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Verführung der Nacht (German Edition)

Verführung der Nacht (German Edition)

Titel: Verführung der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rome
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eine lästige Fliege und er fliegt durch die große Halle und gegen die Wand. Selbst aus meiner Entfernung höre ich seine Knochen brechen.

    Ich will zu ihm laufen und ihm aufhelfen, der Schlampe, die erst mir und dann ihm etwas angetan hat, eigenhändig den Kopf abreißen. Doch Dorian hält mich fest und lässt mich auch nicht mehr los.

    Mary bleib hier, du kannst nicht zu ihm , sagt er mit seinem starken französischen Akzent.

    Wieso nicht?! , schreie ich ihn fast an und sehe zu, wie mein Retter sich aufrappelt und ein weiteres Mal auf die Königin zuläuft.

    Naja, eher sieht es so aus als würde er auf einmal bei ihr erscheinen, so schnell ist er.

    Weil er wütend ist und glaube mir, du hast ihn noch nie erlebt wenn er richtig wütend ist. Er könnte dich töten, einfach nur weil du ihm im Weg stehst. Wenn wir wütend sind, erwacht das rasende Tier in uns.

    Und besorgt und fasziniert schaue ich Kyle zu, wie er Amalia das Genick bricht, ihr den rechten Arm ausgekugelt und versucht, sie zu beißen. Doch sie weicht geschickt aus und schreit nicht ein einziges Mal, als würde sie die Verletzungen gar nicht wahrnehmen.
    Sie bewegt sich so erfahren und sicher, als ob sie diesen Kampf schon im Kopf auswendig könnte, als ob sie genau wüsste, was Kyle machen wird und wie sie darauf reagieren muss. Sie schleudert ihn ein weiteres Mal gegen die Wand und ihr Gelächter erfüllt den ganzen Raum.

    „ Du bist viel zu schwach um gegen mich etwas auszurichten!“, schreit sie ihn an und lacht ein weiteres Mal während er mit wildem Blick aufsteht und zu ihr springt. Das ganze Szenario wiederholt sich, doch als mein Retter das dritte Mal gegen die Wand prallt, fällt es ihm schon schwerer aufzustehen.
    Das kann so nicht weitergehen, irgendwann hat sie ihn umgebracht.

    Das kann so nicht weitergehen , sage ich zu Dorian, doch er reagiert nicht.

    Ich muss zu Amalia kommen, ich muss sie aufhalten oder sie ablenken, sodass Kyle ihr den Kopf abschlagen kann.
    Dorians Arm liegt um meiner Taille und als ich ihn zu fassen bekomme, beiße ich hinein. Er atmet erschrocken auf und stöhnt dann, versucht sich loszureißen und gleichzeitig, mir näher zu kommen. Ich schmecke sein warmes Blut und bin fast enttäuscht. Es schmeckt gut, aber es ist nicht so hinreißend wie Kyles Blut.
    Doch das, was ich mir erhofft habe, tritt ein und Dorian lässt mich los. Ich beginne zu laufen und renne genau auf Amalia und Kyle zu, die gerade dabei ist, ihm mit ihren Fingern in die Augen zu stechen, während er versucht ihren Kiefer auseinander zu reißen. Die blinde Wut treibt mich an, der Hass auf diese Frau, die Sorge um meinen Retter und die Angst, was sie der Welt antun könnte. Sie ist so beschäftigt mit ihm, dass sie nicht bemerkt wie ich auf einmal hinter ihr bin und meine langen Fänge in ihrer Halsschlagader vergrabe.

    Eigentlich war das fast schon zu einfach , denke ich mir.

    Sie hat mich wirklich nicht bemerkt. Ich beginne kräftig zu saugen und muss gleich darauf wieder würgen. Was ich schlucke ist kein Blut, sondern Feuer, brennende Flammen, die meinen Hals hinab laufen und mich von innen verbrennen. Sie zerreißen mich und binden mich gleichzeitig an sie, sodass ich nicht loslassen kann. Ich will meine Zähne aus ihr ziehen, aber es geht nicht. Zusätzlich trinke ich ihre Macht. Es hört sich verrückt an, doch ich weiß nicht, wie ich das anders nennen soll. Ich spüre, wie ihre gewaltige Kraft in mich über geht, mich ausfüllt, mich umbringt.
    Oh mein Gott, ich bring mich hier selbst um, ich muss Amalia verdammt nochmal loslassen. Doch ich kann nicht. Ich kann diese heißen Flammen nicht schlucken, doch ich muss irgendetwas machen, um sie aufzuhalten. Ich bewege meinen Mund, schlage meine Fänge tiefer in sie hinein und sie schreit schmerzerfüllt auf. Statt ihr Blut zu trinken, beiße ich mich nun durch ihren Hals, ich trenne alles was mir zwischen die Zähne kommt: Fleisch, Muskeln, Sehnen.

    Die Königin schreit nun nicht mehr, sie kreischt. So laut, dass ich glaube taub zu werden und nur noch ein Klingeln in meinen Ohren höre. Ich stoße auf etwas Hartes und ein Beben fährt durch ihren Körper. Eine warme Hand schubst mich nach hinten, sodass meine Fänge sich endlich von ihr lösen können und ich nach hinten zu Boden stürze. Doch noch immer strömt ihre Macht in mich, aber da ist kein Platz mehr, ich fühle mich, als wäre ich kurz vorm platzen.

    Kyle ist neben mir und ich sehe wie in Zeitlupe, wie er mit diesem

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