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Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit

Titel: Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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war, kein Geld zu haben.
    Schließlich lebte er in Verhältnissen, wo er eigentlich gar nicht hätte arbeiten müssen.
    “Eine Frau wie du sollte nicht…”
    “Aber, aber”, unterbrach sie ihn scherzhaft und schüttelte den Kopf.
    “Du bist doch wohl kein Chauvi?”
    “Ich finde das überhaupt nicht witzig, Jane.” Er runzelte die Stirn und blickte sie streng an. “Allein wenn ich daran denke …”
    “Manchmal wird eine Sache nur kompliziert, wenn man zu viel darüber nachdenkt.” Jane legte ihr Besteck zur Seite, obwohl sie kaum etwas gegessen hatte. Sein Teller dagegen war leer. “Ich weiß nicht, wie du es mit der Reihenfolge hältst. Möchtest du zuerst Käse oder die Süßspeise?”
    Gabriel lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch.
    “Wenn ich etwas möchte, dann ist es eine Antwort auf meine ursprüngliche Frage.”
    “Und welche war das?” Sie legte den Kopf auf die Seite und sah ihn fragend an. Natürlich wusste sie genau, welche es war. Aber sie hatte nicht die geringste Absicht, seine Eltern kennen zu lernen, weder morgen noch später. Denn sie würde Gabriel heute zum letzten Mal sehen.
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf. “Spiel nicht Katz und Maus mit mir, Jane. Ich möchte dich und meine Eltern gern miteinander bekannt machen.”
    “Und warum?”
    “Weil es nette Leute sind.” Er machte eine unbestimmte Geste.
    Jane war sich sicher, dass sie den wahren Grund kannte. Sie sollte von seinen Eltern unter die Lupe genommen werden. Diese Prozedur hatte sie vor acht Jahren schon einmal durchgemacht. Damals hatte sie sich die größte Mühe gegeben, die Zuneigung von Pauls Eltern zu gewinnen. Erst später hatte sie erkannt, dass es völlig überflüssig gewesen war, denn allein die Tatsache, dass sie das einzige Kind reicher Eltern war, hatte den Grangers gereicht. Sie hatten sie als Schwiegertochter mit offenen Armen empfangen.
    Sie hatte Pauls Eltern während ihrer Ehe fast nie gesehen, doch sofort nachdem sie aus der Klinik entlassen worden war, hatte sie sie angerufen. Die beiden hatten aber jeglichen weiteren Kontakt mit ihr abgelehnt, weil sie nicht auf Pauls Beerdigung gewesen war. Dafür, dass sie zur Zeit der Trauerfeier wegen einer Fehlgeburt im Krankenhaus gelegen hatte und dass Paul sie hatte verlassen wollen, hatten ihre Schwiegereltern nicht das geringste Mitleid oder Verständnis gezeigt.
    “Stellst du deinen Eltern all deine Freunde vor?” fragte Jane spöttisch.
    “Die, an denen mir etwas liegt”, erwiderte Gabriel ruhig.
    Sie lächelte humorlos. “Wir kennen uns doch kaum, Gabriel. Hast du ihnen damals auch Jennifer vorgestellt?” Was für eine ungehörige und ausgesprochen dumme Frage! Jennifer war schließlich die Frau gewesen, die er hatte heiraten wollen. Von ihr, Jane, dagegen wollte er etwas ganz anderes.
    Gabriel jedoch schien die Frage nicht zu stören - ganz im Gegenteil, er lächelte zufrieden und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Ja, das habe ich. Mein Vater war hingerissen von ihr, meine Mutter konnte sie vom ersten Moment an nicht ausstehen.” Er lachte leise. “Ich brauche dir ja wohl nicht zu sagen, wer in diesem Fall die bessere Menschenkenntnis bewies.”
    Das passte in das Bild, das sie von Jennifer Vaughan hatte. Die Männer hatten sie umschwärmt, Frauen hingegen hatten ihr kaum Sympathie entgegengebracht. Ihr war allein Jennifers Name verhasst gewesen.
    “Das war bestimmt nicht einfach für dich.”
    “Nichts in meiner Beziehung zu Jennifer war einfach. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du schon wieder vom Thema ablenkst, Jane.”
    “Merkst du denn nicht auch so, dass ich deine Eltern nicht treffen möchte?” Sie seufzte ungeduldig.
    “Warum nicht?”
    “Aus verschiedenen Gründen …”
    “Ich höre.” Er setzte sich wieder gerade hin und kniff die Augen zusammen.
    “Ich wollte es dir ja auch gerade erklären.” Auf keinen Fall wollte sie sich mit ihm auf eine Diskussion einlassen, denn die ewigen Streitereien mit Paul hatten ihr gezeigt, dass man so nicht weiterkam.
    “Erstens würde es ein völlig falsches Licht auf unsere Bekanntschaft werfen. Und zweitens bin ich der Meinung, wir sollten uns in Zukunft überhaupt nicht mehr sehen.” Sie wusste, dass sie das letzte Argument sehr unvermittelt angeführt hatte, war aber froh, es endlich ausgesprochen zu haben.
    Gabriel schien jedoch nicht sehr beeindruckt. Er lächelte nur leicht und sah sie interessiert an. “Dürfte ich wissen,

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