Verfuehrt zur Liebe
wirkte.
Er konnte seinen Hunger wachsen spüren; er hoffte nur, dass sie nie erkannte, wie leicht sie den in ihm wecken konnte.
Seine Hände, die bis jetzt auf der feinen Seide ihres Abendkleids in ihrem Rücken lagen, glitten nach vorne. Sie setzte sich auf - er nahm an, dass sie ihm besseren Zugang zu ihrem Busen gewähren wollte. Stattdessen unterbrach sie den Kuss und hob den Kopf.
»Ich habe eine Idee.«
Misstrauen erfüllte ihn, nicht zuletzt, weil ihre Stimme anders klang. Der Tonfall war voller, tiefer und so sinnlich wie die Nacht, die sie umschloss, die ihre Miene und den Ausdruck in ihren Augen verhüllte. Er konnte nichts erkennen, musste anhand anderer Zeichen raten, was sie empfand.
Wesentlich weniger genauer Zeichen.
»Was?«
Er sah, wie ihre Mundwinkel sich hoben. Sie stützte sich mit den Armen auf seine Brust, lehnte sich vor und küsste ihn leicht. »Eine neue Zutat für unsere letzte Lektion heute.«
Was, um alles in der Welt, hatte sie im Sinn? »Erkläre es.«
Sie lachte leise; der Laut glitt durch ihn hindurch. »Ich würde es dir lieber zeigen.« Sie fing seinen Blick auf. »Es ist alles ganz vernünftig - und nur fair.«
Erst da merkte er, dass sie seine Weste aufgeknöpft hatte; sein Rock war schon offen gewesen. Ehe er reagieren konnte, verlagerte sie ihr Gewicht und begann sich mit geschickten Fingern an seiner Krawatte zu schaffen zu machen.
»Portia?«
»Hm?«
Einspruch zu erheben würde nichts nützen; er hob die Hände und half ihr, sein Halstuch aufzubinden. Triumphierend setzte sie sich auf und zog daran, wollte es hinter sich werfen. Plötzlich kam ihm ein Einfall, und er nahm den Stoffstreifen und legte ihn auf die Armlehne neben sich.
Sie hatte schon das Interesse daran verloren - das galt jetzt den Knöpfen an seinem Hemd. Er bewegte sich, sodass sie die Hemdschöße aus seiner Hose ziehen konnte, dann hatte sie es auch schon ganz geöffnet, schlug es auseinander ... und hielt inne, betrachtete stumm, was sie aufgedeckt hatte.
Er hätte einen seiner Arme dafür gegeben, ihre Miene sehen zu können. So hatte er nur ihr Schweigen, ihr versunkenes Anschauen, ihre offensichtliche Faszination, während sie sein Hemd langsam losließ, die Finger spreizte und ihn berührte.
Eine volle Minute lang fuhr sie einfach mit den Händen über seine Brust, erforschte sie - lernte sie kennen. Dann schaute sie ihm ins Gesicht, bemerkte seine Reaktion und dass er den Atem anhielt. Einen Moment verharrte sie, dann wurde ihre Berührung kühner.
»Du magst das hier.« Sie bewegte ihre Hände langsam, sinnlich kreisend über die Muskeln auf seiner breiten Brust, dann weiter abwärts, zart streichelnd, um dann wieder zu dem festen braunen Haar zurückzukehren.
Er holte mühsam Luft. »Wenn es dir gefällt.«
Sie lachte. »Oh, es gefällt mir - sogar umso mehr, weil es dir gefällt.«
Er litt Schmerzen, echte Schmerzen. Der Klang ihrer Stimme, sinnlich, warm und so seltsam reif - so wissend und selbstsicher - war ein machtvoller Sirenengesang, wie er ihn verlockender nie gehört hatte. Ihr Gewicht auf seinen Beinen, warm und weiblich verlockend, vergrößerte seine Qualen nur noch.
Portia streichelte und liebkoste, genoss es einfach, ihn anzufassen und zu wissen, dass er wenigstens diese wenigen Minuten unter ihrem Bann stand. Seine Haut war warm, beinahe heiß, die Festigkeit seiner stählernen Muskeln darunter wundervoll faszinierend. Sie war wie behext davon, aber noch mehr von der Erkenntnis, dass sie ihm mit ihrer Berührung Lust bereiten konnte wie er ihr.
Es war nur gerecht, wie sie es gesagt hatte - gerecht für sie beide.
Schließlich holte er tief Luft, stockte, dann griff er nach ihr. Er schob ihre Hände nicht beiseite, sondern zog sie näher. Ohne ihre Hände von seiner Brust zu nehmen, beugte sie sich eifrig vor und bot ihm ihre Lippen und ihren Mund.
Der Kuss vertiefte sich, wurde intimer, dann breitete er sich auf ein Gebiet aus, das sie vorher noch nicht erforscht hatte; ihre Finger gruben sich in seine Haut, und sie presste ihre brennenden Handflächen auf seine bloße Brust.
Sie spürte seine Hände auf ihrem Rücken, seine Finger waren mit der Knopfreihe auf der Rückseite ihres Kleides beschäftigt. Er knöpfte sie alle auf, bis zum Ende, sodass ihr Kleid bis zur Taille offen stand.
Die Nachtluft war warm; sie umhüllte sie wie eine schwere Decke und geriet kaum in Bewegung, als er sie drängte, sich hinzusetzen und sich das Oberteil abstreifen zu
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