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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Eltern besuchte.
    “Ich finde es dennoch ungewöhnlich, dass Gabriel Vaughan euch besucht hat”, antwortete sie deshalb nur. Es schien ihr derart verdächtig, dass sie sich fest vornahm, seine Motive für den Besuch bei ihren Eltern zu ergründen.
    “Jane!” freute sich Felicity aufrichtig, als sie ihre Stimme am Telefon vernahm. “Das muss Gedankenübertragung sein. Ich wollte Sie nämlich auch gerade anrufen.”
    “Wirklich?”
    Jane hatte einen ganzen Tag gebraucht, um sich einen Schlachtplan zurechtzulegen. Denn diesmal hatte sie nicht mit dem Problem zu kämpfen, Gabriel Vaughan auszuweichen, sondern es war genau andersherum: Sie wollte ihn treffen. Da sie nicht wusste, wo er sich während seines Aufenthalts in England das Apartment gemietet hatte oder von wo aus er seine Geschäfte führte, blieb ihr nur eine Möglichkeit, um mit ihm in Kontakt zu kommen, nämlich sich an Felicity und Richard Warner zu wenden.
    Deshalb hatte sie Felicity jetzt auch angerufen. Sie wollte sich mit ihr treffen, um das Gespräch dann beiläufig auf Gabriel Vaughan zu bringen.
    “Ja, wirklich!” Felicity lachte fröhlich. “Mir geht es blendend, und Richard und ich wollten Ihnen noch einmal ganz herzlich danken…”
    “Das ist nicht nötig.”
    “Das sagten Sie bereits. Aber Richard und ich sind da ganz anderer Meinung und möchten uns revanchieren. Ich lade Sie hiermit also zum Essen ein, obwohl Richard der Ansicht war, das hieße Eulen nach Athen tragen. Ich habe ihm jedoch versichert, dass Sie sich bestimmt darüber freuen würden, einmal andere für sich kochen zu lassen, statt selbst am Herd zustehen.”
    Felicity hatte natürlich Recht. Für sich kochte sie, Jane, auch nur ganz normal und bereitete nicht die mehrgängigen Menüs zu, mit denen sie ihre Kunden verwöhnte. Der einzige Luxus, den sie sich in dieser Beziehung leistete, war, sich gelegentlich eine Pizza zu bestellen.
    “Eine tolle Idee, Felicity. Aber Sie brauchen sich mir gegenüber wirklich nicht verpflichtet zu fühlen. Außerdem habe ich keine Lust, das fünfte Rad am Wagen zu sein.”
    “Das sind Sie auch gar nicht! Ich möchte nämlich auch Gabriel Vaughan einladen, so dass wir zu viert sind”, erklärte Felicity, merklich stolz auf ihren Einfallsreichtum.
    Sie, Jane, wollte Gabriel unbedingt sprechen, aber wollte sie einen ganzen Abend mit ihm verbringen?
    Eigentlich nicht. Die Erinnerungen an das letzte Mal, als sie zusammen gegessen hatten, waren noch zu lebendig. Sie wollte sich von Gabriel nicht wieder küssen lassen, bis sie weiche Knie bekam.
    Andererseits würden sie bei dieser Gelegenheit nicht allein sein, und Gabriel würde sich deshalb keine Freiheiten herausnehmen können.
    Obendrein hatte es den Vorteil, dass die Einladung nicht von ihr, Jane, ausging.
    “Jane?” Felicity schien über ihr Schweigen irritiert.
    Jane ging schnell ihren Terminkalender durch, den sie stets neben dem Telefon liegen hatte. Es war jetzt nur noch eine Woche bis Weihnachten, und sie war ausgebucht. Aber ihr war auch klar, dass dies die Gelegenheit war, Gabriel auf neutralem Terrain zu treffen.
    Eine Taktik, wie sie das Gespräch auf seinen Besuch bei ihren Eltern - oder besser gesagt, den Smythe-Roberts - bringen konnte, hatte sie nicht. Sie konnte nur hoffen, dass sie eine Gelegenheit finden würde, darauf zu sprechen zu kommen.
    “Am Dienstagabend steht bei mir nur eine Cocktailparty an. Das heißt, ich könnte um halb neun kommen. Wäre das zu spät?”
    “Wunderbar!” Felicity war begeistert. “Wir bestellen einen Tisch im ,Antonio’s’. Sollen wir Sie abholen? Vielleicht will Gabriel…”
    “Wir treffen uns am besten im Restaurant”, unterbrach Jane sie.
    “Ich komme erst weg, wenn auch der letzte Gast auf dem Weg ins Theater ist. Es kann also durchaus auch etwas später werden.”
    Natürlich durchschaute sie Felicitys Plan. Felicity wollte sie unbedingt mit Gabriel zusammenbringen. Aber daraus würde nichts werden. Um das ganz deutlich zu machen, würde sie, Jane, allein hingehen und nicht in Gabriels Begleitung.
    “Hauptsache, Sie kommen überhaupt”, antwortete Felicity gut gelaunt. “Also, dann bis Dienstag.” Sie hängte ein.
    Auch Jane legte den Hörer langsam auf die Gabel. Sie hatte ihr Ziel erreicht: Sie würde Gabriel wieder sehen.
    Sie hätte nie für möglich gehalten, dass sie es je darauf anlegen würde, ihn zu treffen.
    Hoffentlich würde sie es nicht bereuen!

8. KAPITEL
    “Jane!” Antonio höchstpersönlich kam aus

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