Verfuehrt zur Liebe
zufrieden, es geschehen zu lassen, wusste, was als Nächstes kam. Als ihre Küsse drängender wurden, als ihre Brüste heiß und fest waren, unterbrach er den Kuss, zog ihren Kopf nach hinten und berührte mit den Lippen ihren Hals.
Ihre Hände glitten über seine Arme, eine suchte Halt an seiner Schulter unter dem Hemd, die andere legte sie in seinen Nacken, streichelte ihn dort, fuhr mit den Fingern durch sein Haar, als er sich vorlehnte und den Puls an ihrem Halsansatz küsste.
Den Kopf in den Nacken gelegt, keuchte sie leise.
Er löste die Lippen von ihrer Haut, umfing eine Brust, hob sie an - und nahm die feste Spitze in den Mund.
Der Laut, der ihr entfuhr, war ein erstickter Schrei der Wonne. Er durchbohrte ihn und drängte ihn weiterzumachen. Er sog an der übersensiblen Spitze, leckte sie, bis sie wieder aufschrie. Er hörte nur auf, um sich der anderen Brust zuzuwenden. Er labte sich an ihr wie ein Eroberer an einer Sklavin, die ihm angeboten wurde. Und das war sie in diesem Moment auch. Sie zuckte nicht einmal zurück - wenn überhaupt, drängte sie ihn weiter, bat ihn wortlos um mehr. Er verstand sie auch ohne Worte, konnte jedes leise Luftschnappen, jedes leise Stöhnen richtig deuten.
Mit ihren Fingern umklammerte sie seine Schultern, seinen Kopf. Sie drückte ihn an sich, flehte ihn an zu nehmen. Und zu geben.
Das tat er. Gnadenlos gab er dem Feuer in ihr neue Nahrung -ließ sie alles spüren, erfahren ... lernen - dann aber zügelte er es, auch wenn sie das nicht wollte, zog sie zurück von dem Abgrund, von den sengenden Flammen der Leidenschaft.
Die Zeit war noch nicht reif.
Beide atmeten schwer, als er schließlich in die Kissen zurücksank; sie folgte ihm, lag auf seiner Brust. Sie murmelte etwas, dann verrutschte sie ein wenig, rieb ihre immer noch überempfindlichen Brüste sinnlich an seiner rauen Brust. Er ließ sie gewähren, zog ihren Mund auf seinen herab und küsste sie, aber nur sanft und zärtlich. Half ihr, sich wieder zu beruhigen.
Am Ende akzeptierte sie es, seufzte und sank in seine Arme, dann griff sie nach der Augenbinde und zog sie ab.
Sie schaute ihn an. Sogar in dem dämmerigen Licht war er sich beinahe sicher, dass ihre Augen funkelten. Sie blickte auf seine Lippen, leckte sich ihre, dann sah sie ihm in die Augen.
»Mehr.«
Keine Frage - eine Forderung.
»Nein.« Es tat weh, das zu sagen. Er holte Luft, spürte, wie das Verlangen ihm die Brust zusammenschnürte. »Hab Geduld.«
Närrische Worte. Er erkannte das in dem Moment, wo er sie sagte, sah etwas in ihren Augen aufblitzen - und reagierte, ehe sie es konnte.
Er küsste sie, legte sich anders hin und verschlang ihre Lippen. Gleichzeitig ließ er seine Hände über ihren Rücken gleiten, über ihre erhitzte Haut unter ihre Röcke und erkundete ihre weichen Rundungen dort, alles, was eines nahen Tages ihm gehören würde.
Sie murmelte heiser etwas - keinen Protest, sondern zustimmend, auffordernd. Er ignorierte das, konnte seine Hände aber noch nicht wegziehen, noch nicht. Nicht, bis er sich nicht den unleugbaren, sehnlichen Wunsch erfüllt hatte, wenigstens das von ihr zu wissen. Ganz sicher zu wissen, dass sie ihm gehören würde - irgendwann.
Bald.
Als er schließlich seinen Kopf hob, öffnete sie die Augen und schaute ihn an. Furchtlos, ohne Hintergedanken oder Schuldgefühle.
Sie lag in seinen Armen, nackt bis auf die Hüften, ihre bloßen Brüste drückten sich gegen seine entblößte Brust, mit seinen Händen streichelte er ihren nackten Po, ihre vor Verlangen feuchte Haut.
Zwischen ihnen stand das nackte Verlangen.
Das erkannten sie beide.
Es kostete ihn Mühe einzuatmen, zu sprechen, aber er tat es.
»Wir müssen zurückgehen.«
Sie betrachtete sein Gesicht, verstand, was er meinte, und nickte.
Zurückzugehen dauerte eine Weile: ihren Sinnen Zeit zu geben, sich zu beruhigen, ihre äußere Erscheinung wieder in Ordnung zu bringen, ihre Kleider zu ordnen. Er sparte sich die Mühe, seine Krawatte neu zu binden, sondern legte sie sich nur lose um den Hals, vertraute darauf, dass sie auf dem Rückweg zum Haus niemandem begegnen würden.
Sie gingen Hand in Hand los, durch die wachsenden Schatten. Der Mond stand tief am Himmel, die Gärten lagen im Dunkeln.
Das Haus ragte vor ihnen auf. Portia runzelte die Stirn. »Die Lichter ... ich hätte erwartet, dass die meisten noch unten wären. Es kann doch nicht schon so spät sein.«
In Wahrheit hatte sie keine Ahnung, wie spät es war, wie viel Zeit
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