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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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der Küche geeilt, als Jane um kurz nach halb neun das Lokal betrat.
    Sie kam nicht absichtlich zu spät, denn das Aufräumen hatte länger gedauert als geplant. Und dann hatte sie sich auch noch umziehen müssen. Glücklicherweise hatte sie ihr schwarzes Kleid und die eleganten Schuhe gleich mitgenommen, so dass sie von ihren Kunden direkt zum Restaurant hatte fahren können.
    Jane und Antonio umarmten sich. Vor zwei Jahren waren Nudelgerichte nicht gerade ihre Stärke gewesen, da sie in Frankreich kochen gelernt hatte. Bevor sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hatte, hatte sie sich deshalb damals entschlossen, ein Praktikum bei Antonio zu machen. Trotz allem, was sie über die Launen italienischer Chefköche gehört hatte - und Antonio war das Paradebeispiel eines temperamentvollen Italieners -, hatte sie vier nicht nur lehrreiche, sondern auch äußerst unterhaltsame Wochen in seiner Küche verbracht. Seit dieser Zeit waren Antonio und sie befreundet.
    Zur Begrüßung küssten sie sich auf beide Wangen. Jane lächelte den gut aussehenden Italiener strahlend an. “Ich bin mit Mrs. und Mr.
    Warner verabredet”, erklärte sie.
    Er zog seine schwarzen Brauen hoch. “Und mit Mr. Vaughan”, ergänzte er und lächelte vielsagend.
    Gabriel war also wirklich gekommen! Da sie nicht noch einmal mit Felicity gesprochen hatte, war sie sich nicht sicher gewesen, ob er die Einladung auch wirklich angenommen hatte.
    “Und mit Mr. Vaughan”, bestätigte sie. “Du brauchst mich gar nicht so anzusehen, Antonio, es ist eine rein geschäftliche Verabredung.”
    “Natürlich, natürlich, für dich gibt es nur Beruf, Beruf, Beruf.”
    Antonio hob die Hände in gespielter Verzweiflung. “Warum hast du dich eigentlich nie so hübsch gemacht, als du zu mir in die Küche gekommen bist?” Er betrachtete sie mit unverhohlener Bewunderung.
    Das schmal geschnittene schwarze Kleid betonte ihre schlanke Figur und war kurz genug, um viel von ihren langen, wohlgeformten Beinen zu zeigen. Das leichte Make-up ließ sie strahlend und ausgeruht erscheinen, als hätte sie den ganzen Tag nichts anderes getan, als sich auf diesen Abend vorzubereiten.
    Nein, im Cocktailkleid und in hochhackigen Pumps war sie bestimmt nie bei Antonio in der Küche erschienen, da hatte er Recht.
    Aber jetzt musste sie sich beeilen. “Welcher Tisch ist es, Antonio?”
    fragte sie.
    “Ich begleite dich dorthin, Jane. Heute bist du Gast hier, Ehrengast.” Er verbeugte sich vor ihr und hakte sie dann ein.
    Alle folgten dem gut aussehenden und großen Inhaber des Restaurants mit ihren Blicken, als sie durch die Tischreihen schritten.
    Jane blickte weder nach rechts noch nach links. Solche Auftritte waren ihr unangenehm, denn sie waren unvereinbar mit dem unauffälligen, zurückhaltenden Stil, den sie pflegte. Als Antonio ihr Schwungvoll den Stuhl zurechtrückte, wagte sie noch nicht einmal aufzusehen.
    Antonio ergriff ihre Hand, beugte sich darüber und küsste sie. “Wie schön, dich endlich wieder begrüßen zu dürfen”, sagte er mit verhaltener Leidenschaft, blickte sie feurig an und verschwand dann, nicht ohne ihr vorher verschwörerisch zuzuzwinkern.
    Jane schoss die Röte ins Gesicht. Antonio hatte sich einfach unmöglich benommen! Er hatte getan, als ob …
    “Beruht diese Bewunderung auf Gegenseitigkeit?”
    Jane sah direkt in Gabriels aquamarinblaue Augen, die hart und spöttisch blickten.
    “Ja.” Sie konnte nur hoffen, dass man ihr ihre Nervosität nicht ansah. “Ich bewundere Antonio als Koch aufrichtig. Und ich glaube, dass auch er von meinem Können beeindruckt ist.” Sie schaute ihn herausfordernd an.
    Gabriel sah in seinem dunklen Anzug und weißem Hemd noch attraktiver aus, als sie ihn in Erinnerung hatte. Jane musste schlucken und strich die Serviette auf ihrem Schoß glatt, damit niemand sehen konnte, dass ihre Hände zitterten. Es war doch ein Fehler gewesen, sich mit Gabriel zu treffen!
    “Noch einmal vielen Dank für die Einladung”, wandte sie sich an die Warners.
    “Keine Ursache.” Richard lächelte, und Jane fiel auf, wie entspannt er anders als bei ihrer letzten Begegnung wirkte.
    “Sie kennen Antonio? Davon hatte ich ja keine Ahnung.” Felicity sah sie neugierig an.
    “Ich habe hier eine Zeit lang gearbeitet”, erwiderte Jane.
    Schließlich brauchte sie sich nicht dafür zu schämen, dass sie sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen musste. “Vor allem habe ich hier gelernt, den Kopf einzuziehen, wenn

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