie ihn an wie ein liebeskrankes Mondkalb und flehte ihn mit Blicken an, seine Hand zu bewegen, ihren Rücken zu liebkosen.
    Sie wollte in seinen Armen versinken. Sie wollte in ihm versinken.
    Hatte sie auch nur ein Wort gesagt, seit er ihre Hand ergriffen hatte?
    „Mir ist nie aufgefallen, was für schöne Augen Sie haben“, sagte er leise, und sie hätte gern erwidert, das liege daran, dass er sich nie die Mühe mache, sie anzusehen. Und dann wollte sie ihm auseinandersetzen, dass er im Mondlicht gar nicht ausmachen könne, welche Farbe sie hätten.
    Aber stattdessen lächelte sie nur wie ein Dummkopf und hob den Kopf, weil er ja vielleicht … möglicherweise … daran dachte, sie zu küssen, und es vielleicht … möglicherweise … sogar tat, und sie würde es vielleicht … oh, ganz sicher … zulassen.
    Und im nächsten Moment küsste er sie. Seine Lippen legten sich auf die ihren zu dem zärtlichsten, respektvollsten, romantischsten Kuss, den die Welt je gesehen hatte. Genau so hatte sie sich einen Kuss erträumt. Er war süß, er war sanft, ihr wurde am ganzen Körper warm, und dann seufzte sie, sie konnte nicht anders.
    „So süß“, murmelte er, und sie schlang ihm die Arme um den Hals. Er lachte leise über ihren Eifer und ließ seine Hände weiter nach unten gleiten, bis sie auf skandalöseste Weise ihr Hinterteil umfassten.
    Sie stieß einen schrillen Schrei aus, wand sich ein wenig, und plötzlich wurde sein Griff fester, und sein Atem veränderte sich.
    Der Kuss ebenfalls.

3. KAPITEL
    Der Kuss war natürlich dazu gedacht gewesen, sie an ihren Platz zu verweisen, aber dies war eine angenehme Überraschung.
    Lady Amelia war einfach entzückend und ihr Hinterteil besonders verlockend – so sehr, dass Thomas in Gedanken schon sehr viel weiter war, an einem warmen, kuscheligen Ort, an dem es keine Kleider gab, wo er mit den Händen ein Stück weiter nach unten streichen würde und nach vorn, vorbei an den Innenseiten ihrer Schenkel, und mit den Daumen nach oben, noch ein Stück und noch ein Stück …
    Lieber Himmel, wenn das so weiterging, müsste er sich tatsächlich Gedanken über ein Datum für die Hochzeit machen.
    Er verstärkte den Kuss, genoss ihren leisen Überraschungsschrei und zog sie enger an sich. Herrlich fühlte sie sich an, weiche Rundungen und feste Muskeln. Wie er einmal gehört hatte, ritt sie gern aus. „Sie sind wunderbar“, murmelte und fragte sich, ob sie je im Herrensitz ritt.
    Aber dies war nicht der richtige Zeitpunkt – und gewiss nicht der richtige Ort –, um seine Fantasie derart ungezügelt davonpreschen zu lassen. Und so gab er sie langsam frei, überzeugt, dass er ihre kleine Rebellion im Keim erstickt hatte.
    Beinahe hätte er gelächelt. Sie sah ihn benommen an, als wäre sie sich nicht ganz sicher, was eben passiert war.
    „Soll ich Sie nach drinnen begleiten?“, erkundigte er sich.
    Sie schüttelte den Kopf. Räusperte sich. Und sagte schließlich: „Wollten Sie nicht gerade gehen?“
    „Ich konnte Sie doch nicht hier draußen lassen.“
    „Ich kann allein hineingehen.“
    Anscheinend war sein Blick recht zweifelnd, denn sie sagte: „Sie können ja so lange hier warten, bis ich das Gebäude betreten habe, wenn Sie möchten.“
    „Warum wollen Sie nicht mit mir gesehen werden?“, murmelte er. „Demnächst werde ich Ihr Ehemann sein.“
    „Wirklich?“
    Er fragte sich, wohin die leidenschaftstrunkene junge Frau verschwunden war, denn als sie ihn nun ansah, war ihr

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