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Verfuehrt zur Liebe

Titel: Verfuehrt zur Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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bremsen wollte - wozu ihn seine alten Instinkte eigentlich drängten. Andere Instinkte beharrten darauf, dass er auf keinen Fall lockerlassen, sondern zupacken und sie für sich vereinnahmen sollte.
    Er hatte von Anfang an erkannt, er musste erreichen, dass sie ihm genug vertraute, um ihn als Ehemann zu akzeptieren -was keine einfache Aufgabe war. Und das vor dem Hintergrund des Scheiterns von Henrys und Kittys Ehe zu schaffen, war noch schwieriger als ohnehin schon. Es zwang ihn dazu, andere Dinge in Erwägung zu ziehen, Aspekte zu berücksichtigen und mit einzubeziehen, Gefühle und Erwartungen einzuordnen, die er anderenfalls als gegeben vorausgesetzt hätte.
    Wie zum Beispiel die Tatsache, dass er Portia vollkommen vertraute, absolut und ohne jeden Zweifel - und weshalb. Weshalb die Vorstellung, sie könnte sich in eine zweite Kitty verwandeln, so absurd war, dass er gelacht hatte.
    Ihre Charakterstärke - dieses Rückgrat aus Stahl, das er von seinen Schwestern kannte und schon vor langer Zeit auch bei ihr bemerkt hatte - würde das einfach nicht zulassen. Darin kannte er sie vielleicht besser als sie sich selbst.
    Er hatte unerschütterliches Vertrauen in ihre innere Stärke.
    Auch wenn das keine Eigenschaft war, die er früher als unverzichtbar bei seiner Ehefrau angesehen hätte.
    Jetzt erst begriff er, wie kostbar sie war.
    Erkannte, dass sie half, den tief verborgenen Teil in ihm zum Verstummen zu bringen, der immer noch und trotz seines Entschlusses und seines festen Willens vor einer Bindung und der mit der Achilles-Ferse der Cynsters einhergehenden Verwundbarkeit zurückscheute. Denn für sie gehörten tiefe Gefühle, ja Liebe, unverzichtbar zu einer Ehe.
    Sie hatten die Gärten erreicht und den mit Glyzinien überrankten Weg zum Haus, das vor ihnen aufragte.
    Er legte ihr seine Hand auf den Ärmel und verlangsamte seine Schritte. Sie blieb stehen und schaute ihn an. Einen Finger ließ er zu ihrer Hand gleiten, verschränkte sie mit seiner und sah ihr tief in die dunklen Augen.
    »Eines werde ich dir versprechen.« Er hob ihre Hand, drückte einen Kuss in die Handfläche, hielt ihren Blick die ganze Zeit. »Ich werde dir niemals wehtun. In keiner Weise.«
    Sie blinzelte nicht, bewegte sich nicht; einen langen Augenblick standen sie einfach so da, Auge in Auge. Dann atmete sie ein, nickte.
    Mit ihrer Hand auf seinem Arm drehte er sich zum Haus um.
    Es war wirklich ihre Entscheidung; sie war erleichtert, dass er das ebenso sah und akzeptierte.
    Auf der anderen Seite war sie sich nicht wirklich sicher, wie sie die für ihn so uncharakteristische Großzügigkeit bewerten sollte. Uncharakteristisch war sie unbestreitbar, denn er begehrte sie - da sie wusste, dass sich unter der dünnen Lackschicht seiner eleganten Erscheinung ein zur Not rücksichtsloser Anführer verbarg, brauchte Portia eine Erklärung für seine Zurückhaltung, seine Geduld.
    Später am Abend stand sie an ihrem Fenster und überlegte, was es sein könnte und inwieweit es ihre Entscheidung beeinflusste.
    Während der halben Stunde im Empfangssalon hatte Simon einen Augenblick gefunden, in dem er ihr so leise, dass nur sie ihn verstehen konnte, beschrieben hatte, wo genau sich sein Schlafzimmer befand, nur für den Fall, dass sie es wissen wollte. Wenn sie der Ansicht gewesen wäre, dass er sie bedrängte, hätte sie ihm ihr Missfallen zu verstehen gegeben, aber ein Blick in seine Augen hatte bestätigt, dass er mit sich selbst darum kämpfte, genau das nicht zu tun und nicht weiter zu gehen.
    Sie nickte kaum merklich, dann waren andere hinzugekommen, und sie waren nicht länger ungestört. Nichtsdestotrotz konnte sie insgeheim den Verdacht nicht abschütteln, dass er auf ein Zeichen von ihr wartete.
    Während des Dinners beobachtete sie ihn verstohlen von ihrem Platz auf der anderen Tischseite aus. Wenn die übrigen Gäste sich nicht so um die Unterhaltung bei Tisch bemüht hätten, nicht so damit beschäftigt gewesen wären, sie in sicheren Bahnen zu halten, wäre es gewiss jemandem aufgefallen.
    Kitty war zum ersten Mal nützlich gewesen; natürlich nicht absichtlich. Sie hatte sich wieder auf ihre frühere Rolle verlegt, aber diesmal mit noch mehr Dramatik. An diesem Abend war sie eine Dame, der schlimmstes Unrecht getan worden war, die aber dennoch entschlossen war, heldenhaft den Kopf hoch zu tragen, trotz der Steine, mit denen auf sie geworfen wurde, und der Pfeile, die auf sie abgeschossen wurden. Eigentlich müssten es alle ja

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