Verfuehrung auf Italienisch
Abwechslung und kaum Kontakt, vor allem, da ich häufig geschäftlich unterwegs bin.
Und dies ist ein weiterer Grund meines Besuches, wie ich bereits zu Signora Andreati sagte.
Ich würde Sie beide morgen Abend gerne als meine Gäste in der Villa Minerva begrüßen dürfen."
"Natürlich habe ich dem Marchese gesagt, dass wir die Einladung sehr gern anne hmen, ist es nicht so, mia cara?" Clare legte ihr crostini unberührt wieder ab. Nein, dachte sie wütend, es ist keineswegs so. Und Guido Bartaldi wusste genau, dass sie lieber in einen Fluss voller Krokodile springen würde, als in seinem Haus zu Abend zu essen. Ich werde eine andere Verabredung vorschützen. Oder Kopfschmerzen. Oder am besten einen Hirntumor! Laut sagte sie jedoch: "Vielen Dank."
"Sie erweisen mir eine Ehre", sagte er höflich, dann wandte er seine gesamte Aufmerksamkeit Violetta zu, die diese in vollen Zügen auskostete.
Clare saß steif in ihrem Stuhl und klammerte sich an ihr Longdrink- Glas, als sei es der Seidenfaden, an dem ihr Leben hing. Denn plötzlich kroch ihr wieder die Angst über den Rücken. Dass er sich um ihr Wohlergehen kümmerte, war nur ein Vorwand. Auch ihr Regenmantel war ihm völlig gleichgültig. Heute in Barezzo hatte sie die Macht dieses Mannes zu spüren bekommen, und sie hatte es gewagt, sich gegen ihn und seine Macht aufzulehnen. Gemessen an seinem Gesamtvermögen konnten die Geldscheine in diesem Umschlag nicht mehr als die wöchentliche Portokasse gewesen sein, das bedeutete allerdings nicht, dass er es amüsant gefunden hatte zu beobachten, wie es ihm in kleinen Schnipseln ins Gesicht geworfen wurde. Heute Vormittag war ihr das wie eine großartige Vorstellung vorgekommen, doch jetzt hatte sie das Gefühl, dass sie diese Tat noch bereuen würde. Er war nicht der Mann, der sich so etwas gefallen ließ - schon gar nicht von einer Frau. Etwas sagte ihr, dass sich unter diesem sanften Lächeln und der erlesenen Eleganz eiskalter Stahl verbarg.
Und unter diesem Stahl lag höchstwahrscheinlich ungezügelte Wildheit. Sie konnte nur hoffen, dass sie es nur mit dem Stahl zu tun haben würde.
Angelina erschien kurz auf der Terrasse. "Signora, ein Anruf für Sie. Signore Caprani."
"Ich komme sofort." Violetta erhob sich, doch als Guido Bartaldi ebenfalls aufstehen wollte, legte sie ihm die Hand auf die Schulter.
"Nein, bleiben Sie nur, es wird bestimmt nicht lange dauern. Clare wird Ihnen gern solange Gesellschaft leisten." Trotzdem stand er auf.
"Leider habe ich auch Verpflichtungen." Sein Bedauern klang nahezu echt. "Mein Onkel aus Venedig wird heute Abend bei uns erwartet, ich muss zurück. Aber wir sehen uns ja morgen", er drehte sich zu Clare, "in meiner eigenen kleinen Welt. Arrivederci."
Er küsste Violetta die Hand. "Bis morgen also."
Während Violetta ins Haus davonschwebte, starrte Clare den Marchese feindselig an.
"Per Dio." Seine Lippen verzogen sich. "Wenn ich zum Dinner bleiben würde, würde ich einen Vorkoster für mein Essen verlangen."
"Was soll das alles?" fragte sie rau. "Was wollen Sie eigentlich?"
"Seien Sie versichert, sobald ich es selbst weiß, werden Sie die Erste sein, die es erfährt. Und jetzt sollten Sie mir eine gute Nacht wünschen."
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie aus dem Sessel hochgezogen. Er neigte den Kopf und ließ seinen Blick über ihr Gesicht wandern, der schließlich auf ihren Lippen haften blieb.
"Nein", hauchte sie.
Er lachte leise. Mit den Fingern strich er ihr sanft über die Wange, dann zeichnete er die Konturen ihrer Lippen nach. Atemlos ließ Clare es geschehen. Die Berührung schien sie zu verbrennen. Er streichelte sanft ihren Hals, hinunter bis zum Rand des Kleidausschnitts, ließ die Finger daruntergleiten und schob den luftigen Stoff zur Seite. Entblößte ihren Nacken. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut, dann seine Lippen, die, Schmetterlingsflügeln gleich, über ihre Halsbeuge glitten.
"Sie sind die Versuchung selbst, signorina", flüsterte er. Und dann war sie wieder frei, ihr Kleid saß wieder dort, wo es sitzen sollte, und bevor sie einen Ton herausbrachte, war Guido Bartaldi bereits im Dämmerlicht in den Garten verschwunden. Als Violetta auf die Terrasse zurückkam, stand Clare immer noch regungslos da.
"Oh, ist der Marchese schon gegangen? Wie bedauerlich." Violetta seufzte. "Manchmal wünsche ich mir, ich wäre zwanzig Jahre jünger. Aber setz dich doch, cara. Angelina wird unsere Drinks nachfüllen."
Clare setzte
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