Verführung der Nacht (German Edition)
ich ihm sagte, dass ich auch ein Vampir werden möchte.“
Sie strahlt mich an, angesichts der Tatsache, dass sie nun für immer mit ihrem Schatz zusammen sein wird.
„ Warum heiratet ihr nicht?“, frage ich und beneide die beiden um ihr Glück.
„ Weil wir eine Blutsbindung haben. Das ist wie eine Hochzeit auf Vampirische Art.“
Klirrend fällt meine Tasse zu Boden und die Scherben verteilen sich um unsere Füße, als ich erschrocken aufkeuche.
Den heißen Inhalt, der auf meine nackte Haut gespritzt ist und höllisch brennt, beachte ich gar nicht, so geschockt bin ich.
Eine Blutsbindung ist eine Hochzeit?
Ich bin also praktisch mit Kyle verheiratet?
Oh Gott…
Diese Katastrophe kann nicht noch schlimmer werden. Jetzt verstehe ich, warum er so ausgetickt ist.
Einen deutlicheren Beweis, als seinen Ausbruch, dass er nichts außer Sex von mir will, kann es gar nicht geben.
„ Alles in Ordnung?“, fragt mich meine Freundin und winkt eine Kellnerin herbei, damit diese die Scherben aufsammeln soll.
„ Ich habe eine Blutsbindung mit Kyle“, platzt es aus mir heraus und ich rieche den bitteren Geruch von Verzweiflung, der meinem Körper entströmt. Sie ist meine beste Freundin und ich hatte noch nie Geheimnisse vor ihr.
„ Er war dabei als meine Verwandlung anfing und hat mich von ihm trinken lassen. Und danach haben wir miteinander geschlafen. Unsere Verbindung ist ein totaler Unfall, Liz. Du hättest sehen müssen, wie wütend er war, als er mir davon erzählt hat. Ich hatte doch keine Ahnung. Und das Schlimme daran ist, dass ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt habe.“
Liz sieht mich mit einem Blick an, als wüsste sie genau was ich fühle während sie meine Hand mitfühlend streichelt.
„ Und du bist der Meinung er liebt dich nicht?“, fragst sie vorsichtig und ich nicke.
„ Hm, da habe ich aber einen ganz anderen Eindruck bekommen“, fährt sie fort und runzelt die Stirn.
„ Als er erfahren hat, dass du meinetwegen umgekippt bist, hat er mich total zur Sau gemacht. Ich dachte, er reißt mir jeden Moment den Kopf ab.“
Und als ich sie ungläubig angucke, öffnet sie ihren Geist und lässt mich in ihre Erinnerung blicken.
Ich sehe mich selbst, wie ich auf dem Boden liege, leichenblass, und wie Kyle meinen Kopf hoch hält und sein schwarzes T-Shirt darunter schiebt.
Verdammt, musstest du unbedingt jetzt mit dieser Nachricht rausplatzen? , keift er sie gerade an während Liz so aussieht, als sei sie nicht sicher, ob sie nun wütend auf Kyle oder besorgt um mich sein soll. Hol doch nächstes Mal einen Hammer, um sie damit umzuhauen, wenn du das unbedingt willst. Als wenn die Situation nicht schon schlimm genug wäre. Nein, Miss Delaney muss es ja wieder Mal übertreiben und zwingt alle dazu, zu ihren Füßen zu liegen.
Nun beruhige dich mal , sagt Liz, die sich anscheinend für die wütende Variante entschieden hat. Sie wird jedoch von ihrem Gegenüber unterbrochen.
Sie hätte ein Platzwunde am Kopf haben können!
Na und, die heilt doch wieder.
Und dann verschließt sie ihren Geist wieder und entschuldigt sich schnell, für ihren letzten Satz.
„ Ich wollte Kyle einfach nur etwas entgegen schleudern.“
Ich versichere ihr, dass es kein Problem für mich ist, da ich sie gut verstehen kann.
Ich lasse die Szene vor meinem inneren Auge noch einmal ablaufen und muss daran denken was Dana mir erzählt hat. Dass er sie verrückt gemacht hat vor Sorge um mich. Bin ich ihm vielleicht doch wichtiger als ich glaube?
„ Woher kennst du ihn eigentlich?“, fragt Liz und nimmt einen Schluck von ihrem Kaffee.
Ich habe vorhin einen neuen bestellt. Ich seufze ehe ich ihr die ganze Geschichte erzähle, vom Überfall der drei Jugendlichen bis hin zu dem Moment, wo sie in der Tür seiner luxuriösen Villa aufgetaucht ist. Liz sieht mich mit einer Mischung aus Interesse, Erstaunen und Mitgefühl an während die Kellnerin mit meiner neuen Tasse Kaffee ankommt.
„ David und Kyle sind seit 40 Jahren ziemlich gut befreundet“, sagt sie dann. „Ich habe also ziemlich schnell raus finden können, wo du steckst, nachdem ich deinen Anrufbeantworter terrorisiert habe.“
„ Es tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe“, entschuldige ich mich bei mir. „Es ist in den letzten Tagen einfach zu viel passiert…“
„ Das verstehe ich schon.“
„ Aber was zur Hölle hast du gemacht, dass ich es ganze verdammte fünf Jahre nicht bemerkt habe, dass du kein Mensch
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