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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Blumen schicken würde. Der Strauß bestand aus mindestens fünfzig Rosen und musste ein kleines Vermögen gekostet haben.
    Als sich die finanziellen Verhältnisse ihrer Eltern damals schlagartig geändert hatten, war ihr Freundes-und Bekanntenkreis erheblich geschrumpft. Die Smythe-Roberts waren fortan gemieden worden, als hätten sie eine ansteckende Krankheit, als würde jeder, der mit ihnen in Berührung kam, das gleiche Schicksal erleiden müssen.
    Von wem also waren die Rosen?
    “Wir hatten gestern einen Besucher, Darling”, erwiderte ihre Mutter leichthin, mied dabei jedoch ihren Blick. “Er wusste natürlich nicht, dass es unser Hochzeitstag war.” Sie lachte. “Aber die Rosen sind einfach herrlich!”
    Wer war dieser geheimnisvolle Besucher gewesen? Nein, das konnte nicht sein! Sie begann, Gespenster zu sehen. Ihre Hände zitterten, und Jane spürte, wie sie blass vor Schreck wurde.
    “O Janette, sieh mich bitte nicht so an.” Ihre Mutter nahm ihre Hände und drückte sie. “Es war wirklich nichts dabei. Mr. Vaughan ist nicht lange geblieben - ich meine, wir haben nur eine Tasse Tee zusammen getrunken”, sagte sie beschwichtigend. Als sie merkte, dass es sie ganz und gar nicht beruhigte, redete sie schnell weiter. “Da wir gerade von Tee sprechen, ich werde jetzt nach Mrs. Weaver klingeln, dass …”
    “Nein!” Endlich hatte sie, Jane, die Sprache wieder gefunden.
    Mr. Vaughan! Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Gabriel war hier, im Haus ihrer Eltern, gewesen und hatte ihnen diese unbeschreiblich schönen Rosen geschenkt!
    Warum? Das Unglück lag drei Jahre zurückkonnte er ihre Eltern nicht einfach in Ruhe lassen? Oder hatte er sich ansehen wollen, was Paul und er, wenn auch ohne vorherige Absprache, ihrer Familie angetan hatten?
    So, wie sie Gabriel in der letzten Woche kennen gelernt hatte, traute sie ihm eine solche Gemeinheit nicht zu. Auch sein Verhalten Felicity und Robert gegenüber ließ nicht auf Herzlosigkeit und Schadenfreude schließen. Welche Motive hatten ihn also hierher geführt?
    “Ich gehe in die Küche und stelle die Blumen ins Wasser”, sagte Jane. “Dabei kann ich Mrs. Weaver auch gleich bitten, den Tee zu servieren.” Sie brauchte einige Minuten Ruhe, um ungestört nachdenken zu können.
    “Janie…”
    “Ich bin gleich wieder da, Daddy.” Dass ihr Vater sie so nannte, wie nur er sie nennen durfte, trieb ihr die Tränen in die Augen.
    Fluchtartig verließ sie das Zimmer.
    In der Halle blieb Jane stehen und atmete tief durch. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Gabriel war hier gewesen, wo sie aufgewachsen war, ihre Kindheit und Jugend verbracht hatte. Warum?
    Durch die geschlossene Tür vernahm sie die gedämpften Stimmen ihrer Eltern. Ihr Tonfall ließ erkennen, dass der Gefühlsausbruch ihrer Tochter sie zutiefst beunruhigt hatte, da sie sie so nicht kannten. Sie, Jane, gab sich stets größte Mühe, in Gegenwart ihrer Eltern ruhig und ausgeglichen zu wirken. Doch die Nachricht von Gabriels Besuch hatte sie so unvorbereitet getroffen, dass sie die Beherrschung verloren hatte.
    Um keinen Verdacht zu erregen, musste sie schnellstens die Fassung wiedergewinnen. Ihre Eltern wussten schließlich nicht, dass auch sie Gabriel Vaughan begegnet war - und sollten es auch nicht wissen. Deshalb gab Jane sich einen Ruck und ging entschlossen in die Küche.
    Mrs. Weaver, die schon bei ihnen war, seit Jane sich erinnern konnte, freute sich, sie zu sehen, und hatte viel zu erzählen, während Jane die Orchideen in einer Vase arrangierte. Beides half Jane, die Gelassenheit wieder zu finden, die man von ihr gewohnt war, und sie fasste einen Plan. Sie würde beim Tee versuchen, von ihren Eltern zu erfahren, weshalb Gabriel sie besucht hatte.
    Daphne und David Smythe-Roberts waren erleichtert, dass sie sich wieder gefangen zu haben schien. Sie lobten den Kuchen, tranken ihren Tee und plauderten über dies und jenes. Doch Jane spürte die Spannung, die im Raum lag.
    “Du wirst doch noch zum Abendessen bleiben, nicht wahr, Darling?” fragte ihre Mutter erwartungsvoll.
    Jane schüttelte bedauernd den Kopf. “Es tut mir Leid, aber es geht wirklich nicht.”
    “Schon wieder ein Abendessen?” Ihr Vater sah sie traurig an. Seine Gedanken standen ihm auf der Stirn geschrieben. Er litt unter der Vorstellung, dass sie die Köchin und kein Gast war. Er seufzte. “In fremder Leute Küchen wirst du nie einen Mann finden.”
    Das wollte sie ja auch gar nicht! Ganz

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