Verführung der Nacht (German Edition)
Neid unglaublich süß, genau wie Eifersucht. Und beide Düfte schwängern die Luft, dass ich aufhören muss zu atmen um von diesen Gerüchen nicht erstickt zu werden.
„ Du wirst die Königin nun zu Gesicht bekommen. Und du wirst mir brav folgen oder du wirst dir wünschen, dass man dir endlich den Kopf abschlägt, um nicht mehr leiden zu müssen.“
Obwohl ich nun stärker und ausdauernder bin als ein normaler Mensch, sehe ich doch ein, dass ich gegen einen Krieger der Königin wahrscheinlich nichts ausrichten könnte. Also nicke ich und lasse mich aus der Zelle führen.
Leon läuft hinter mir während er mir sagt, welche Richtung ich gehen muss. Wenn ich weglaufen würde, hätte er mich eingeholt bevor ich wüsste, wo ich bin, da bin ich mir sicher.
Schon bald gehen wir mehrere Etagen nach oben und befinden uns in einem langen Korridor. Die Wände, die Decke und selbst der Teppichboden sind schwarz. Kerzenhalter erhellen unseren Weg, doch für meine Augen ist es helllichter Tag.
Selbst in der Dunkelheit erkenne ich jedes noch so kleine Detail. Oder sagen wir lieber, gerade wegen der Dunkelheit, erkenne ich jedes noch so kleine Detail. Während die zuckende Glühbirne in der Zelle meine Sehfähigkeit nur beeinträchtigt hat, hilft mir diese dunkle Umgebung.
Es dauert nicht lange bis wir an einer schweren und großen Doppeltür angelangt sind, wo zwei Männer stehen und mich kritisch mustern. Anders als Leon tragen sie eine schwarze Lederrüstung, die an ihnen wie eine zweite Haut sitzt. An je einer Seite tragen sie ein silbern glänzendes und blitzendes Schwert, dessen Klinge bis zu ihren Knien reicht. Vom Gesicht her könnten die beiden Zwillinge sein. Beide haben sie schulterlanges schwarzes Haar und beide haben sie graue Augen. Sie flankieren mich links und rechts als die Tür sich öffnet und ich die Königin sehe.
Als ich sie erblicke, bleibe ich erschrocken stehen und bin mir nicht genau sicher, was ich denken soll. Ich bin nicht prüde oder ähnliches, aber so etwas… nun ja, sieht man nicht alle Tage.
Der Raum ist ebenso schwarz, wie der Korridor zuvor und die einzige Lichtquelle ist eine kunstvolle Deckenbeleuchtung, die wie ein Sternenhimmel ausgebreitet ist und glitzert. Amalia liegt auf einem schwarzen Diwan und sie trägt ein rotes Kleid. Es ist ohne Träger und bis zur Hüfte eng an den Körper anliegend mit einem großzügigen Ausschnitt.
Sie hat eine traumhaft schöne Figur und ihre Haut ist schneeweiß, ihr Haar schwarz und knielang, ihre Lippen so rot wie Blut. Ihre wohlgeformten Brüste scheinen jeden Moment aus ihrem Kleid zu fallen während ihre violetten Augen mich von oben bis unten mustern. Ja, sie sind violett und auch wenn ich es nicht gerne zugebe, aber sie sind atemberaubend schön!
Amalia erinnert mich ein wenig an eine schöne und erotische Version von Schneewittchen. Und sie ist definitiv ein Grund neidisch zu sein, warum man von Gott nicht mit einem so Wahnsinns Aussehen gesegnet wurde.
Außer goldenen Kreolen an den Ohren trägt sie keinen Schmuck und der ist auch nicht nötig. Denn ihr Schmuck besteht aus ein Dutzend halbnackter Männer um sie herum. Sie alle sind nur mit einer engen schwarzen Boxershorts bekleidet und natürlich alle in einem Topzustand: Muskeln, Muskeln und noch mehr Muskeln.
Während einer ihr ein wenig Luft zu fächelt mit einem riesigen Fächer, küsst ein anderer ihre Beine und ein weiterer streichelt ihre Hüften. Einer fährt mit den Fingern durch ihr gesundes, langes Haar und ein anderer liebkost ihren Arm. Die anderen sieben Männer liegen, hocken, knien und stehen um sie herum und dekorieren sie.
Es ist ein erotisches und erregendes Bild, welches die Königin und ihre Männer mir liefern und mir läuft ein warmer Schauer über den Körper, hinunter zwischen meine Beine. Es ist doch immer wieder verblüffend wie die Lust alle anderen Gefühle einfach so ausblenden kann.
Als Amalia beginnt zu sprechen ist es, als wolle sie alle Anwesenden mit ihrer bloßen Stimme verführen.
„ Das ist also Mary, die mir einer meiner Krieger gestohlen hat“, sagt sie und ihre Hand beginnt das Haar eines Mannes zu streicheln, welcher vor ihrem Diwan liegt.
„ Ich habe ihn Euch nicht gestohlen“, erwidere ich und im nächsten Moment spüre ich etwas spitzes an meinem Rücken.
Du sprichst erst, wenn die Königin dich etwas fragt oder dir die Erlaubnis zum sprechen gibt , höre ich einen der Zwillinge sagen während die Spitze seiner Klinge
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