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Verfuehrung auf Probe

Verfuehrung auf Probe

Titel: Verfuehrung auf Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Nimou
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Hand.
    „Alles wird gut“, wiederholt er andauernd. „Alles wird gut …“
    Warum höre ich diesen Satz seit ein paar Tagen dauernd? Und warum ist mir trotzdem kotzübel. Mit aller Kraft, die ich in meinem Zustand aufwenden kann, verhindere ich, dass die Schlaftabletten meinen Körper verlassen. Dann sinke ich langsam in den Sitz. Das letzte, was ich von dem Flug mitbekomme ist, dass wir Business Class fliegen. Dann hat mich das Land der Träume.
     
    Als ich aufwache, liege ich auf der Rückbank eines Mietwagens. Draußen ist es stockdunkel. Verschlafen setze ich mich auf und wische ein Guckloch in die beschlagene Scheibe. Und erblicke eine tief verschneite Winterlandschaft.
    „Wo sind wir, Eric?“
    „Hast du Durst.“
    Ich weiß zwar nicht, was das für eine Antwort auf meine Frage sein soll, aber Eric hält mir eine Flasche Wasser hin, die ich gern an mich nehme, denn ich fühle mich, als hätte ich eine Wüste durchquert.
    „Was zum Teufel machen wir in dieser verschneiten Einöde?“
    „Ferien“, antwortet Eric vergnügt.

Kapitel 9
    Ferien? Mein Auftraggeber will mit mir zusammen Ferien machen? Darauf einen Schluck Wasser aus der Plastikflasche. Es wird allerdings mehr als ein Schluck. Ich saufe wie eine Bergziege. Das muss die trockene Luft im Flugzeug gewesen sein.
    „Verrate mir endlich, wo wir sind, Eric. Ich habe ein Recht darauf, meinen Aufenthaltsort zu kennen.“ Ich presse mir die Nase an der Scheibe platt, sehe aber nichts. Es ist stockdunkel. Nicht mal Straßenlaternen sind da. Oder Lichter von Häusern. In welche Einsamkeit schleppt er mich? Und warum wirklich? Ferien – das glaubt doch kein Mensch!
    „Wir sind gleich da“, murmelt Eric.
    Ich habe das Bedürfnis, ihm eine zu klatschen. „Was soll denn diese Geheimniskrämerei? Das kommt einer Entführung nahe. Fehlt bloß noch, dass du mich fesselst und knebelst.“
    „Möchtest du?“
    Ich verdrehe die Augen und versuche noch einmal, irgendetwas da draußen in der Finsternis zu erkennen. Irgendwie klingt das Auto komisch. Als würde es gar nicht über Asphalt fahren. Weiß der Teufel, wo wir hier sind. Den beschlagenen Fensterscheiben nach zu urteilen befinden wir uns am Nordpol.
    „Wie wäre es, wenn du das Radio anmachen würdest, Eric? Es ist so verdammt still hier. Abgesehen von dem Lärm, den das Auto macht.“
    „Das Bollern liegt am Untergrund.“
    „Ach was. Was ist das: Schotter? Mach das Radio an, damit der Lärm erträglich wird. Ich hätte wirklich Lust auf ein wenig Musik.“
    „Wenn ich das Radio anstelle, erkennst du, in welchem Land wir sind.“
    „Dann wähl einen britischen Militärsender aus. Die gibt es doch überall.“
    „Den müsste ich suchen. Ich weiß nicht …“
    „… wie das geht“, vervollständige ich seinen Satz. Und das glaube ich ihm aufs Wort. Er hat ja nicht mal sein eigenes Autoradio im Griff. Ich gebe es auf und lehne mich zurück. Vielleicht kann ich noch ein wenig schlafen. Dunkel genug ist es hier. Doch dann tauchen in der Ferne Lichter auf. Straßenlaternen und vereinzelt beleuchtete Fenster. Und dann sehe ich, warum dieser Wagen so merkwürdig klingt. Wir fahren auf Eis und Schnee. Anscheinend lag ich mit dem Nordpol gar nicht so verkehrt.
    Schlagartig bricht die Angst um mein Leben wieder aus mir heraus. Ich weiß auch gar nicht, warum ich die ganze Zeit über so ruhig sein konnte. Wahrscheinlich waren es die Nachwirkungen der Schlaftabletten. Ich presse mich in den Sitz, stemme meine Füße gegen die beiden vorderen Sitze. Der Schweiß bricht mir aus und ich reiße mir diese Wollmütze vom Kopf und löse den Schal, der mich zu erwürgen scheint. Die Handschuhe hat Eric mir anscheinend abgenommen. Voller Panik starre ich auf die weiße Winterlandschaft vor uns. Die Straße muss wahnsinnig glatt sein. Hier wird anscheinend nichts geräumt. Alles ist bedeckt mit Schnee. Auf den Dächern und auf allen möglichen Vorsprüngen liegt der Schnee meterdick. Was ich allerdings nicht kapiere, das ist der Zustand der Straßen und Gehwege. Alles ist weiß. Aber es sieht nicht flockig aus. Es ist, als seien die Böden aus dem Eis-Schnee-Gemisch gebaut.
    Plötzlich entdecke ich ein Ortseingangsschild. Das ist meine Chance. Dumm nur, dass ich nicht so besonders gut sehe. Und meine Lesebrille liegt natürlich unter meinem matratzenlosen Bett. Endlich gelingt es mir, meine Augen scharf zu stellen.
    „ Lillehammer?“, lese ich laut.
    „Bingo“, tönt Eric.
    „Schweden?“
    „Daran merkt man,

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