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Verführung der Unschuld 2

Verführung der Unschuld 2

Titel: Verführung der Unschuld 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Grünberg
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alles informiert, was in diesem Haus geschah. Die meiste Zeit verbrachte er in seinem Büro, das Haus verließ er selten und in der Regel nur für kurze Zeit, als ahnte er von ihrem Komplott.
    Also, was tun? Schließlich hatte Mariella eine Idee. Sie musste es versuchen. Beherzt klopfte sie an der Bürotür, ein forsches »Herein« war zu hören und sie trat klopfenden Herzens ein.
    Federico schaute von den Unterlagen auf, die vor ihm auf dem Tisch lagen. »Was willst du?«
    »Ich muss zum Frauenarzt fahren.« Sanft rieb sie mit der Hand über ihren Bauch.
    »Gibt’s ein Problem«, fragte er, eine Augenbraue hochziehend.
    »Ich weiß nicht, fühlt sich heute irgendwie anders an. Ich will einfach sicher gehen, dass alles in Ordnung ist.«
    »Einverstanden. Antonella soll anrufen und einen Termin ausmachen.«
    »Danke.«
    Das war ja leichter vonstatten gegangen, als sie befürchtet hatte.
    »Der lässt dich niemals alleine fahren«, unkte Antonella, als Mariella ihr von dem Ausgang des Gespräches erzählte.
    Sie sollte Recht behalten. Als Mariella am Nachmittag zu gegebener Zeit die Villa verlassen wollte, wartete Federico auf sie, an seinen Wagen gelehnt und grinste hämisch.
    »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich alleine fahren lassen? Ist ja schließlich auch mein Kind.« Er lachte. »Außerdem will ich kein Risiko eingehen, dass du übermütig wirst, und irgendjemanden ins Vertrauen ziehst. Denk immer daran, du gefährdest euch alle, Giulia, dich und eure Kinder.« Sein Grinsen schwand und sein Gesichtsausdruck wurde gefährlich hart. »Ich kann mir jederzeit eine andere Frau kaufen, die mir ein Kind wirft.«
    Was sollte sie darauf antworten? Da war jedes Wort überflüssig. Schweigend stieg Mariella ein und schnallte sich an. Verdammt, wie hatte sie sich nur so sehr in ihm irren können? War sie so naiv und blind gewesen, oder hatte er sich so perfekt verstellt? Dies war also das wahre Gesicht des Federico Moreno.
    Ein Macho.
    Ein Lügner.
    Ein Betrüger.
    Ein Erpresser.
    Ein Entführer.
    Ein Mörder?
    Wie könnte sie einer der Sprechstundenhilfen oder dem Arzt – ohne dass Federico dies mitbekam – begreiflich machen, dass sie ihn in einem der Zimmer einschließen und die Polizei rufen sollten? Es war nicht möglich, weiter darüber nachzudenken. Federico nahm die Serpentinen rasant wie immer und Mariella merkte, wie Übelkeit sie erfasste.
    »Fahr bitte langsamer, mir wird schlecht.«
    Mit verschlossener Miene nahm er ihre Bitte kommentarlos hin, fuhr jedoch nicht einen Deut langsamer. Dieser rücksichtslose Egoist.
    »Wenn du nicht willst, dass ich dir den Wagen vollkotze, dann fahr gefälligst langsamer!«
    »Untersteh dich!«, knurrte er, hatte aber wohl so viel Sorge um sein schönes Auto, dass er nun endlich die Geschwindigkeit drosselte.
    Mariella ließ das Fenster ein Stück herunter. Warmer Fahrtwind und der Duft blühender Pflanzen strömte herein. Schon besser. Die Übelkeit ließ nach und der Magensaft blieb da, wo er hingehörte.
    Wie befürchtet spielte Federico den fürsorglichen Ehemann, sobald sie das Auto geparkt hatten. Er nahm sie an der Hand und setzte ein entspanntes Lächeln auf, hielt ihr beim Arzt zuvorkommend die Tür auf und begrüßte die Sprechstundenhilfen mit einer Freundlichkeit, die Mariella als ekelerregend empfand.
    Als sie zum Ultraschall gebeten wurden, sank Mariellas Hoffnung ins Bodenlose. Jetzt würde alles herauskommen, ihre Schwindelei. Sie schaffte es kaum, dem Arzt zuzuhören. Das Blut dröhnte in ihren Ohren.
    »Wie geht es Ihnen?«
    »Nicht so gut«, presste sie hervor. »Deshalb bin ich ja hier. Mir war irgendwie schlecht, aber anders als am Anfang, mit so einer inneren Unruhe.«
    »Hm«, war alles, was der Arzt zunächst erwiderte, während er ihr die Blutdruckmanschette anlegte und aufpumpte. Von leisem Piepsen begleitet entwich die Luft wieder. »Naja, Signora Moreno, Ihr Blutdruck ist etwas hoch.«
    »Bestimmt ist sie nur aufgeregt, weil ich heute dabei bin«, vermutete Federico.
    »Möglich. Dennoch muss das Unwohlsein einen Ursache haben.« Wenn er sie doch ernst genug nahm, um sie ins Krankenhaus einzuweisen! Dann hätte sie eine Chance, Hilfe zu mobilisieren.
    Der Arzt tastete und horchte ihren Bauch ab, und Mariella stöhnte ab und an leicht auf, als würde es schmerzen. Zuletzt machte er eine Ultraschallaufnahme, druckte das Bild aus und reichte es zu Mariellas Entsetzen Federico.
    »Leider sieht man heute nicht so viel, der Embryo liebt das

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