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Verfuehrung auf Capri

Verfuehrung auf Capri

Titel: Verfuehrung auf Capri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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vor?“
    Bevor Laura etwas erwidern konnte, hatte Stephanie Geld für den Kaffee auf den Tisch gelegt und sie mit sich gezogen.
    Einige Stunden später trank Laura in Alessandros Apartment eine Tasse Earl Grey und dachte nach. Den Tee hatte sie in der Küche gefunden, und da Alessandro keinen Tee trank, fragte sie sich, ob er wohl das Überbleibsel einer Vorgängerin war. Doch dann verdrängte sie den Gedanken energisch, wie sie es die ganze vergangene Woche immer wieder getan hatte. Statt nachzudenken, hatte sie sich auf den Moment konzentriert. Zu mehr war sie auch gar nicht in der Lage gewesen. Es war, als hätte sie innerhalb dieser Tage alles erleben und nachholen müssen, was für andere Frauen ganz selbstverständlich war.
    Sicher konnte Alessandro ebenso wie sie kaum glauben, was geschehen war. Und obwohl er und sie aus so völlig verschiedenen Welten kamen, hatte es funktioniert – weil sie um sich eine Art Kokon gesponnen hatten. Doch würde es hier, sozusagen in der Wirklichkeit, auch funktionieren?
    Laura gab sich einen Ruck und schüttelte den Kopf, um auch diese unliebsamen Grübeleien zu beenden. Sie würde so weitermachen wie bisher, einfach jeden einzelnen, kostbaren Tag genießen, solange dieses unfassbare Glück anhielt.
    Zumindest hatte sie sich auf Alessandros Rückkehr vorbereitet. Der Friseur- und Schönheitssalon, in den Stephanie mit ihr gegangen war, hatte wahre Wunder vollbracht. Und jetzt saß Laura auf dem weißen Ledersofa und wartete – in einem körperumspielenden Pyjama aus jadegrüner Seide, der sich ebenso toll anfühlte, wie er aussah.
    Hoffentlich findet Alessandro das auch, dachte sie und wurde beim bloßen Gedanken an ihn wie immer von einem warmen Gefühl erfüllt.
    Das Telefon auf dem Tisch neben ihr klingelte. Das musste Alessandro sein. Laura nahm den Hörer ab und sagte erfreut: „Hallo, wie läuft es?“
    „Signorina Viale?“, fragte eine ihr unbekannte Stimme.
    „Wie bitte?“
    „Spreche ich mit Laura Stowe-Viale, Tomaso Viales Enkelin?“, fragte der Unbekannte mit italienischem Akzent.
    Laura runzelte verwundert die Stirn. „Ja“, erwiderte sie. „Wer sind Sie denn?“
    Am anderen Ende der Leitung wurde aufgelegt. Verwirrt blickte sie den Hörer an, dann legte auch sie auf. In diesem Moment hörte sie ein Geräusch im Flur. Alessandro!
    Er kam ins Zimmer, warf seine Aktentasche zur Seite und hob Laura anscheinend mühelos hoch.
    „Hast du mich vermisst?“, fragte er und lächelte verschmitzt.
    Statt einer Antwort presste Laura den Mund auf seinen, während er sie ins Schlafzimmer trug und mit ihr aufs Bett sank.
    „ Dio, der perfekte Tagesausklang. Was könnte ich mir mehr wünschen?“, sagte Alessandro zufrieden. Zärtlich und mit funkelnden Augen sah er sie an.
    Laura erwiderte seinen Blick, während ein tiefes Glücksgefühl sie durchströmte. Als er sie zu küssen begann, schmolz sie dahin. Denn in Alessandros Armen vergaß sie all ihre Zweifel und quälenden Grübeleien. Was genau mit ihr geschah, wusste sie nicht, und sie wollte es auch gar nicht wissen. Laura wusste lediglich, dass sie glücklich sein würde, solange sie hier war und Alessandro sie begehrte. Das genügte. Und niemand konnte es ihr wegnehmen.
    Laura betrachtete den berüchtigten Straßenverkehr von Rom durch die getönten Fenster des Wagens. Der Fahrer brachte sie zu dem Restaurant, in dem sie sich mit Alessandro zum Mittagessen traf.
    Er hatte sie früh am Morgen mit einem Kuss geweckt und sich entschuldigt: „Ich muss leider schon los, weil heute eine Sitzung mit dem gesamten Vorstand stattfindet. Aber heute Mittag habe ich Zeit und werde dich abholen lassen, damit wir zusammen essen können.“
    Voller Vorfreude lehnte Laura sich zurück und überprüfte noch einmal ihr Gesicht im Taschenspiegel. Langsam wurde sie routiniert darin, sich zu frisieren und zu schminken. Als sie sich nun kritisch betrachtete, versuchte sie eine Ähnlichkeit mit ihrer Mutter zu entdecken, die mit ihren großen, vertrauensvollen Augen auf eine verletzliche, feminine Art sehr hübsch gewesen war. Ein leichtes Opfer für einen routinierten Schürzenjäger wie ihren Vater.
    Nein, dachte sie dann energisch. Ich will nicht an ihn denken und daran, was er meiner Mutter angetan hat. Er ist tot, und es ist ohnehin zu spät. Ich sollte lieber dankbar dafür sein, dass ich nicht so gutgläubig und naiv bin wie meine Mutter.
    Ihr Gesicht wurde weich, als sie daran dachte, dass Alessandro ganz anders war als ihr

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