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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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logisch.
    Es hatte keinen Sinn, Zeit zu verschwenden.
    Um zu Simons Zimmer zu gelangen, musste sie um die Galerie herumgehen zum oberen Ende der Haupttreppe. Glücklicherweise waren die Damen alle in ihren Zimmern, sodass niemand sie von Schatten zu Schatten huschen sah, an der Haupttreppe vorbei zu dem Flur in den Westflügel.
    An der Verbindungsstelle zwischen Haupthaus und Westflügel musste sie das Foyer am Ende der Treppe durchqueren. Sie hatte die Stelle gerade betreten, als sie schwere Schritte auf den Stufen hörte.
    Blitzschnell fuhr sie herum, eilte zurück in die Schatten des Flures, den sie gerade verlassen hatte. Die Schritte kamen stetig näher, zwei Paar konnte sie jetzt unterscheiden. Dann hörte sie Ambroses Stimme etwas sagen und Desmonds antworten. Sie sandte ein kurzes Stoßgebet zum Himmel, dass sich ihre Räume im Westflügel befanden und nicht in dem Haupthaus, wo sie gerade stand.
    Sie lauschte. Sie hatten das Ende der Treppe erreicht und unterhielten sich ausgerechnet über Hunde. Praktisch ohne stehen zu bleiben gingen sie weiter.
    In den Flur zum Westflügel.
    Unendlich erleichtert zögerte sie, aber es wäre gewiss nützlich zu wissen, in welchen Räumen sie untergebracht waren. Vorsichtig verließ sie den Schatten und stahl sich dicht an der Wand entlang, spähte um die Ecke.
    Ambrose und Desmond waren beide ein gutes Stück den Flur hinuntergegangen; sie hatten gerade fast das Ende erreicht, als sie sich trennten und jeder ein Zimmer betrat, der eine rechts, der andere links.
    Sie stieß den Atem, den sie unwillkürlich angehalten hatte, wieder aus und richtete sich auf. Simon hatte ihr gesagt, seine Tür wäre die dritte nach der Treppe. Daher würde sie nicht das Risiko eingehen müssen, an Desmonds und Ambroses Zimmern vorbeizuschleichen.
    Sie wagte einen erneuten Versuch, das Foyer zu durchqueren. Als sie an der Treppe vorbeikam, drang das Klacken von Billardkugeln zu ihr. Sie blieb stehen, schaute sich um, dann trat sie rasch auf die oberste Stufe. Sie spitzte die Ohren und konnte das Gemurmel von Männerstimmen aus dem Billardzimmer vernehmen.
    Charlies hellere Stimme, James’ Gelächter - und Simons tiefe gedehnte Stimme.
    Einen Augenblick stand sie da, kniff die Augen zu Schlitzen zusammen und presste die Lippen zu einer schmalen Linie aufeinander. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging zu seinem Zimmer.
    Sie öffnete die Tür und stürmte hinein, beherrschte sich gerade noch so weit, die Tür leise hinter sich ins Schloss zu ziehen. Es gab so viele Gästezimmer, dass es höchst unwahrscheinlich war, dass jemand direkt nebenan einquartiert war, aber es machte keinen Sinn, unnötige Risiken einzugehen.
    Sie schaute sich in dem Zimmer um, das in Schatten gehüllt dalag, verärgert, dass Simon nicht da war, um sie zu begrüßen. Um sie davon abzulenken, über das zu grübeln, was sie vorhatte. Aber wie lang konnte so ein Billardspiel schon dauern? Sie dachte nach, atmete scharf aus. Vermutlich hatte er ausreichend Verstand, um wenigstens einmal nachsehen zu gehen, ob sie die Information genutzt hatte, mit der er so raffiniert herausgerückt war.
    Sie ging weiter in das Zimmer, ignorierte entschlossen das nervöse Flattern ihres Magens. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen - ganz gewiss würde sie ihre Meinung nicht ändern. Dieser Herausforderung war sie auf jeden Fall gewachsen.
    Die Zimmer im Westflügel waren nicht so geräumig wie die im Ostflügel. Dieser Teil des Gebäudes schien älter, die Decken waren genauso hoch, aber die Räume schmaler. Am Kamin stand kein Lehnstuhl, keine gepolsterte Fensterbank, kein Ankleidetisch und daher auch kein Hocker davor, nur eine hohe Herrenkommode. Zwei hochlehnige Stühle waren rechts und links davon gestellt, aber sie waren sehr schmal und wirkten nicht bequem.
    Sie schaute zum Bett. Das war der einzig vernünftige Platz, um sich hinzusetzen und zu warten. Daher tat sie das dann auch. Die Matratze federte, war gemütlich und weich.
    Sie rutschte rückwärts, bis sie mit dem Rücken gegen die Kopfkissen stieß, verschränkte die Arme vor der Brust und richtete ihren Blick auf die Tür. Es gab, so nahm sie an, noch eine andere Erklärung für Simons Abwesenheit. Offenkundig hatte er nicht mit ihr gerechnet, nicht erwartet, dass ihre Entscheidung selbstverständlich zu seinen Gunsten ausfallen musste.
    Berücksichtigte man seine Cynster-Arroganz, seinen Ruf, so war das eindeutig bemerkenswert.
    Das Fenster stand offen; eine kühle

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