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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Augenbrauen.
    Seine Lippen wurden schmal. »Das musst du nicht wissen.«
    »Vielleicht nicht, aber ich möchte es gerne - aus Gründen, die ich nicht erläutern will.«
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich; er konnte sich nicht vorstellen, was das für Gründe sein könnten. Sie lächelte. »Wenn du es mir nicht sagen willst, frage ich Charlie. Oder James.«
    Es war das »Oder James«, das ihn umstimmte; er seufzte, sah sich um und steuerte sie beide um die Zimmerecke, dann sagte er leise: »Kitty hat es sich angewöhnt, mit jedem Herren, den sie trifft, zu flirten.« Nach einem Moment fügte er hinzu: »Wie weit sie geht...«
    Er verspannte sich, wie um die Achseln zu zucken, tat es dann aber doch nicht. Die Zähne hatte er zusammengebissen. Als er nicht weitersprach und ihrem Blick auch weiter auswich, erklärte sie - verwundert, dass er ihr keine höfliche Lüge erzählt hatte - gleichmütig: »Ihr wisst sehr gut, wie weit sie geht, weil sie sowohl dir als auch Charlie Avancen gemacht hat und James immer noch nachstellt.«
    Da schaute er ihr ins Gesicht; seine Züge zeigten mehr Verblüffung als Verärgerung. »Wie, zum Teufel, hast du das herausgefunden?«
    Sie lächelte - dieses Mal nicht, um ihn zu reizen, sondern um zu beschwichtigen. »Du und Charlie, ihr strahlt schärfste Missbilligung aus, wenn ihr irgendwie in ihrer Nähe seid -selbst in einem halbprivaten Umfeld - wie während eines Walzers. Und James, weil ich dazugekommen bin, als sie ihn gerade in die Ecke gedrängt hatte.« Sie grinste. »Ich habe ihn gerettet - daher sind wir zusammen hier eingetroffen.«
    Sie spürte, dass er sich ein wenig entspannte, und nutzte das gleich zu ihrem Vorteil; sie wollte es wirklich wissen. »Du und Charlie, euch ist es gelungen« - sie machte eine vage Handbewegung - »sie davon zu überzeugen, dass ihr nicht interessiert seid. Warum hat James nicht dasselbe getan?«
    Er schaute ihr kurz in die Augen, dann antwortete er: »Weil James sich große Mühe gibt, Henry nicht wehzutun - nicht mehr als unvermeidlich. Kitty weiß das - es macht sie kühner. Weder Charlie noch ich hätten irgendwelche Skrupel, sie so zu behandeln, wie sie es verdient, würde sie es zu weit treiben.«
    »Aber sie ist klug genug, das nicht zu tun?«
    Er nickte.
    »Was ist mit Henry?«
    »Als sie geheiratet haben, hatte er sie sehr gern. Ich weiß nicht, wie er jetzt für sie empfindet. Und bevor du fragst, ich habe keine Ahnung, warum sie so ist, wie sie ist - keiner von uns begreift das.«
    Sie schaute zu Kitty auf der anderen Seite des Salons, die gerade Ambrose verführerisch zulächelte, der sich seinerseits größte Mühe gab, so zu tun, als habe er nichts bemerkt.
    Sie spürte Simons Blick auf ihrem Gesicht.
    »Irgendwelche Vorschläge?«
    Sie sah ihn an, dann schüttelte sie den Kopf. »Aber ... ich denke nicht, dass es einfach nur eine unvernünftige Laune ist -du weißt schon, was ich meine. Sie weiß, was sie tut; sie tut es unverhohlen. Sie muss irgendein Motiv haben - ein Ziel verfolgen.«
    Simon sagte nichts. Die letzten Akkorde des Walzers verklangen. Sie blieben stehen und unterhielten sich mit Annabelle und Desmond; danach entfernte Portia sich in der Überzeugung, dass Winifred sich glücklich schätzen konnte - Desmond schien ein durch und durch liebenswürdiger, wenn auch ein wenig ernster Gentleman zu sein. Sie tanzte noch mit Charlie, James und Ambrose; bei allen dreien erprobte sie ihre weiblichen Listen. Da sie ums Leben nicht wusste, wie man flirtete, fühlte sie sich sicher, dass niemand hinter ihren kunstvoll gestellten Fragen mehr als allgemeines Interesse lesen würde.
    Dann tanzte sie mit Henry und fühlte sich ganz scheußlich. Obwohl er sich bemühte, sie zu unterhalten, musste sie immer daran denken, dass ihm Kittys Benehmen nicht entgehen konnte.
    Die Situation war schwierig - Kitty war klug, gerissen. Es gab nichts, was man ihr als unschicklich vorwerfen konnte, außer ihr ausgelassenes Flirten, das so ausgeprägt und pausenlos war, dass es jeden befremdete.
    Warum also tat sie das?
    Portia konnte es sich nicht vorstellen, denn Henry war Desmond recht ähnlich, ein ruhiger, netter, anständiger Mann. In den zehn Minuten, die sie sich mit ihm unterhalten hatte, verstand sie mit einem Mal, warum James ihn vor Unbill bewahren wollte, gleichgültig unter welchen Umständen, und weshalb Simon und Charlie ihm dabei halfen.
    Sie gab ihnen völlig Recht.
    Als das Tanzen zu Ende ging, beschäftigte sie die Frage am

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