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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Brise war aufgekommen. Das Unwetter, das vorhin am Horizont gedräut hatte, war weitergezogen und hatte kühlere Luft mit sich gebracht.
    Sie erschauerte, legte sich anders hin. Es war nicht wirklich kalt, aber ...
    Sie schaute auf die Decke unter sich, dann wieder zur Tür, runzelte die Stirn.
    Nachdem er sich vor seinem Zimmer von Charlie verabschiedet hatte, öffnete Simon die Tür und trat ein. Er schloss sie hinter sich, blickte zum Fenster und entschied angesichts des hellen Mondlichtes, das ins Zimmer fiel, sich die Mühe zu sparen, eine Kerze zu entzünden.
    Er unterdrückte ein Seufzen und streifte sich seinen Rock ab. Während er die Knöpfe an seiner Weste zu öffnen begann, schlenderte er zu dem Stuhl neben der Kommode und warf den Rock darüber. Seine Weste folgte ihm kurz darauf. Die Diamantnadel, die er aus der Krawatte gezogen hatte, legte er auf das hohe Möbelstück, dann fing er an, seine Krawatte zu lockern und den kunstvollen Knoten zu lösen - er gab sich Mühe, nicht darüber nachzudenken, wie viele Stunden er sich wohl heute Nacht von der einen auf die andere Seite wälzen würde.
    Zu überlegen, wie viel Zeit das Objekt seiner Besessenheit wohl benötigen würde, zu einer Entscheidung zu kommen.
    Sich zu fragen, wie viel länger es ihm noch gelingen würde, die Rolle des lässigen Verführers zu spielen. Er hatte sich nie zuvor an einer Rolle versucht, die seinem wahren Wesen so zuwiderlief - aber er hatte auch noch nie zuvor Portia verführt.
    Die Enden seiner Krawatte aus dem Knoten befreiend zog er sie von seinem Hals und wollte sie auf den anderen Stuhl legen ...
    Ein Seidenkleid in einem hellen Farbton war ordentlich darübergebreitet. Apfelgrüne Seide - er hatte die Farbe von Portias Kleid heute Abend nicht vergessen. Der Farbton hatte ihre Haut noch zarter und heller erscheinen lassen, ein auffälliger Kontrast zu ihrem weichen dunklen Haar, sodass ihre dunkelblauen Augen noch eindrucksvoller wirkten.
    Er streckte die Hand aus, fuhr mit den Fingerspitzen über die Falten ... um sich davon zu überzeugen, dass er keine Halluzinationen hatte. Durch seine Berührung verrutschten zwei hauchfeine Seidenstrümpfe, die auf einem Paar spitzenbesetzter, gerüschter Strumpfbänder lagen.
    Seine Gedanken überschlugen sich, ließen ein Bild vor seinem geistigen Auge erstehen, von Portia, die mit nichts als ihrem Hemd bekleidet war.
    Langsam und nur zögernd, da er es kaum zu glauben wagte, was sein Verstand ihm sagte, drehte er sich um.
    Sie schlief in seinem Bett, ihr schwarzes Haar wie eine dunkle Wolke auf seinem Kissen.
    Leise kam er näher. Sie lag auf der Seite, ihm zugewandt, eine Hand unter der Wange. Ihr Mund war leicht geöffnet. Ihre Wimpern ruhten wie ebenhölzerne Fächer auf ihrer hellen Haut.
    Er konnte ihren Duft riechen - ein zarter Blumenduft, der sie sinnlich einhüllte, ihm zu Kopfe stieg.
    Alles, was er sah, was er spürte, machte ihn schwindelig.
    Triumph wallte in ihm auf - sofort beherrschte er sich, zügelte das Gefühl. Er biss die Zähne zusammen, wartete einen Augenblick, spürte das Blut durch seine Adern rauschen. Er hatte sich den ganzen Abend über immer wieder gewarnt, dass er damit nicht rechnen konnte - dass bei Portia nicht immer alles geradeaus und einfach war.
    Und doch war sie hier.
    Er konnte es nicht wirklich begreifen - beinahe war er außer Atem. Er holte tief Luft, blies sie langsam wieder aus, mahnte sich, nicht zu viel in die Tatsache hineinzulesen, dass sie da war. Das hier war eindeutig nicht der richtige Augenblick, um sich von seinen Instinkten beherrschen zu lassen und einfach zuzupacken.
    Es musste sie Mut gekostet haben, in sein Bett zu kommen.
    Sie kannte ihn - keine andere Frau, mit der er im Bett gewesen war, hatte ihn so gut gekannt wie sie. Sie kannte seinen Charakter, sein Wesen - wusste, wie er als Ehemann sein würde. Oder konnte es recht gut einschätzen.
    Er hatte sich einverstanden erklärt, ihr alles beizubringen und zu zeigen, was sie wissen wollte; sie hatten nie von mehr gesprochen. Von etwas, das bindender war. Egal, sie würde gesehen haben, dass, indem sie zu ihm ging - indem sie sein Angebot annahm, sie in die Freuden der Intimität einzuweihen -, sie einiges riskierte; sie vertraute ihm mehr an als bloß ihre Jungfräulichkeit.
    Ihre Unabhängigkeit war einer ihrer wesentlichen Züge, dessen, was und wer sie war; um etwas so Wichtiges von sich selbst in die Waagschale zu werfen, benötigte man genau den Wagemut, den sie so

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