Verfuehrung Auf Hoher See
wütend und frustriert. „Denk an unser Abkommen, Selina. Vergiss nicht, dass du als meine Geliebte hier bist“, erinnerte er sie und betrachtete sie dabei besitzergreifend.
Stolz stand sie da, die Hände zu Fäusten geballt, das Haar fiel ihr ungebändigt über die Schultern, die rosigen Spitzen ihrer Brüste waren immer noch hart von seinen Küssen.
„Spielchen mit mir zu treiben hilft dir nicht weiter. Du schläfst bei mir im Bett, bis ich mich anders entscheide.“ Wieso bestand er darauf? Eigentlich schlief er doch viel lieber allein. Seit Jahren hatte er keine ganze Nacht mehr mit einer Frau verbracht … seit damals mit Selina.
Resigniert gab Selina nach. „Na gut.“ Rion war ein arroganter Kerl, und sie war zu erschöpft, um sich mit ihm auseinanderzusetzen. Wozu auch? Er würde doch tun, was er wollte. Wie immer. Geschäftlich und privat. Gerissen und brutal, wie er vorging, setzte er sich stets durch. Sie bedeutete ihm nichts. Für ihn war sie nur eine von vielen Frauen, mit denen er schlief. Das durfte sie nicht vergessen.
Resigniert trat sie ans Bett, legte sich hin und zog sich die Decke bis ans Kinn.
Komisch. Selina hatte kampflos nachgegeben. Einfach so. Verblüfft stand Rion da und verfolgte, wie sie sich zudeckte. Sollte er jetzt zufrieden sein oder sich ärgern? Wieso reagierte sie immer ganz anders, als er erwartete? Ach was! Das Bett lockte. Er legte sich zu ihr und zog sie an sich.
Sie wehrte sich nicht.
„Wie wär’s mit einem Gutenachtkuss?“, fragte er sinnlich und beugte sich über sie.
Sie blickte Rion an. Was er wollte, war eindeutig. Unwillkürlich gähnte sie.
Ein klassischer Liebestöter.
Rion lächelte ironisch. Selina war so wunderschön, so unerhört weiblich. Und todmüde, wie er verspätet feststellte. Wieder regten sich bei ihm Schuldgefühle. Natürlich könnte er sie dazu bringen, mit ihm zu schlafen, aber so selbstsüchtig war er nun auch wieder nicht.
Während Selina vor der Abfahrt telefonierte, war Anna bei ihm erschienen und hatte ihm Verschiedenes anvertraut: Als Selina vom nahenden Ende ihres Großvaters erfuhr, hätte sie alles stehen und liegen lassen, um nach Griechenland zu fliegen. Zwei Tage lang wäre sie praktisch nicht von Stakis’ Bett gewichen, bis er die Augen für immer geschlossen hatte. Danach hätte sie die Beerdigung und die Trauerfeier organisiert, die Familie und alle anderen angerufen. Am Tag der Beerdigung hätte sie sich von morgens bis abends tapfer geschlagen, wäre die perfekte Gastgeberin gewesen …
Na ja, vielleicht war es doch vernünftiger, sich mit einem Kuss auf die Stirn zu begnügen.
„Du bist müde, Selina“, sagte Rion leise. „Schlaf jetzt.“
Dazu bedurfte es keiner Aufforderung mehr. Selina seufzte tief und war in Sekundenschnelle eingenickt.
Dafür brauchte er umso länger, ehe auch er zur Ruhe kam. Sie bewegte sich rastlos im Schlaf, und irgendwann landete ihr Kopf auf seiner Brust, ein Arm auf seinem Bauch. Ihr Busen presste sich an seine Seite, ihr Atem kitzelte die Härchen auf seiner Brust, und wenn sie die Hand noch ein kleines bisschen tiefer schob, konnte er für nichts mehr garantieren …
6. KAPITEL
Als Selina sich rührte, war Rion sofort hellwach. Er lag ganz still, sein Atem bewegte ihr Haar leicht, und ihr Kopf lag immer noch an seiner Brust. Doch jetzt ruhte ihre Hand an seiner Schulter. Dafür hatte Selina ein Bein zwischen seine Schenkel geschoben und ihn so aus dem Schlaf gerissen … auf mehr als eine Weise. Dennoch schien sie fest zu schlummern, während er bereits wieder erregt war.
Probeweise ließ Rion einen Finger über ihren Rücken gleiten und streichelte ihren knackigen Po. Er fühlte sich warm und weich an, die Haut so seidig zart …
Ein Mann konnte nur ein gewisses Maß an Frustration ertragen. Doch ehe Rion zur Tat schreiten konnte, spürte er Selinas Lippen auf der Brust. Sie liebkoste seine Brustwarzen, bis sie hart wurden, ließ die Hand zu seinem Rücken und tiefer gleiten …
In ihrer kurzen Ehe hatte Selina ihn stürmisch umarmt und geküsst, wenn er nach Hause gekommen war. Und wenn er sie geliebt hatte, war sie unglaublich hingebungsvoll, wenn auch etwas scheu gewesen. Die Initiative hatte sie nie ergriffen.
Er unterdrückte ein Stöhnen und wartete, was sie tun würde.
Schläfrig öffnete Selina die Augen, weil etwas sie am Rücken kitzelte. Dann bemerkte sie Rion, reckte sich sinnlich auf ihm … und spürte seine Erregung. Verträumt küsste sie ihn auf die
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