Verfuehrt von so viel Zaertlichkeit
du mir natürlich mit deinen blonden Haaren viel besser gefallen hast.” Sie seufzte. “Ich meine noch immer, dass …”
“Bitte, Daphne, lass Janette doch damit in Ruhe”, unterbrach David seine Frau sanft. “Ich stimme natürlich völlig mit dir überein, aber die jungen Frauen von heute scheinen die Haarfarbe zu wechseln wie die Wäsche. Vielleicht überrascht uns Janette Weihnachten als feuriger Rotschopf.”
“Das brauchst du nicht zu befürchten, Daddy.” Jane war froh, dass ihr Vater mit seiner Bemerkung von dem “jungen Mann in ihrem Leben” abgelenkt hatte. Bevor sich Gabriel in ihr Leben gedrängt hatte, hatte es keinen Mann für sie gegeben. Und Gabriel Vaughan war kein “junger Mann” im Sinne ihrer Mutter.
“Das beruhigt mich kolossal, Janie.” Ihr Vater zwinkerte ihr zu.
“Aber deine Mutter hat Recht, du bist jung und attraktiv, und die eine schlechte Erfahrung, die du in deinem Leben gemacht hast, kann doch nicht bedeuten, dass es niemanden gibt, der…”
“Da irrst du dich gewaltig, Daddy”, unterbrach Jane ihn energisch.
“Seit Paul hat es keinen Mann gegeben, und es wird auch nie einen geben!” Gabriel zählte nicht, denn er gehörte nicht zu ihrem Leben -
er versuchte lediglich, sich in ihre Angelegenheiten einzumischen.
“Und wie, meine liebe Tochter, willst du mich dann zum Großvater machen?”
“Adoption?” Jane lächelte amüsiert.
“Jetzt reicht es aber”, mischte sich Daphne ein. “Es war ein schöner Tag, Weihnachten steht vor der Tür, und ich lasse nicht zu, dass ihr wieder eines eurer beliebten Nonsensgespräche führt. Noch einen Schluck Tee, David?”
Es war wunderbar für Jane, ihre Eltern wieder so lebhaft und humorvoll wie früher zu sehen. Als sie sich eine Stunde später auf den Heimweg machte, wurde ihr bewusst, dass dies das erste Beisammensein mit ihren Eltern seit drei Jahren gewesen war, das nicht von Schuldgefühlen überschattet gewesen war und bei dem ein echtes Gespräch stattgefunden hatte.
Das Leben schien sich zu ändern - nicht nur für Jane Smith.
Aber was wäre wohl, wenn ihre Eltern wüssten, dass Gabriel Vaughan sich selbst zum “jungen Mann in ihrem Leben” ernannt hatte?
Sie könnten es bestimmt nicht verstehen und würden es sicherlich nicht billigen.
Jane runzelte die Stirn. Nichts, aber auch gar nichts durfte das neu gefundene Glück ihrer Eltern gefährden.
Und das bedeutete für sie, dass sie Gabriel Vaughan heute Abend zum allerletzten Mal sehen würde.
11. KAPITEL
“Ich fasse es nicht! Wie ist es möglich, dass du mit all deinen Beziehungen zur Gastronomie nicht in der Lage warst, in irgendeinem Restaurant einen Tisch für uns zu bekommen?” Gabriel war in ihr Apartment gestürmt, ohne Jane zu begrüßen. “Also essen wir wieder zu Hause, hm?” Er blieb auf dem Flur stehen und lächelte sie an.
Sie hatte schon empört reagieren wollen, weil sie sein Benehmen unverschämt fand. Doch seine zweite Bemerkung und dieses Lächeln
…
“Was soll ich dazu sagen?” Sie zuckte die Schultern. “So ist es in der Weihnachtszeit nun einmal.”
Er sah einfach umwerfend aus!
Sie hatte sich während der letzten zwei Stunden eingeredet, dass Gabriel ihr absolut gleichgültig sei, dass sie nur mit ihm essen wolle, um sich für immer von ihm zu verabschieden. Und sie würde es so sagen, dass ihm an ihren Worten nicht der geringste Zweifel kommen konnte.
Aber er sah so attraktiv aus in seinem grauen Flanellanzug und dem blauen Hemd!
Es stimmte nicht, was sie ihm erzählt hatte. Natürlich hätte sie einen Tisch bei Caroline und Pierre bekommen können. Die beiden waren alte Freunde und hätten notfalls noch einen zusätzlichen Tisch für sie ins Restaurant gestellt. Aber ein Lokal war nicht der richtige Ort, um voneinander Abschied zu nehmen - besonders nicht, da Gabriel wahrscheinlich Schwierigkeiten machen würde, wie er es auch schon in der Vergangenheit getan hatte.
Deshalb hatte sich Jane kurzerhand seine Telefonnummer von Felicity besorgt und ihm Bescheid gesagt, dass sie nicht im
“Caroline’s” essen würden, sondern wieder bei ihr.
“Ich habe den Wein mitgebracht.” Triumphierend hielt er eine Flasche französischen Rotwein hoch. “Ich wusste zwar nicht, was es zu essen gibt, aber ich hoffe, er passt.”
“Zu Spiegeleiern?”
Gabriel verzog das Gesicht. “Ich hatte einen sehr angenehmen Tag, Jane. Verdirb ihn mir nicht, indem du mir Spiegeleier servierst!”
Jane lächelte nur geheimnisvoll,
Weitere Kostenlose Bücher