Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführt von einer Lady

Verführt von einer Lady

Titel: Verführt von einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
Vom Netzwerk:
bereit, nötigenfalls zu intervenieren.
    „Sie müssen die Tante sein“, sagte die Dowager Duchess zu der Frau auf der Treppe.
    Mrs. Audley starrte sie nur an. „Ja“, erwiderte sie schließlich. „Und Sie sind …?“
    „Tante Mary“, sagte Jack hastig, „ich muss dich leider mit der Dowager Duchess of Wyndham bekannt machen.“
    Mrs. Audley ließ ihn los, knickste und trat dann zur Seite, als die Herzoginwitwe an ihr vorbeirauschte. „Die Duchess of Wyndham?“, wiederholte sie. „Lieber Himmel, Jack, hättest du nicht Bescheid geben können?“
    Jacks Lächeln war grimmig. „So ist es besser, glaub mir.“
    Er wies auf Thomas. „Der Duke of Wyndham“, sagte er. „Euer Gnaden – meine Tante, Mrs. Audley.“
    Thomas verbeugte sich. „Ich fühle mich geehrt, Ihre Bekanntschaft zu machen, Mrs. Audley.“
    Sie stammelte irgendetwas; offenbar verwirrte es sie, einen Herzog zu Besuch zu haben.
    Jack stellte die anderen vor. Während die Damen noch knicksten, zog Mrs. Audley ihren Neffen beiseite. Sie sprach im Flüsterton, aber in ihrer Stimme lag so viel Panik, dass Thomas jedes Wort verstand.
    „Jack, ich habe nicht die geeigneten Zimmer. Nichts ist prächtig genug …“
    „Bitte, Mrs. Audley“, sagte Thomas und verbeugte sich ehrerbietig, „machen Sie sich meinetwegen keine Umstände. Es war unverzeihlich von uns, Sie ohne Vorankündigung zu überfallen. Ich erwarte nicht, dass Sie große Anstrengungen unternehmen. Obwohl … vielleicht könnten Sie meiner Großmutter Ihr schönstes Zimmer überlassen.“ Er versuchte, nicht allzu erschöpft zu klingen, als er hinzufügte: „Das macht es für uns alle leichter.“
    „Natürlich“, erwiderte Mrs. Audley schnell. „Bitte, bitte, es ist kalt. Sie müssen alle hereinkommen. Jack, ich muss dir aber sagen …“
    „Wo ist Ihre Kirche?“, unterbrach die Herzoginwitwe.
    Thomas hätte beinahe aufgestöhnt. Konnte sie nicht wenigstens abwarten, bis man sie hereingebeten hatte?
    „Unsere Kirche?“, wiederholte Mrs. Audley und sah Jack verwirrt an. „Um diese Zeit?“
    „Ich habe nicht die Absicht, den Gottesdienst zu besuchen“, fuhr die Herzoginwitwe sie an. „Ich möchte Einsicht in das Register nehmen.“
    „Ist Pfarrer Beveridge noch im Amt?“, fragte Jack, offenbar bemüht, die Herzoginwitwe zu unterbrechen.
    „Ja“, erwiderte seine Tante, „aber jetzt ist er sicher im Bett. Es ist mindestens halb zehn, und er steht früh auf. Vielleicht morgen früh. Ich …“
    „Es geht um eine Angelegenheit von familiengeschichtlicher Relevanz“, mischte sich die Herzoginwitwe wieder ein. „Und wenn es nach Mitternacht wäre – das ist mir völlig gleichgültig. Wir …“
    „Mir ist es aber nicht gleichgültig“, fiel Jack ihr ins Wort. „Sie werden den Pfarrer nicht aus dem Bett klingeln. Schließlich haben Sie so lange gewartet, da können Sie verdammt noch mal auch bis morgen früh warten.“
    Thomas hätte am liebsten Beifall geklatscht.
    „Jack!“, keuchte Mrs. Audley. Zur Herzoginwitwe sagte sie: „Bei mir hat er derartige Unflätigkeiten nicht gelernt.“
    „Nein, da hast du recht“, sagte Jack, funkelte dabei aber seine Großmutter an.
    „Sie waren die Schwester seiner Mutter, stimmt’s?“, sagte die Herzoginwitwe zu Mrs. Audley.
    Die ob des plötzlichen Themenwechsels ein wenig verwirrt wirkte. „Ja.“
    „Waren Sie bei der Hochzeit dabei?“
    „Nein.“
    Überrascht sah Jack sie an. „Nein?“
    „Nein. Das war mir nicht möglich, ich stand kurz vor der Entbindung. Ich habe dir nie davon erzählt. Es war eine Totgeburt.“ Ihr Gesicht wurde weich. „Das ist nur einer von vielen Gründen, warum ich so glücklich war, dich bei mir aufnehmen zu können.“
    „Wir werden uns morgen zur Kirche begeben“, verkündete die Herzoginwitwe. „Gleich in aller Frühe. Wir sehen uns die Papiere an, und dann ist Schluss.“
    „Die Papiere?“, wiederholte Mrs. Audley.
    „Als Beweis für die Hochzeit“, knurrte die Herzoginwitwe. „Sie sind aber dumm.“
    Jetzt reichte es aber. Thomas zog sie beiseite, was vermutlich auch in ihrem Interesse war, da Jack aussah, als wäre er ihr am liebsten an die Kehle gegangen.
    „Louise hat nicht in der Kirche von Butlersbridge geheiratet“, erklärte Mrs. Audley. „Sie hat in Maguiresbridge geheiratet. Im County Fermanagh, wo wir aufgewachsen sind.“
    „Wie weit ist das entfernt?“, fragte die Herzoginwitwe und versuchte, sich von Thomas loszureißen.
    Der jedoch hielt sie eisern

Weitere Kostenlose Bücher