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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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an seine Kunden verkauft; manchmal holt auch Master Moffat die verkaufte Ware mit einem Fuhrwerk und liefert sie auf dem Rückweg bei dem jeweiligen Käufer ab.“
    Ebony furchte die Stirn und wechselte einen Blick mit Meg. „Die Waren werden also von Dumfries nach Castle Kells gebracht, von dort abgeholt und an die Käufer verteilt. Seltsam. Wieso lagert Master Moffat die Waren nicht in seinem eigenen Keller?“
    „Na ja, ich schätze er hat nicht genügend Platz, weil er in seinem Keller doch all die Weinfässer lagert, Mylady. Und er hat einmal gesagt, die Burg ist ein besserer Ort, weil Sir Joseph die Waren verkauft.“
    „Weißt du, wer die Käufer sind?“ fragte Meg.
    Geordie schüttelte den Kopf. „Nein! Ich bringe die Sachen nur und hole sie wieder ab, mehr nicht. Master Moffat bringt ja auch Wein und Getreide. Und ich rudere die Fässer und Säcke über den See.“
    „Aber es gibt kaum noch Getreide nach den Missernten der letzten Jahre“, sagte Meg. „Wo kauft er denn das Getreide?“
    „Er lässt es mit Schiffen aus fremden Ländern kommen, wo es keine Überschwemmungen gegeben hat, dann wird es bei Sir Joseph gelagert, bis die Preise steigen. Und dann verkauft er es an Leute, die den hohen Preis zahlen können.“ Geordie feixte in unschuldiger Einfalt. „Euer Vater war ein listiger Mann.“
    „Und ich“, sagte Meg schuldbewusst, „habe nie danach gefragt, wieso wir keine Not litten, woher das Getreide kommt, wohin es geht. Wie gedankenlos von mir.“
    „Aber das ist doch die Aufgabe des Gutsverwalters, Mistress. Er führt die Bücher über alles.“
    „Er und Master Moffat führten gemeinsam die Bücher, nehme ich an.“
    „Na ja“, meinte Geordie und hoffte, ihre Stimmung ein wenig aufzuhellen. „Ich weiß nur, dass Euer Vater nicht viel mit Zahlen und schriftlichen Aufzeichnungen zu tun haben wollte. Er konnte genauso wenig lesen und schreiben wie ich. Deshalb hat er das alles Master Moffat überlassen.“
    „Wie bitte?“
hauchte Ebony ungläubig.
    Für Meg war die Auskunft nichts Neues, ohne Ebony dies je wissen zu lassen, und auch jetzt hatte sie nicht den Wunsch, die Unwissenheit ihres Vaters auf diesem Gebiet vor seinem Holzfäller auszubreiten. „Danke, Geordie. Ich freue mich für dich, dass du ein nettes Mädchen hast.“ Sie schenkte ihm ein süßes Lächeln. „Grüß deine Mama von mir. Ich sorge dafür, dass ihr bald wieder einen Sack Getreide bekommt.“
    „Vielen Dank, Mistress.“ Verlegen trat er von einem Fuß auf den anderen, strich sich eine blonde Locke aus der Stirn, dann nahm er die Axt wieder auf.
    An der sonnenwarmen Mauer des Küchenhauses um die Ecke des Holzplatzes blieben die Frauen stehen; ein ganzer Berg Fragen türmte sich nach diesem aufschlussreichen Gespräch mit Geordie vor ihnen auf. „Also gut“, meinte Meg und spielte nervös mit dem Ende ihres langen Zopfes. „Es ist ein Schock für dich, aber Vater wollte nicht, dass jemand davon erfährt. Deshalb hat er sich immer geweigert, einen Lehrer für Sam zu nehmen, genau wie damals bei Robbie und mir. Er sagte immer, Bildung sei unwichtig, dabei weiß ich, dass er sich eigentlich nur schämte, nicht lesen und schreiben zu können.“
    „Aber das ist doch nicht wichtig, Meg. Viele Männer können nicht lesen und schreiben. Wichtig ist lediglich, dass dadurch Davys Rolle bei diesen unsauberen Geschäften eine ganz andere Bedeutung zukommt, weil er, wie ich vermute, die Rechnungen für deinen Vater geschrieben hat. Wir müssen alle Unterlagen finden und prüfen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dein Vater gar nicht wusste, unter welche Dokumente er sein Siegel setzte. Möglicherweise wurden in seinem Namen Fälschungen begangen. Davy könnte in alle möglichen unsauberen Geschäfte verwickelt gewesen sein. Wo sagst du, befindet sich seine Dokumentenkassette?“
    „Sie ist immer noch im Söller versteckt, wo die Soldaten jetzt übernachten.“
    „Dann müssen die Soldaten den Söller räumen, damit wir ungestört danach suchen können.“
    Doch dies war schwieriger, als sie angenommen hatten. Die vierundzwanzig Männer, die ständig Wache hielten, schliefen in mehreren Schichten tagsüber, und die Frauen hatten nicht die Absicht, die splitternackten Kerle aus den Betten zu werfen, um ihre Suche zu beginnen. Ebony, die den dringenden Wunsch verspürte, bei Meg etwas gutzumachen, nachdem sie darin versagt hatte, Davys Unterstützung zu gewinnen, machte sich auf die Suche nach Master Leyland,

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