Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit
keine Sorgen mehr hatten, lebhaft und amüsant gewesen, und Gabriel hatte all seinen Charme spielen lassen.
Als Jane ihn ansah, war das Lächeln jedoch aus seinem Gesicht verschwunden. Aus seinen Augen sprachen Gefühle, die ihr Angst machten und ihr sagten, dass es jetzt wirklich Zeit zum Gehen war.
Gabriel neigte den Kopf. Blitzartig erkannte sie seine Absicht und versuchte, sich ihm zu entziehen. “Nein, Gabriel!” Aber es war zu spät.
“Doch, Jane.” Sanft umfasste er ihr Gesicht und küsste es zärtlich, erst die Augen, dann die Nase, die Wangen und schließlich den Mund.
Seine liebevolle Rücksicht war es, gegen die Jane machtlos war.
Wäre er leidenschaftlich und fordernd gewesen, hätte sie sich wehren können. So jedoch war sie wie gebannt.
“Das war doch nicht schlecht, oder?” flüsterte er und legte die Stirn an ihre.
“Nein”, antwortete sie kaum hörbar, denn es war einfach wunderbar gewesen. Trotz der inneren Stimme, die sie warnte, wünschte Jane, er würde sie noch einmal küssen.
“Was glaubst du eigentlich, Jane, wie lange wirst du dich noch verstecken können?”
Alarmiert blickte sie ihn an, und ihr Atem ging unregelmäßig. Sie wich einen Schritt zurück. “Ich habe mich nicht vor dir versteckt!”
Gabriel betrachtete sie nachdenklich. “Ich habe auch nicht behauptet, dass du dich vor mir versteckt hättest”, erklärte er leise.
Jane schluckte mühsam und versuchte, sich ganz genau an seine Worte zu erinnern. Es stimmte, das hatte er nicht behauptet! “Oder vor etwas anderem”, versuchte sie ihren Fehler wieder gutzumachen.
Er schüttelte den Kopf und betrachtete sie liebevoll. “Du hast mich völlig falsch verstanden.”
Wirklich? Gerade hatte er ihr erzählt, dass Janette Smythe-Roberts vor drei Jahren so plötzlich verschwunden war, als hätte der Erdboden sie verschluckt. Jetzt fragte er sie, wie lange sie sich noch verstecken wolle. Was sollte sie davon halten?
War die Situation für Gabriel wirklich so eindeutig? Wusste er, dass sie in Wirklichkeit Janette Smythe-Roberts war - seine
“Traumfrau”? Oder wusste er es nicht? Einen konkreten Verdacht hatte er schließlich noch nicht geäußert.
Jane kniff die Augen zusammen. “Würdest du mir freundlicherweise erklären, wie ich es sonst verstehen soll?”
“Ich habe auf deine Tätigkeit in der Küche angespielt. Du bleibst immer im Hintergrund, bist nie die Gastgeberin oder ein geladener Gast, sondern der hilfreiche Geist, der im Verborgenen wirkt.”
Sinngemäß hatte ihr Vater am Wochenende das Gleiche behauptet.
Das beruhigte sie etwas.
“Solange du dich in den Küchen anderer Frauen versteckst, wirst du es nie zu einer eigenen bringen”, fuhr Gabriel fort.
“Das stimmt nicht. Ich habe ja bereits eine!” erinnerte sie ihn spöttisch. “Du bist selbst schon da gewesen.”
“Stell dich nicht so dumm, Jane! Du weißt ganz genau, was ich meine!”
“Natürlich weiß ich das, Gabriel.” Sie lachte höhnisch. “Ich finde es einfach nur unverschämt und selbstherrlich von dir, vorauszusetzen, dass ich auf der Suche nach einem Ehemann bin.” Sie schauderte allein bei dem Gedanken daran. “Vielen Dank für den Kaffee”, sagte sie dann nachdrücklich. “Und jetzt gehe ich.”
“Das hast du schon einmal gesagt.” Er lächelte. “Bist du dir wirklich sicher?”
“Natürlich! Ich …”
“Jane, ich muss dir etwas gestehen”, unterbrach er sie.
Misstrauisch sah sie ihn an. “Und das wäre?”
Gabriel seufzte. “Ich bin mir nicht sicher, wie gut du mit Felicity bekannt bist…”
“Das habe ich dir schon einmal gesagt! Ich habe die Warners gerade erst kennen gelernt, von einer Freundschaft kann überhaupt nicht die Rede sein. Aber ich kann Ungerechtigkeiten nicht ausstehen.” Sie blickte ihn vielsagend an.
Gabriel neigte den Kopf und lächelte. “Ich kenne deine Ansichten zu diesem Thema und habe die Konsequenzen daraus gezogen. Ich muss dir jedoch gestehen, dass ich Richard gegenüber erwähnt habe, dass ich ein Essen zu viert für eine gute Idee halte. Ich sage dir das nur, weil Felicity dich wahrscheinlich darauf ansprechen wird.” Er sah sie gespannt an.
Normalerweise hätte diese hinterhältige Taktik sie empört, in Anbetracht der Umstände konnte sich Jane das Lächeln jedoch nicht verkneifen. Sie hatte sich noch den Kopf zerbrochen, wie sie ein Treffen unauffällig in die Wege leiten konnte, als er es schon längst arrangiert hatte.
Aber das würde Gabriel nie
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