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Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Verführung auf Burg Kells (German Edition)

Titel: Verführung auf Burg Kells (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Landon
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Absicht. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir nun auch noch unseren guten Ruf verteidigen müssen.“ Vor ihnen stiegen Bruder Walter, Jungfer Janet und Biddie die Steinstufen zur Halle hinauf. „Meg, was bringt eigentlich Geordie Boyd jede Woche mit dem Boot ans andere Seeufer?“ fragte Ebony.
    Meg stutzte. „Gar nichts. Warum fragst du?“
    „Und warum rudert er über den See?“
    „Er holt Geld aus Verkäufen und die fälligen Pachtzahlungen ab. Vater sagte immer, Geldtransporte sind zu Wasser sicherer und schneller als über Land. Auf dem See drohen keine Überfälle.“
    „Und wo holt er das Geld ab?“
    „Von einer Sammelstelle im Haus eines Pächters. Aber warum stellst du all diese Fragen über Geordie?“
    „Und wer hat ihn heute früh losgeschickt?“
    „Niemand. Warum, Ebbie?“
    „Weil ich sein Boot im Morgengrauen draußen auf dem See gesehen habe. „
    Meg blieb stehen. „Ich habe ihn nicht losgeschickt.“
    „Wer dann?“
    Mit einem abwesenden Blick und einem Achselzucken biss Meg sich auf die Unterlippe, bevor sie fragte: „Wo kann er wohl sein? Meinst du, wir treffen ihn auf dem Holzplatz?“
    Geordie Boyd stand breitbeinig mit nacktem Oberkörper vor dem Hackstock. Die mächtige Axt in seinen kraftvollen Pranken sauste durch die Luft und spaltete einen riesigen Klotz in zwei Hälften. Die Wangen seines markant geschnittenen Gesichts waren mit dunklen Bartstoppeln bedeckt, unter der schweißglänzenden gebräunten Haut seiner breiten Schultern wölbten sich kraftvolle Muskelpakete. Der Prachtkerl war Anfang zwanzig, konnte seine Zuneigung zu Meg nicht verhehlen und lehnte nun die Axt mit einem breiten Lächeln gegen den Hackstock. „Mylady?“ grüßte er freundlich. „Mistress Meg?“
    Meg kam umgehend zur Sache. „Geordie, wer hat dich heute früh auf den See hinausgeschickt?“
    Er blinzelte verdutzt, dann funkelten seine Augen heiter. „Seltsam, Mistress. Die gleiche Frage wurde mir vorhin schon einmal gestellt. Ist etwas nicht in Ordnung?“
    Ebony hatte guten Grund nachzufragen. „Wer hat das denn noch wissen wollen, Geordie?“
    „Master Leyland“, antwortete er. „Aber ich habe ihm gesagt, dass ich in der Nacht bei meinem Mädchen war und bei Tagesanbruch zurückgerudert bin.“
    „Stimmt das?“
    „Nicht ganz“, erwiderte er und lächelte verlegen. „Master Moffat wollte nicht, dass ich darüber spreche, wo ich war.“ Geordie war kein Meister der Verstellung.
    Meg schlug einen einschmeichelnden Ton an. „Aber uns kannst du es ruhig sagen, Geordie, weil du meinem Vater immer treu gedient hast. Hat Master Moffat dich losgeschickt, um Sir Josephs Geld zu holen?“
    „Nein, Mistress. Das wollte er selbst auf seinem Heimweg heute besorgen. Diesmal habe ich Sachen rübergerudert, nichts abgeholt.“
    „Welche Sachen?“
    „Ach, eine ganze Bootsladung, Mistress. Waffen, Rüstungen. Getreidesäcke. Das Boot lag so tief im Wasser, dass ich schon Angst hatte, es sinkt.“
    „Waffen?
Bist du sicher?“
    „Ja, ganz sicher. Das Zeug war verpackt, aber ich weiß, wie Rüstungen und Waffen sich anfühlen, auch wenn sie in Säcke gepackt sind. Er versteckt sie im Getreidespeicher. Morgen bringe ich eine zweite Ladung rüber.“
    „Auch Getreide?“
    „Ja. Master Moffat bekommt einen guten Preis dafür, Mistress. Der Sack kostet zehnmal mehr als noch vor einem Jahr, müsst Ihr wissen. Ich habe meiner Mama einen Sack gebracht. Heute Abend gibt es frisches Brot bei uns.“ Er zwinkerte den beiden Damen zu und kam sich sehr schlau vor.
    „Wer hat denn den Schlüssel zum Getreidespeicher jetzt, Geordie?“ fragte Ebony.
    „Der Gutsverwalter, Mylady. Er muss morgen früh für mich aufschließen, damit ich die nächste Ladung rüberbringen kann.“
    „Verstehe. Weiß sonst noch jemand davon?“
    „Aber nein!“ sagte er stolz. „Ich brauch niemand, Mylady. Ich schaffe das ganz gut allein. Das meiste habe ich ja auch allein rübergerudert.“
    „Moment mal“, meinte Ebony. „Ich kann dir nicht ganz folgen, Geordie.
Du
hast es hierher gebracht? Woher denn?“
    Der stramme Bursche lachte. „Na ja, ich denke, ich darf es Euch sagen, da Sir Joseph es nicht mehr hören kann. Das waren Rüstungen und Waffen, die Master Moffat auf Schiffen aus Italien und Spanien herbringen ließ. Die Waren werden beim Bootsbauer Ray vorübergehend gelagert, von dort hole ich sie mit dem Boot ab und bringe sie auf die Burg, wo sie im Getreidespeicher versteckt werden. Und Sir Joseph hat die Waren

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