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Verführung der Nacht (German Edition)

Verführung der Nacht (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rome
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wie verflogen. Ich habe ihn nicht rufen hören und selbst wenn sie in der Nähe wäre, könnte er sie nicht über die Gedankensprache erreichen, weil sie ein Mensch ist.

    „ Ich bin seine menschliche Dienerin“, sagt sie locker, während sie mich weiterzieht.

    „ Seine was?“

    „ Er kann mir Nachrichten über Gedanken schicken, aber ich nicht ihm“, erklärt sie. „Die Distanz spielt dabei keine Rolle. Und er kann mich finden, egal wo ich bin. Er hat mir vor 190 Jahren das Leben gerettet und mich dann gefragt, ob ich als seine Haushälterin arbeiten möchte. Nach einer Weile wurde ich dann zu seiner menschlichen Dienerin.
    Und solange ich das bin, bin ich an das Leben von Kyle gebunden. Wenn er stirbt, sterbe ich auch. Mein Tod bedeutet jedoch nicht seinen Tod. Ich bin freiwillig seine Dienerin geworden, er hat mich noch nie zu etwas gezwungen und meine Loyalität zu ihm steht an oberster Stelle.“

    Sie sieht mich mit einem Blick an, der sagt, dass nichts auf der Welt sie dazu bringen könnte, Kyle zu verraten. Ich sehe sie nur verblüfft an und weiß nicht, was ich sagen soll.

    „ Das heißt also, dass er dir Befehle erteilen kann und dich zu Handlungen zwingen könnte?“, frage ich, da ich mir nicht sicher bin, ob ich alles verstanden habe.

    „ Ja“, antwortet sie. „Aber er hat mich noch nie zu etwas gezwungen. Ich vertraue ihm, genauso wie er mir vertraut, auch wenn er meine Seele besitzt.“

    Ihre Seele? Das hört sich an wie ein Pakt mit dem Teufel. Obwohl ich mir Kyle in der Rolle des Teufels gut vorstellen könnte.

    „ Sei ihm deswegen nicht böse, Mary“, sagt Dana. „Es war meine Entscheidung und ich bereue sie nicht.“

    Ich beschließe nichts mehr zu dem Thema zu sagen und als Dana meinen Arm loslässt stehen wir in der Küche. Und, oh Wunder, auf der Theke befindet sich eine Schüssel mit flüssiger Schokolade. Der Duft treibt mich zu dieser Köstlichkeit, ohne das ich es will, und meine Hand bewegt sich wie von selbst zum Löffel und in diesen warmen, süßen Traum.

    Als ich das letzte bisschen Schokolade aus der Schüssel löffle, kommt Kyle in die Küche. Sein Gesicht wirkt müde und seine kurzen, schwarzen Haare stehen in alle Richtungen ab, als hätte er sie sich gerauft. Ich sitze auf einem Hocker an der Theke und beobachte ihn, wie er mich ansieht und den Mund öffnet, doch nichts sagt. Im gleichen Moment verlässt Dana die Küche und schließt die Tür hinter sich.
    Während Kyle immer noch nach Worten sucht, fährt er sich mit der Hand durch das dunkle Haar und das weiße T-Shirt spannt sich über seinem Oberarm. Ich merke gar nicht, wie ich auf seine Muskeln starre und mir der Löffel aus der Hand fällt. Mit einem klirrenden Geräusch trifft er auf den Boden und mein Retter sieht mich verwundert an.
    Peinlich!

    Mary, ich glaube, dass wird nichts mehr mit dem Rundgang durch Rom , sagt er und sieht mich mit einem entschuldigenden Blick an. Ich muss unwillkürlich lächeln, weil ich es süß finde, dass es ihm so schwer fiel mir das zu sagen.

    Kyle, das macht nichts.

    Er lächelt erleichtert und küsst mich zuerst auf die Stirn, dann auf die Nase und schließlich auf den Mund. Er legt einen Arm um mich, hebt mich auf den Boden, presst mich an seinen warmen Körper und küsst mich ein weiteres Mal, diesmal inniger und tiefer. Seine Lippen sind so unglaublich weich und ich kann seine Liebe zu mir riechen. Der Duft dringt auch aus meinen Poren und umhüllt uns wie ein schwerer Mantel, benebelt meine Sinne.

    Seine Hand fährt durch mein Haar, gräbt sich darin fest und zieht meinen Kopf leicht zur Seite, sodass mein Hals frei liegt. Seine Mund löst sich von meinem und ich sehe aus den Augenwinkeln, wie er die Lippen zurück zieht und die volle Länge seiner Reißzähne entblößt. Ein erschrockener Laut dringt aus meiner Kehle, ehe er mich beißt und seine Fänge, wie ein Messer in warme Butter, in mich gleiten. Ganz sanft und ohne Schmerz.

    Es tut mir Leid, aber ich kann nicht anders , sagt er und beginnt zu schlucken.

    Es sind nicht der Hunger oder die Lust, die ihn treiben, es ist etwas anderes, welches ich nicht benennen kann. Doch ich habe keine Zeit zum Nachdenken, als heiße Wellen meinen Körper umspülen und mich zu ertränken drohen. Das ist leider der Nachteil (oder der Vorteil?) wenn man von einem Vampir gebissen wird: es bringt einen immer zum höchsten Gipfel der Lust.

    Meine Beine beginnen zu zittern, ich kralle mich an seinen breiten Schultern fest um

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